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Enwor 2 - Die brennende Stadt

Enwor 2 - Die brennende Stadt

Titel: Enwor 2 - Die brennende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ohne Verlust aus und habe meinen Spaß gehabt; gewinnen die Kohoner, bin ich ein reicher Mann.« Er lachte wieder, stellte seinen Becher auf den Kopf und zog hörbar die Nase hoch. »Ich bin ein reicher Mann, Satai«, wiederholte er. »Und du ein toter.«
    »Halt jetzt endlich den Mund«, zischte sein Kamerad. »Du redest uns um Kopf und Kragen.« Auch er war betrunken, aber lange nicht so betrunken wie Bors.
    Bors machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach was«, lallte er. »Die ganze Stadt weiß es. Nur dieser Satai spielt den Unwissenden.«
    »Was weiß die ganze Stadt?« fragte Skar ruhig.
    »Daß der Kampf eine abgekartete Sache ist«, erwiderte Bors trotzig. »Diese beiden halben Kinder können gar nicht gewinnen. Nicht gegen euch. Ginge es mit rechten Dingen zu, würdet ihr sie nach den ersten drei Atemzügen niedermachen. Oder ihr macht sie nicht nieder, und euer Lastar verdient sich eine goldene Nase. Und du«, fügte er hämisch hinzu, »verlierst deinen Kopf.«
    Skar blieb noch immer ruhig und scheinbar unbeeindruckt. Der Soldat hatte einen Grad der Betrunkenheit erreicht, an dem er mehr reden würde, wenn er, Skar, einfach schwieg, statt Fragen zu stellen. Skar winkte Rache, den Wein zu bringen, ging zu den beiden Soldaten hinüber und ließ sich neben ihnen nieder. Bors' Kamerad fuhr zusammen und wurde sichtlich bleich. An seinem Hals begann ein Nerv zu zucken. Seine Hand glitt zum Schwertgriff und fuhr so abrupt zurück, als hätte er glühendes Eisen berührt, als er Skars Lächeln begegnete. Er wich seinem Blick aus und sah sehnsüchtig zur Tür.
    »Wir . .. müssen gehen«, sagte er unsicher. »Unser Dienst beginnt gleich.«
    Skar legte ihm die Hand auf den Unterarm und drückte ihn mit sanfter Gewalt auf den Boden zurück. »Bleibt noch ein wenig«, sagte er. »Der Wachwechsel ist erst in einer Stunde. Trinkt noch einen Becher Wein mit mir. Man trifft zu dieser Stunde wenige Menschen, mit denen man sich unterhalten kann.«
    »Wirklich, Herr«, stammelte der Soldat. »Wir. . .«
    »Wollt ihr mich beleidigen?«
    Der Mann verstummte, wurde noch ein wenig blasser und schluckte schwer.
    Skar wartete, bis Rache den bestellten Krug Wein gebracht hatte.
    Er schenkte den beiden Soldaten ein, trank selbst einen winzigen Schluck und wandte sich dann wieder an Bors. »Was hast du damit gemeint, als du sagtest, ich würde meinen Kopf verlieren, wenn die Kohoner siegen? Es ist kein Kampf auf Leben und Tod, weißt du das nicht?«
    Bors griff nach seinem Becher und verschüttete fast die Hälfte, ehe es ihm gelang, zu trinken. »Die Templer sehen es nicht gerne, wenn betrogen wird«, sagte er.
    Skar spannte sich. »Betrogen?«
    Bors drehte den Becher in den Händen und kniff ein Auge zu.
    »Du hast selbst gesagt, daß es kein Kampf auf Leben und Tod ist, nicht? Du vergibst dir nichts, wenn du verlierst. Und es steht eine Menge Geld auf dem Spiel.« Er schwieg einen Moment, trank wieder und sah Skar aus verschleierten Augen an. »Alle wissen, daß ihr in dem Ruf steht, unbesiegbar zu sein. Die beiden Super-Satai!
    Wißt ihr, wie man euch nennt? Die Kampfmaschinen, die Unbesiegbaren. Und fast alle haben auch auf euch gesetzt. Wenn die richtigen Männer auf die Kohoner setzen und gewinnen, machen sie ein Vermögen. So wie ich.«
    »Und wieso«, fragte Skar mit einer Ruhe, die er längst nicht mehr spürte, »glaubst du, daß wir unterliegen könnten?«
    Bors grinste. »Du hast gerade selbst zu diesem Fettwanst gesagt, alles wäre möglich.
Sicher«,
zitierte er, »«r
man nie.«
    Skar nickte. »Das stimmt. Aber du sagtest selbst, die beiden Kohoner wären keine Gegner für uns.«
    »Wenn der Kampf ehrlich ist, nicht.«
    Skar erstarrte. Für einen Moment flammte Wut in ihm auf, aber er beherrschte sich. »Du redest irr«, sagte er. »Ein Satai betrügt nicht.«
    Bors grinste noch breiter. »Das glauben die anderen auch«, sagte er. »Die, die ihr Geld auf euch setzen. Ihr —«
    »Bitte, Herr!« mischte sich sein Kamerad ein. »Hört nicht auf ihn. Der Wein hat seinen Verstand ertränkt. Er weiß nicht mehr, was er redet.«
    Skar atmete hörbar ein, musterte den Mann kalt und nickte. »Ich will annehmen, daß es so ist«, sagte er eisig. »Aber es wäre besser für deinen Freund, wenn er lernen würde, seine Zunge im Zaum zu halten. Wäre er weniger betrunken, wäre er jetzt tot.«
    »Natürlich, Herr«, sagte der Soldat nervös. »Wir. . . wir gehen jetzt besser.« Er stand abrupt auf, warf eine Münze auf den

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