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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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unterjubeln.«
    »Warum dann also Zant und mich eliminieren? Lassen Sie uns gehen. Von den Polizeibehörden haben Sie ja hier sowieso nichts zu befürchten.«
    »Albern! Sie schwärzen uns auf Turulia an und unsere Kontakte dort bekommen Ärger. Nein, das Risiko ist zu groß. Hätten Sie sich mal von hier ferngehalten, dann wäre es nicht so weit gekommen. Aber nein, Sie müssen ja Ihre Nase in fremde Angelegenheiten stecken. Das wird Ihnen nun nicht sehr gut bekommen!«
    Daxxel verdrehte etwas die Augen. Leexma wies auf die vier Bewaffneten, die bisher noch kein Wort gesagt hatten.
    »Schafft sie fort und lasst sie verschwinden!«, befahl er mit großer Geste.
    Einer der Vermummten bewegte die Mündung seiner Waffe, bis sie auf den Turulianer zeigte.
    »Du auch, Tintenfisch!«, sagte er brummig.
    Leexma sah aus, als hätte man Luft aus ihm abgelassen.
    »Was?!«, kreischte er und hob die Tentakel. »Ich? ICH? Was für ein beklopptes Stück Scheiße bist …«
    Es gab einen dumpfen Laut, als der Mann ohne Kommentar abdrückte. Auf Leexmas großem Schädel lag plötzlich ein Punkt. Der Turulianer torkelte zurück, die Tentakel zitterten. Aus dem Punkt troff Flüssigkeit. Blut. Turulianisches Blut. Ein erneuter, dumpfer Laut, ein zweiter Punkt. Ein dritter. Turulianer waren groß und widerstandsfähig. Aber drei Treffer in den Schädel hielten auch sie nicht aus. Mit aufgerissenen, gebrochenen Augen fiel der Oktopoide in einem Gewirr aus Pseudopodien zu Boden, der mächtige, feucht glänzende Körper erzitterte noch einmal, dann lag er still.
    Daxxel sagte nichts, starrte auf den Toten.
    Hier wollte jemand offenbar sehr gründlich reinen Tisch machen.
    Der Schütze schaute einen Moment auf den Leichnam herab, die Waffe immer noch im Anschlag, als wolle er auf Nummer sicher gehen, dass Leexma tatsächlich tot war. Schließlich schien er sich davon überzeugt haben und richtete die Mündung auf Daxxel und Zant aus.
    In Daxxels Hosentasche vibrierte es.
    »Darf ich noch ein paar letzte Worte sprechen?«, fragte er in kläglichem Tonfall.
    Der Maskierte, der Leexma erschossen hatte, nickte. »Aber bitte. Ich bin bei derlei Traditionalist.«
    Daxxel lächelte und wandte sich an Zant.
    »Liebste Josefine.«
    »Ja?«
    »Ich habe mich um Ledas Geschenk gekümmert.«
    »Gut.«
    »Es hat sich bewegt.«
    »Nachdem du dich gekümmert hast?«
    »Ja, und danach erneut.«
    »Ah.«
    Zant sah Daxxel nachdenklich an.
    Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
    Türen krachten auf.
    Zwei heftige Explosionen rissen gähnende Löcher in die Hallendecke.
    Gegenstände fielen hinab. Sie zischten.
    Zant rief: »Runter!«
    Daxxel ließ sich einfach fallen.
    Dann Laserblitze. Rauchschwaden und beißender Gestank. Unterdrückte Flüche. Die dumpfen Geräusche der Waffen der Vermummten, und das untrügliche Gefühl von Projektilen, die durch die Luft rasten. Ein kurzer Schrei, dann ein schwerer Aufschlag, als ein Körper zu Boden fiel. Noch mehr Rauchschwaden. Daxxel musste husten, es biss in den Augen.
    »Konsul!«, hörte er Zants Stimme, doch er brachte als Antwort nur ein Krächzen hervor. Dann fühlte er sich emporgerissen und es waren keine menschlichen Hände. Klauen bohrten sich in seine Arme, schmerzhaft zwar, aber sie drangen nicht ein. Er ließ es willenlos mit sich geschehen. Befehle wurden gerufen …
    Meranisch. Ein meranisches Kommando.
    Daxxel wurde seitlich aus dem Rauch gezogen, neben sich zwei meranische Soldaten in Kampfrüstung, die mit ihm unbekannten Symbolen bedeckt war. Ein Reptiloid drehte sich um, sah zu, wie einer seiner Kameraden Zant aus der Rauchwolke zog, wollte etwas sagen, torkelte, torkelte heftiger, fiel rücklings zu Boden, zwei glänzende, blutende Einschläge auf der Stirn. Der andere Soldat wirbelte herum, feuerte und ein Mann mit Sturmhaube stürzte über das Geländer eines erhöhten Laufgangs herab.
    Die vier waren nicht die Einzigen gewesen, begriff Daxxel schlagartig. Er kroch auf eine Kiste zu, suchte Deckung. Sein Retter fuhr herum, als er aus einer anderen Richtung unter Feuer genommen wurde. Daxxel konnte in dem Rauch kaum etwas sehen, nur dass der Meraner irgendeine Helmoptik vor den Augen hängen hatte. Infrarot oder etwas Ähnliches. Damit waren die Vermummten wahrscheinlich nicht ausgestattet.
    Trotzdem wurde der Reptiloide ruckhaft zurückgeworfen. Ob die Gangster einen Zufallstreffer gelandet hatten oder nicht, konnte Daxxel nicht erkennen. Der aufgerissene Brustkorb reichte ihm. Er hatte in

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