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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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wir ihm zwei Millionen durch das offene Fenster zugeworfen, damit er uns den Auftrag für den Bau des afghanischen Kanalisationssystems erteilt.« 
    »Und das hat geklappt?«
    »Nein. Wir entdeckten zu spät, daß an der betreffenden Adresse nicht der Innenminister wohnte, sondern ein Innenarchitekt, der einige Monate zuvor gestorben war. Wer kennt sich schon in einem afghanischen Telefonbuch aus?«
    »Wie wurde der Verlust abgebucht?«
    »Unter dem Kennwort >Höhere Gewalt<. Unsere Gesellschaft hat eine sogenannte Mono-Balance-Buchhaltung entwickelt. Auf der einen Seite werden die Ausgaben verbucht, und für die Einnahmen-Seite haben wir einen Stempel >Keine Sorge !<. Das System hat sich sehr bewährt.«
    »Bleibt immer noch zu klären, wen oder was Sie für Ihr Defizit verantwortlich machen.«
    »Das Schicksal. Es hat viele unserer Pläne vereitelt. Vielleicht nicht mit Absicht, aber doch. Ich denke da etwa an die Auffüllung der nicaraguanischen Küste.« »Was war das?«
    »Ein hochinteressantes Projekt. Wir hatten uns mit der Regierung von Nicaragua auf 60 Millionen Cordobas geeinigt, zu einem Umrechnungsschlüssel von l Cordoba = l Shekel.« »Warum haben Sie keine Abwertungsklausel in Ihrem Vertrag geiabt?« »Das war die Bedingung der nicaraguanischen Regierung. Sonst häten wir den Auftrag für dieses Projekt nicht bekommen.« »Bitte sagen Sie nicht immer >Projekt<, Herr Schultheiß. Der Ausdruck macht uns nervös.«
    »Wie Sie wünschen. Es ist jedenfalls eine sehr komplizierte Angelegenheit.« »Wurden Sie von der Regierung nie über Ihre Verluste befragt?« »Ununterbrochen. Mindestens einmal im Monat erkundigte sich das Wirtschaftsministerium nach dem Stand der Dinge, und meine Antwort lautete immer: >Klopfen Sie auf Holz!< Ich habe diesen Vorschlag auch mehrmals schriftlich gemacht.« »Aber auf die Dauer muß es doch zwischen den Regierungsbehörden und Ihnen zu Reibereien gekommen sein?« »Und ob. Als wir den Dalai Lama bestachen, um an der tibetanischen Agrarreform beteiligt zu werden, luden wir ihn nachher zum Mittagessen ein, und das Finanzministerium weigerte sich, die Rechnung zu übernehmen. Sie bewilligte uns nur acht Shekel, und auch das nur unter der Voraussetzung, daß das Restaurant nicht weiter als acht Kilometer vom Palast des Lama entfernt wäre. Es kam zu einer Auseinandersetzung. Schließlich appellierten wir an den Obersten Gerichtshof und erreichten eine Vergütung in der Höhe von 9,50. Ich frage Sie, meine Herren, wie man unter solchen Umständen arbeiten soll.« »Das ist in der Tat nicht ganz leicht.«
    »Sie müssen sich außerdem vor Augen halten, daß wir weder Repräsentationsgelder noch Diäten bekommen. Was bleibt uns übrig, als Darlehen aufzunehmen? Allein die Zinsen für diese Darlehen belaufen sich auf eine Viertelmillion in der Woche. Seit Beginn dieses Gesprächs haben wir bereits 20000 Shekel verplaudert. Ich beantrage Schluß der Debatte.«
    »Noch eine Frage, Herr Schultheiß. Wer bezahlt das alles?« »Ich, meine Herren. Ich und die anderen Bürger unseres Landes. Ich komme meinen Bürgerpflichten nach. Ich zahle meine Steuern, um das Schatzamt mit dem Geld zu versorgen, das zur Deckung der uns zugestandenen Garantien benötigt wird.« »Wer, Herr Schultheiß, hat Ihrer Gesellschaft diese Garantien zugestanden?« »Sie.« »Wir?«
    »Jawohl, Sie. Der parlamentarische Finanzausschuß.«»Es ist spät geworden, finden Sie nicht?« »Allerdings. Und das Ganze ist eine sehr komplizierte Angelegerheit.« »Wir danken Ihnen für Ihre Mühe, Herr Schultheiß. Nach den Wahlen reden wir weiter.« »Ein hochinteressantes Projekt.«

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Inflationskrise
    »Also«, wandte sich der Finanzminister an diesem denkwürdigen Abend an seinen Kabinettchef, »was wurde heute teurer?« »Mmh«, der Kabinettchef wich dem Blick des Ministers aus, »heute... mmh... nichts. Heute nichts.«
    »Hör zu, KC«, der Minister wurde ungeduldig, »für billige Witze ist meine Zeit zu kostbar.«
    »Es ist kein Witz«, erwiderte der KC. »Heute ist kein einziger Preis gestiegen. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte. Die Preise sind seit gestern eingefroren. Das ist ein unumstößliches Faktum. Irgendwo muß Sand ins Getriebe gekommen sein. Aber wenn es sein muß, bin ich bereit, die persönliche Verantwortung dafür zu übernehmen. Deshalb möchte ich den Herrn Minister bitten, hiermit meinen Rücktritt zu akzeptieren.«
    Der Minister wurde blaß. Einen

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