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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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paar Quorrl herpreschte, die gleich ihm ihre Tiere nicht mehr unter Kontrolle hatten. In diesem Moment kehrte der Drache zurück und spuckte Flammen und tödliche Hitze wie ein höllisches Bombardement, das ohne Unterschied und gleichermaßen auf sie alle niederzuckte, so als wollte der Frarr sie alle auf einmal auslöschen.
    Und das war erst der Anfang.
    Ein paar beherzte Krieger rissen Bogen oder Armbrüste hervor, spannten ihre Waffen und gaben ein paar hastige Schüsse ab. Die Pfeile und Bolzen jagten der Flugechse entgegen wie eine Insektenschar, die Ziel und Orientierung verloren hatte, und prasselten weit hinter dem Frarr zu Boden, als dieser bereits über ihren Köpfen vorbeigedonnert war. Mit heftigen Schlägen seiner gewaltigen Flügel sauste der Drache auf die Nachhut der Reitergruppe zu, als wollte er sie in Grund und Boden stampfen; erst kurz vor ihnen zog er wieder ein Stück hoch, doch nur so weit, dass die ledernen Schwingen in Höhe der Pferdeköpfe über die Reiter schrammten und ein paar Quorrl aus dem Sattel gehoben wurden und krachend zu Boden stürzten.
    Wer nicht das Glück wie Skar hatte, schon weit genug vom Ort der Zerstörung entfernt zu sein, sprang freiwillig ab und eilte in den trügerischen Schutz der wenigen Bäume am Wegesrand. Waffen wurden gezogen, Bogen gespannt, Armbrüste schussfertig gemacht und Kommandos gebrüllt, doch dann war der Drache auch schon wieder heran, geschuppt und gigantisch und mit rot leuchtenden, bösen Augen, eine tobende Bestie, deren wuchtiger, peitschenschneller Schwanz ein paar herrenlose Pferde beiseite wischte, als wären sie lästiges Ungeziefer. In das schrille Aufjaulen der gepeinigten Tiere, das Schreien der Sterbenden und Verwundeten mischte sich ein neuer, furchtbarer Laut, kein Fauchen mehr, sondern ein Grollen wie das eines Sturmes, der mühelos gegen ein Haus anrennt und es zusammenstürzen lässt…
    Ein gleißender Blitz zerriss den Tag und für die Dauer eines Lidschlags spiegelte sich das grausame Licht in Marnas Goldmaske und verlieh seinem Wolfsgesicht das Aussehen eines zornigen Gottes, der mit höllischem Feuer versuchte das Unabwendbare zurückzuweisen; aber es war nicht Marna, der über solcherart gewaltige Kräfte verfügte, sondern der Drache, der mit einer Feuersbrunst über sie herkam, die nichts Vergleichbares kannte und so unfassbar war wie das
Khtaam
in seinen grausamen wie bedrohlichen Manifestationen — aber kein bisschen weniger tödlich.
    Bäume und Unterholz zerbarsten oder knickten um, als hätten Riesenfäuste auf sie eingeschlagen, regelrechte Explosionen erschütterten getroffene Menschen und Tiere und ein Quorrl, der dicht hinter Skar hergesprengt war, brach mit schwelender Kleidung in seinem Sattel zusammen, Gesicht und Hände furchtbar verbrannt und von züngelnden Flammen zerrissen. Skar glaubte flüssiges Feuer zu atmen. Die Hitzewelle fraß sich in seine Haut, als ob sie ihn bei lebendigem Leib verbrennen wollte, doch das Pferd jagte in riesigen Sätzen weiter, weg von der wabernden Wand aus Hitze und den alles verschlingenden Flammen. Das Gesicht eine Maske aus Grauen und Schmerz, die Kleider versengt und sein Haar schwelend, spürte Skar einen zweiten Schlag unbarmherziger Hitze, der ihn fast aus dem Sattel fegte und ihm Tränen des Schmerzes in die Augen trieb. Überall waren Feuer, Schreie und schwarze, brennende Dinge, die sich sein Bewusstsein weigerte, als das zu erkennen, was sie waren: reiterlose Pferde, die blind vor Angst und Schmerz hin und her liefen, Krieger, die verletzt waren oder denen der Schrecken den Verstand geraubt hatte.
    Es hätte der Todeskampf der Welt sein können oder deren wahnsinnig übersteigerte Veränderung von einem gewalttätigen, aber halbwegs strukturierten Ganzen zum völligen Chaos; die Grenze zwischen Gut und Böse endgültig aufgesprengt, die Menschen hinausgestoßen in einen zerrissenen Wirbel widersprüchlicher, sinnloser Handlungen, die alle nur eins bedeuteten: Untergang und Vernichtung. Ein flatternder Wechsel zwischen sengenden Feuerstößen und rasenden Hitzewellen, zwischen bizarren Farbwirbeln und grotesken Mustern, bunten Kreisen, die sich auflösten und, Sonneneruptionen ähnlich, wilde Formen hinausschleuderten in eine bizarre Welt aus Licht und Bewegung, durch die der Feuer speiende Drache zog, unbekannten Regeln folgend auf einer verwirrenden Flugbahn, die jeden Ansatz zur Gegenwehr im Keim erstickte.
    Skars Brauner hatte sich bislang auf den Beinen halten

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