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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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unvorsichtig sein, vor den Wahlen das Geld zu entwerten?
    Justizminister: Das könnte sich unter Umständen als unser stärkstes moralisches Argument erweisen. Ich schlage vor, daß das Parteipräsidium eine Volksversammlung einberuft und feierlich erklärt: »Verehrte Damen und Herren, wie Sie alle wissen, finden in einem Jahr Parlamentswahlen statt. Glauben Sie wirklich, daß wir so blöd sind, uns zu allen anderen Schwierigkeiten, die wir haben, auch noch eine Geldentwertung an den Hals zu hängen?« Oder so ähnlich... Finanzminister: Sie werden uns das nicht abnehmen. Die Wähler werden sagen: »Wenn sie noch ein ganzes Jahr wirtschaften können, sind diese Verbrecher glatt imstande, noch drei Geldabwertungen zu machen!«
    Ministerpräsident: Das klingt plausibel. Also was tun wir? Unterrichtsminister: Meine Bedeutungslosigkeit in diesem Kabinett verbietet es mir, Ratschläge zu erteilen. Aber ich könnte mir vorstellen, daß wir ganz einfach ein Gesetz e'lassen, das der Regierung verbietet, innerhalb dieser oder der nächsten Legislaturperiode die Währung abzuwerten.
    (Allgemeines Schweigen. Jeder sieht den Unterrichtsminister an wie ein Wesen aus einer anderen Welt.)
    Finanzminister: Wohl meschugge geworden? Wie sollen wir dann jemals eine Geldabwertung vornehmen können? Informationsminister: Also doch ... Ministerpräsident: Es gibt keine Abwertung, wie oft soll ich das noch sagen? Wir haben nicht die geringste Absicht! Erst gestern sagte ich anläßlich meiner Pressekonferenz den versammelten Redakteuren:
    »Wenn es zu diesem Zeitpunkt eine Abwertung gibt, dann heiße ich Zwiebelring!«
    Informationsminister ;(sotto voce) Menachem B. Zwiebelring ... Ministerpräsident-, 'Was nuscheln Sie da? Informationsminister: Ich? Nichts, gar nichts. Ich möchte nur meine Frau anrufen, bevor sie einkaufen geht... Ministerpräsident: Kommt nicht in Frage! Sie bleiben so lange sitzen, bis wir einen Weg gefunden haben, das Volk zu beruhigen. Justizminister: Ich schlage vor, daß wir einen Ausschuß bilden, der feierlich in der Öffentlichkeit erklärt, daß eine Abwertung nicht in Frage kommt. Als Ausschußmitglieder könnte ich mir drei angesehene Menschen vorstellen, denen man vertraut. Zum Beispiel den Generalstabschef, den Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofes und irgendeinen Fußballer.
    Finanzminister: Das habe ich schon versucht. Ich habe mich offiziell an die drei gewandt. Justizminister: Und?
    Finanzminister: Sie sind unauffindbar, treiben sich in irgendwelchen Warenhäusern herum ...
    Informationsminister: Könnte ich kurz anrufen? Ministerpräsident: Nein! Es ist zum Verzweifeln. Kein Mensch in diesem Land vertraut einem anderen.
    Finanzminister: Wir könnten uns vielleicht an eine ausländische Persönlichkeit wenden...
    Ministerpräsident: Das ist eine gute Idee. Wenn etwa der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika feierlich erklären würde, daß bei uns keine Geldabwertung geplant ist... Finanzminister: Wir könnten gemeinsam im amerikanischenFernsehen auftreten, der Präsident und ich.
    Informationsminister: Sehr gut! Ich werde dem Reagan gleich ein Telegramm schicken...
    Ministerpräsident: Sie bleiben hier! Sie werden gemeinsam mit uns die kollektive Verantwortung tragen, und zwar bis zum bitteren Ende. Finanzminister: Pöbel. Unterrichtsminister: Also Freunde, ich glaube ja nach wie vor, daß unser Volk den Lenkern seines Staatsschiffes vertraut. Wenn sich das gesamte Kabinett festlich schwarz gekleidet ins Fußballstadion begibt und dort im Schatten des Staatsemblems und zu den Klängen der Nationalhymne auf die Bibel im Chor schwört, daß es keine Abwertung geben wird ... Justizminister: Man wird uns nicht ein Wort glauben.
    Ministerpräsident: Natürlich nicht. Also was tun wir? Finanzminister: Ich schlage vor, daß wir abwarten. Ministerpräsident: Gut. Der Pöbel läßt uns sowieso keine andere Wahl.

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Agententerror
    Liegt das nun an der sprunghaften Verbesserung unserer Wirtschaftslage oder am schönen Wetter - gleichviel, ich stehe in der letzten Zeit unter ständigem Druck von seilen angelsächsischer Versicherungsagenten.
    Warum es immer angelsächsische sind, ahne ich nicht, aber wenn am frühen Vormittag mein Telefon geht, meldet sich todsicher ein unveikennbarer Gentleman in unverkennbarem Oxford-Englisch:
    »Guten Morgen, Sir. Ich spreche im Auftrag der Allgemeinen Südafrikanischen Versicherungsgesellschaft. Darf ich Sie um zehn Minuten Ihrer

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