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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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der kühlen Nachtluft stehen, ehe er sich langsam auf den Weg zum Parkplatz machte.
    Dhlomas Kreditkarte.
    Er schüttelte den Kopf.
    Das war tatsächlich ein interessanter Abend gewesen.

Kapitel 8
     
    »Also ich weiß ziemlich genau, was das ist«, sagte Josefine Zant am nächsten Morgen. Sie konnte es nicht fassen.
    »Was Ihre kleine Freundin Ihnen da gegeben hat …«
    »Sie ist nicht meine kleine Freundin!«
    Zant nahm amüsiert die Mischung aus gespielter Empörung und heimlichem Stolz wahr, die aus der Antwort ihres Vorgesetzten herausklang. Sie nickte und hielt das Gerät hoch.
    »Das ist ein Signalgeber, genau, wie LedaNahir es Ihnen gesagt hat. Eine Militärausführung, die auf einer extrem gut abgeschirmten Frequenz funkt. Solche Sender dienen dafür, Entsatz anzufordern.«
    »Hilfe«, überlegte Daxxel. »Sie sagte, im allerhöchsten Notfall würde Hilfe kommen.«
    »Sie sagte aber nicht, in welcher Form? Ich meine, man kann mit so was einen automatischen Orbitalschlag anfordern, der ganz Eobal City auslöschen könnte.«
    Er grinste. »Das wäre sicher eine gute Sache, würde mir aber nicht gerade helfen, wenn ich im Zentrum der Explosion stehen würde, oder?«
    »Nein«, gab sie zu. »Es wird wahrscheinlich etwas Harmloseres sein. Wollen Sie das Geschenk behalten?«
    »Dann halten Sie es für ein Danaergeschenk?«
    »Ich weiß es nicht. LedaNahir scheint Sie ja ziemlich beeindruckt zu haben. Vielleicht war sie ein Trojanisches Pferd?«
    Daxxel verzog das Gesicht.
    »Bevor wir die gesamte griechische Mythologie durchdeklinieren, sollten wir uns vielleicht dem anderen Geschenk der Meranerin widmen.« Er hielt auffordernd die Hand hin und Zant legte den Signalgeber hinein.
    »Benutzen Sie das Ding wirklich nur, wenn Ihnen nichts anderes mehr einfällt«, warnte sie. »Vielleicht öffnen Sie damit die Büchse der Pandora und …«
    Daxxels tadelnder Blick sollte wohl besagen, dass diese Analogie jetzt wirklich etwas Mythologie zu viel gewesen war.
    »Gut, Exzellenz. Iotan Helifek. Ich kann mit dem Namen nichts anfangen. Aber ich gehe heute Abend wieder Karten spielen. Diesmal sogar auf Einladung. Mal sehen, ob ich etwas herausbekomme.«
    »Ausgezeichnet. Vorher sollten wir noch einmal Dhlomas persönliche Aufzeichnungen durchgehen. Mich interessieren besonders Art und Umfang seiner finanziellen Transaktionen.«
    »Kein schlechter Gedanke. Was hat Sie darauf gebracht?«
    »Das Trojanische Pferd.«
    Zant hob die Augenbrauen, sagte aber nichts, um sich nicht weiter in Schwierigkeiten zu bringen. Welchen Einfluss auch immer diese Meranerin auf Daxxel hatte, es war offenbar angebracht, ihr Misstrauen nicht allzu deutlich zu zeigen. Männer waren manchmal so einfach zu manipulieren. Eine schöne Frau konnte aus einem Mann eine wunderbar funktionierende Marionette machen und Zant hatte den Eindruck, dass LedaNahir einige sehr haltbare Fäden an Daxxels Gliedmaßen befestigt hatte.
    »Dann machen wir uns gleich auf den Weg?«, fragte sie.
    »Die finanzielle Seite übernehme ich, denn ich allein werde aufgrund meiner Position Zugang erhalten. Sie bereiten sich auf Ihr Pokerspiel vor und versuchen, etwas über diesen Helifek herauszubekommen. Es würde mich nicht wundern, wenn uns dieser Tipp direkt in die eobalische Unterwelt führt. Dann müssen wir doppelt vorsichtig sein. Die zögern nicht lange, wenn sie etwas stört, und großartigen Schutz können wir von den Behörden nun wirklich nicht erwarten.«
    Zant konnte sich nicht beherrschen und wies auf den Signalgeber, der immer noch offen in Daxxels Handfläche lag.
    »Dafür hat Ihr Schutzengel ja vorgesorgt, Exzellenz!«
    Daxxels Hand schloss sich.
    »Ich denke, damit haben wir alles besprochen«, sagte er frostig. Zant neigte den Kopf, stand auf und zog sich zurück. Sie sah noch, wie Nero kurz darauf ins Büro eilte.
    Sie konnte nur hoffen, dass Daxxels Hormone seine Einsichtsfähigkeit nicht unnötig beeinträchtigten. Männer waren bei so was ausgesprochen leicht zu beeinflussen.
    Für einen Moment hielt sie inne.
    Ja …
    Das war in der Tat so.
    In der Tat.
    *
     
    Das Chaos in der turulianischen Botschaft war fast noch schlimmer als Shalis Verfassung, und die war schon schlimm genug. Die leise vor sich hinschluchzende Oktopoidin wirkte trotz ihrer Fremdartigkeit auch auf den Menschen Daxxel wie ein Häufchen Elend, ein Eindruck, der durch die Tatsache, dass niemand so effektvoll in sich zusammenfallen konnte wie ein Turulianer, nur noch verstärkt wurde.

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