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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Hauch Anerkennung in seinem Blick? Durfte Helifek gar darauf hoffen, sobald erst wieder Gras über die Sache gewachsen sein würde, seinen Teil des Geschäftes doch noch zu behalten und sein angenehmes und luxuriöses Leben fortsetzen zu können?
    Carl nickte langsam. »Eine gute Idee, Helifek. Ich bin etwas überrascht, dass Sie darauf gekommen sind, aber ja, genau das war unsere Absicht.«
    Helifeks kurzzeitiges Triumphgefühl verschwand wieder. Natürlich. Carl hatte so etwas ohnehin vorgehabt. Das war ja zu erwarten gewesen.
    »Dann haben Sie sicher entsprechende Indizien vorbereitet«, versuchte er noch einmal, Oberwasser zu gewinnen.
    »Selbstverständlich.« Carl wies auf die unauffällige, schwarze Aktentasche, die er mit sich führte. »Ich werde sie Ihnen am Ende unseres Gespräches überreichen.«
    »Dann werde ich meine Männer entsprechend beauftragen«, stimmte der Dealer ernüchtert zu.
    »Ich möchte, dass die Sache sauber über die Bühne geht.«
    »Das wird es. Ich setze meine besten Leute darauf an. Und Ihre Unterstützung nehme ich gern an. Die Polizei wird nicht einmal in der Nähe sein, dafür wird Volgaan schon sorgen.«
    »Er erfährt besser nicht, dass Daxxel zu den potenziellen Opfern gehört.«
    »Er wird nur Ort und Zeit kennen, damit er seine Leute anderswo auf Streifendienst schickt. Das wird ein paar Scheine extra kosten.«
    »Sie bekommen die zusätzlichen Mittel, wenn Sie sie brauchen«, erklärte Carl. »Daran wird es sicher nicht mangeln.«
    »Es bleibt noch ein letzter Punkt«, sagte Helifek nun. Carl sah ihn auffordernd an.
    »Was ist mit dem Mord an Goma?«
    »Ja? Was ist damit?«
    »Meine Leute waren das nicht.«
    »Und?«
    »Goma war ein wichtiges Bindeglied zu den Meranern. Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, wo ich so schnell Ersatz herholen soll, und vor allem möchte ich wissen, was Goma falsch gemacht hat, dass er den Tod verdient hat. Sein Tod gefährdet meine Geschäfte. Unsere Geschäfte.«
    »Sein Leben hätte sie noch mehr gefährdet.«
    »Dann stecken Sie dahinter?«
    »Die Interessen, die ich vertrete.«
    »Worin bestand die Gefahr?«
    »Er ist gierig geworden. Hat angefangen, Dhloma zu erpressen. Dhloma hat sich darüber bei uns beschwert.«
    Helifek runzelte die Stirn. »Ob Goma gewusst hat, dass Dhloma sich beschweren wollte?«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Dass er dann Grund gehabt hätte, Dhloma zu töten. Um es vielleicht noch zu verhindern.«
    Carl sah ihn für einen Moment mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Das ist keine völlig abwegige Annahme.« Wieder das feine Lächeln. »Der Druck scheint Sie ja zu Höchstleistungen anzuspornen, mein Bester.«
    »Das wäre doch zu schön, wenn Goma ihn ermordet hätte«, murmelte Helifek. »Dann wären unsere Probleme schon fast alle gelöst.«
    »Ja, das wären sie. Aber Goma kann es nicht gewesen sein, zumindest nicht unmittelbar.«
    »Warum nicht?«
    »Zum fraglichen Zeitpunkt war er bei mir zum Abendessen.«
    »Abendessen?«
    Carl lächelte breiter.
    »Ich musste ihn schließlich vergiften. Ein Langzeitgift. Sehr effektiv.«
    Helifek schluckte und starrte auf seinen Drink. Nein, so nahe war ihm Carl nicht gekommen.
    Carl erhob sich und hielt ihm in einer fließenden Handbewegung die Aktentasche hin.
    »Verbocken Sie es nicht, Helifek.«
    »Nein, keine Sorge.«
    Immer noch das Lächeln. Carl beugte sich vor, ein erwartungsvolles Glänzen in den ansonsten so kalten Augen. Er flüsterte:
    »Ich lade Sie sonst auch mal gerne zum Essen ein.«
    Helifek beschloss, nie wieder Hunger zu haben.

Kapitel 15
     
    Als Zant und Daxxel vor dem mehrstöckigen Bürogebäude aus dem Gleiter stiegen, blieben sie einen Moment stehen, um sich zu orientieren. Dieser Teil von Eobal-City war eine Mischung aus Geschäftsviertel und Gewerbezone. Neben Bürogebäuden standen Lagerhallen sowie Produktionsstätten und es gab eine direkte unterirdische Lastenbahnanbindung zum Raumhafen. Viele Firmen hatten sich hier angesiedelt, da zudem die Polizeikräfte wenigstens gelegentlich Flagge zeigten. Gerade jene Unternehmen, die von extraplanetaren Investoren geführt oder gegründet wurden, waren hier verstärkt vertreten. Es war also keinesfalls verwunderlich, dass die turulianische Exportfirma, in der Whiila arbeitete, hier ebenfalls ihr Quartier aufgeschlagen hatte.
    Auf dem Rückweg von der meranischen Botschaft war Daxxel erstmals der Gedanke gekommen, dass all das, was er hier so spontan und damit reichlich unüberlegt begonnen hatte,

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