Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
auf die Anwesenheit eines Vertreters der Akte war, dachte sich Daxxel nichts dabei. Der Offizier fand seine Sprache wieder, als der Botschafter ihn bedeutungsvoll ansah.
    »Ja. Gut. Willkommen an Bord, Konsul.«
    »Sie bringen mich nach Eobal zurück?«
    »Nein, das dürfte keine gute Idee sein. Wer auch immer Ihren Tod möchte, wird es sicher nicht bei dem einen Versuch bewenden lassen.«
    Daxxel wandte sich an RagaNahir.
    »Haben Sie den Namen aus dem Außenministerium für mich?«
    »Ja. Der Funktionär ist enger Mitarbeiter des Staatssekretärs. Ein Verwandter von Volgaan übrigens. Er heißt Jebald Remiokh. Was wollen Sie mit ihm?«
    »Kann ich ihn anrufen? Von hier?«
    RagaNahir warf dem Kommandanten einen Blick zu, den dieser mit dem meranischen Äquivalent eines Achselzuckens beantwortete.
    »Das dürfte möglich sein. Aber wir verlassen jetzt den Orbit.«
    »Warum?«
    »Die Söldner sind von außerhalb gekommen. Sie wurden erst vor wenigen Stunden auf dem Raumhafen abgesetzt. Mit einem militärischen Systemtransporter, der ein Mutterschiff haben dürfte.«
    »Wer hat dazu die Genehmigung gegeben? Eine militärische Landung auf einem zivilen Raumhafen?«
    RagaNahir sah ihn vielsagend an und er schlug sich prompt mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Jebald Remiokh, ja?«
    »Eben der. Wollen Sie ihn immer noch anrufen?«
    »Das wird nicht mehr nötig sein. Er ist aufgeregt genug, denke ich. Vor allem nach dem Eingreifen der meranischen Truppen. Damit hat er sicher nicht gerechnet.«
    »Er hat nicht damit gerechnet, dass wir bereit sind, Feindseligkeiten für einen Moment zu vergessen, wenn es um die Bekämpfung des Perlenhandels geht.« Dabei sah RagaNahir den Kreuzerkommandanten an. Offenbar eine Neuigkeit, die auch auf meranischer Seite noch einmal der Bekräftigung bedurfte.
    Die Worte vernahm SahimGondor wohl, allein, ihm schien der Glaube zu fehlen. Da er aber offensichtlich die Befehle des Botschafters auszuführen hatte, machte er eine devote Geste und dachte sich seinen Teil.
    »Wir verlassen also den Orbit?«, fragte Daxxel.
    »Wir suchen das Mutterschiff.«
    »Haben Sie eine Spur?«
    »Wir haben Zugriff auf die Aufzeichnungen der eobalischen Raumkontrolle … gewissermaßen. Es deutet einiges darauf hin, dass sich das Mutterschiff in die Sonnenkorona zurückgezogen hat. Ein Kreuzer mit Hochtechnologie also, zumindest bei den Defensiveinrichtungen.«
    »Die Söldner waren hervorragend ausgerüstet, gut ausgebildet und hochmotiviert«, ergriff Zant das Wort. »Es wäre absurd anzunehmen, dass das für den Rest ihrer Einheit nicht gelten soll.«
    RagaNahir nickte auf menschliche Art. »Exakt unser Gedanke. Andererseits versicherte mir der Kommandant hier, dass die Ruhm des Kalifen mit jedem Gegner fertig werden könne, vor allem dann, wenn die Sicherheit des Botschafters auf dem Spiel stehe, der sich an Bord befindet.«
    SahimGondors Haltung versteifte sich. Raga wusste offenbar ganz genau, welche Knöpfe er bei dem Kommandanten drücken musste.
    »Ich lade Sie ein, Konsul, der Suche beizuwohnen. Sie wird nicht lange dauern und Sie sind an Bord sicherer als unten auf Eobal.«
    Angesichts der Natur ihrer Mission war sich Daxxel da zwar nicht so sicher, doch er stimmte zu.
    »Ich nehme diese Einladung gerne an!«
    »Dann begeben wir uns alle auf die Brücke. Der Kreuzer hat den Orbit bereits verlassen.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wandte sich der Botschafter ab. Mit weit ausgreifenden Schritten verließ er den Hangar, gefolgt von Sahim und Josefine Zant, der Daxxel knapp zunickte. Er blieb bei LedaNahir stehen, die ebenfalls keine Anstalten machte, dem Botschafter zu folgen.
    »Es tut mir leid«, sagte Daxxel. Er reichte ihr den Signalgeber, mit dem er die meranische Kavallerie geholt hatte. »Ich bin Ihnen einiges schuldig, inklusive meines Lebens. Und mir fällt nichts Besseres ein, als Ihnen eine andere Bürde aufzuerlegen.«
    Die Meranerin neigte ihren ovalen Schädel, auf dessen feinen Schuppen sich das Licht von der Hangardecke schimmernd spiegelte. Daxxel atmete den erdig-ledrigen Geruch ein, der von der Frau ausging. Sie hatte auch hier, in dieser Umgebung und in eine zweckmäßige Kombination gekleidet, nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt.
    »Behalten Sie den Sender. Er ist jetzt ohne Funktion. Nehmen Sie ihn als Souvenir.«
    Er steckte das Gerät wieder ein.
    »Und machen Sie sich keine Sorgen über diese angebliche Bürde. Tatsächlich haben Sie mir einen Gefallen getan. Es

Weitere Kostenlose Bücher