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Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Enwor 5 - Das schwarze Schiff

Titel: Enwor 5 - Das schwarze Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Stille nicht durchbrechen konnten: dieses Schweigen der Schöpfung, die ihnen auf diese lautlose Art ihre Ablehnung entgegenschrie.
    Skar biß sich auf die Lippen und schmeckte salziges Blut, als die spröde gewordene Haut unter der leichten Berührung riß, aber selbst der Schmerz war bedeutungslos und schien kaum bis an sein Bewußtsein zu dringen. Alles um sie herum war Ablehnung. Geht weg! schrie die Stille, und: Geht weg! flüsterte das Klatschen der Wellen. Sie gehörten nicht hierher, sie nicht, das Schiff nicht — nicht einmal der Dronte mit all seiner Fremdartigkeit hatte das Recht, in dieses Reich aus Stille und blauem Licht einzudringen. Mit jähem Mal wußte er, daß es kein Zufall war, daß sie diese Eisinsel hier am Rande der Welt gefunden hatten. Sie waren weit über die Grenzen vorgedrungen, die menschlicher Wissensdurst bisher erforscht hatte, weit über den Teil der Welt, in dem es noch Leben gab. Weiter, als sie gedurft hätten.
    Nicht einmal in der tödlichen Sandöde der Nonakesh hatte er ein derart starkes Gefühl des Lebensverneinenden empfunden. Es war, als wäre diese schwimmende Eisinsel nicht nur tot, sondern von etwas erfüllt, das Skar in Ermangelung eines besseren Wortes als negatives Leben bezeichnete. Jemand trat neben ihn und berührte ihn an der Schulter. Skar fuhr aus seinen Gedanken hoch und drehte sich mit einer hastigen, beinahe schuldbewußten Bewegung um.
    Es war Rayan. Der Freisegler wirkte erschöpft. Sein Gesicht glänzte trotz der Kälte vor Schweiß. »Wenn dein Plan nicht aufgeht, dann fahren wir allesamt zum Teufel«, sagte er übergangslos.
    Skar lächelte mit einem Optimismus, der ganz und gar nicht im Einklang mit seinen Gedanken stand. »Es wird klappen. Sieh dich doch um«, entgegnete er mit einer übertriebenen, weit ausholenden Geste, die das Schiff und den gesamten Kanal einschloß. »Hast du je eine bessere Falle gesehen? Wenn er einmal hier drinnen ist, dann können wir mit ihm machen, was wir wollen, Rayan. Hier wäre jeder hilflos, und der Dronte erst recht. Er kann seine Katapulte nicht einsetzen. Es sei denn«, fügte er mit einem nur halb gelungenen Versuch, scherzhaft zu klingen, hinzu, »er könnte um die Ecke schießen.«
    »Wer sagt dir, daß er es nicht kann?« murrte Rayan, nickte aber trotzdem. Skars Worte waren im Grunde überflüssig — jeder an Bord hatte während der letzten Stunden das immer quälender werdende Gefühl gehabt, in einer tödlichen Falle zu sitzen. Wer immer diesen kaum fünfhundert Meter langen Kanal beherrschte, konnte ihn gegen eine ganze Flotte verteidigen.
    »Es ist eine Falle«, stellte Skar noch einmal fest, mehr, um sich selbst Mut zu machen.
    »Wenn er hineingeht«, murmelte der Freisegler. »Der Dronte ist nicht dumm.« Er zögerte, sah nervös über die Schulter zurück und dann wieder Skar an. »Sie sind vielleicht gewissenlose Mörder, aber trotzdem hervorragende Seeleute. Und diese Falle würde selbst ein Kind erkennen.«
    »Er wird uns folgen«, sagte Skar überzeugt. »Er muß es einfach, wenn er nicht Gefahr laufen will, uns zu verlieren.«
    »Er muß überhaupt nichts«, gab Rayan ungehalten zurück. »Ich an seiner Stelle würde den Teufel tun und mit meinem Schiff in dieses Rattenloch segeln.« Er preßte die Lippen zu einem schmalen, blutleeren Strich zusammen und schlug sich mit der flachen Hand klatschend gegen die Oberschenkel. »Willst du wissen, was ich tun würde? Ich würde mich vor der Zufahrt auf die Lauer legen und in aller Ruhe abwarten. Man kann das Spiel nämlich auch andersherum spielen — du hast vollkommen recht, wenn du glaubst, niemand könnte gegen unseren Willen hier herein. Aber wir kommen genausowenig wieder heraus. Und irgendwann müssen wir es.«
    Skar nickte. »Natürlich. Aber wann? In einer Woche? Einem Monat? Sechs Monaten? Wie lange reichen unsere Lebensmittel?«
    »Einen Monat«, antwortete Rayan, »wahrscheinlich sogar länger.
    Und die halbe Ladung besteht aus Carbafrüchten. Allerdings fürchte ich, daß dir diese Diät nicht allzu lange munden wird. Ich sehne mich schon jetzt nach einem anständigen Stück Fleisch«, fügte er lächelnd hinzu. »Aber wenn es sein muß, dann halten wir eine ganze Weile aus.«
    »Er nicht«, sagte Skar überzeugt. »So lange hält er nicht durch. Entweder er belagert uns und zieht nach ein paar Tagen wieder ab, oder er versucht uns in den Kanal zu folgen. In jedem Fall haben wir die besseren Chancen.«
    »Alles ist besser, als sich auf

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