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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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zurück sein«, informierte ihn Zant. »Wir ziehen uns zum Landeplatz zurück und suchen zwischen den Containern Deckung. Die Söldner lassen nicht nach und sie sind in der Tat sehr gut ausgerüstet. Wir müssen von hier verschwinden.«
    »Keine Spur des eobalischen Militärs?«
    »Nicht einmal der Hauch einer Spur. Diese Welt macht ihrem schlechten Ruf mal wieder alle Ehre!«, sagte der Meraner.
    »Wir sollten uns ein andermal weiter unterhalten«, meinte Zant und schaute um sich. »Die Söldner werden sich zusammenreimen können, was wir vorhaben, und ich glaube nicht, dass sie uns entkommen lassen wollen.«
    Daxxel nickte nur und ließ es zu, dass der Meraner und Zant ihn in die Mitte nahmen. Das Medaillon hatte er in seiner Hosentasche verschwinden lassen. Der Kragen seiner Jacke war hoch genug, um das Brandmal zu verdecken. Er konnte jetzt keine lästigen Fragen gebrauchen.
    Als sie ins Freie traten, riss Zant ihn sofort zu Boden. Schüsse peitschten über ihre Köpfe hinweg, als ein unsichtbarer Schütze sie unter Feuer nahm. Daxxel hörte das charakteristische Zischen der meranischen Energiewaffen, Schreie und gebrüllte Befehle. Dann wurde er schmerzhaft auf die Beine gerissen, von der Klauenhand seines meranischen Beschützers.
    Sie eilten zwischen abgestellten Containern entlang, bis sie den Parkplatz in Sichtweite hatten. Er war fast leer, eine genügend große Fläche für ein Orbitaldropship. Wieder zwang sie das Feuer der Söldner in Deckung. Daxxel fehlte jede Orientierung, doch sowohl Zant als auch der meranische Soldat schienen zu wissen, von wo gefeuert wurde. Sie kauerten sich an den Rand eines Containers und gaben kurze Feuerstöße ab. Dann hörte Daxxel Schritte, drehte sich angstvoll um und sah zu seiner Beruhigung zwei weitere meranische Soldaten, einer von ihnen verletzt, denn er trug einen Druckverband um die Hüfte und humpelte.
    Die Meraner verständigten sich mit kurzen, knarzigen Lauten, von denen Daxxel nichts verstand. Alle Soldaten nahmen Feuerpositionen ein und schossen auf Gegner, die Daxxel nicht sehen konnte. Er blieb einfach nur mit dem Rücken zur Metallwand eines Transportbehälters auf dem Boden sitzen und hoffte, dass ihn kein Querschläger treffen würde. Sein suchender Blick wanderte immer wieder in den Himmel. Doch die Zeit verging. Er bekam mit, wie sich weitere Meraner zum Sammelpunkt durchschlugen, und hatte den Eindruck, dass daraufhin das Feuer der Söldnertruppe noch zunahm.
    Dann sah er den winzigen Punkt am Himmel.
    Erst dachte er, das Opfer einer optischen Täuschung geworden zu sein.
    Doch dann wurde der Punkt größer, und das mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Der Pilot ließ das Dropship förmlich auf Eobal hinunterfallen. Auch die Söldner merkten jetzt, dass ihre Opfer zu entkommen drohten, und ihr Angriffsfeuer wurde wütender und intensiver. Dann gab es ein helles Sirren, das Jaulen hochgezüchteter Triebwerke, und das gedrungene Raumschiff, vielleicht zwölf Meter lang und mit Stummelflügeln ausgestattet, glitt sanft auf den Parkplatz zu.
    Dann begannen die beiden kleinen Geschütztürme an Bug und Heck des Schiffes zu sprechen. Die doppelläufigen Kanonen spuckten Tod und Verderben. Fahrzeuge gingen in Glutbällen auf, Containerteile wirbelten brennend durch die Luft. Ein ohrenbetäubendes Inferno erhob sich, während der Pilot des Dropships systematisch seine Landezone sicherte. Daxxel kam sich vor wie im Zentrum eines Wirbelsturmes. Die meranischen Soldaten hatten zu feuern aufgehört, blieben aber nicht in Deckung, sondern machten den Piloten anscheinend auf mögliche Zielbereiche aufmerksam. Der Strom der großkalibrigen Projektile aus den Kanonen schien unerschöpflich. Der massige Leib des Schiffes drehte sich, auf der Stelle schwebend, langsam um sich selbst, und als nach einer schier endlosen Zeit plötzlich das Feuer aufhörte, senkte sich eine fast unnatürliche Stille über das Areal.
    Daxxel rappelte sich auf. Das Firmengelände sah wie nach einem Weltuntergang aus. Und die Söldner hatten sich entweder entschlossen, den Piloten des Raumschiffes nicht weiter herauszufordern – oder sie waren alle tot.
    Butterweich setzte das Dropship auf, federte auf ausgefahrenen Beinen noch kurz nach und dann glitt auch schon eine Rampe zu Boden.
    Daxxel bedurfte keiner ausdrücklichen Aufforderung. Schweigend reihte er sich in die Kolonne der Meraner ein. Aus verschiedenen Richtungen kamen weitere meranische Soldaten herangelaufen, einige trugen

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