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Ephraim Kishon fur Manager

Ephraim Kishon fur Manager

Titel: Ephraim Kishon fur Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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erhöht hat, für die Altersversorgung, die Krankenversicherung und alle anderen Sozialbeiträge. Da kommt unsereins nicht mehr mit.«
    »Haben Sie es einmal mit Akkordlohn probiert? Lohn entsprechend der Leistung?« »Selbstverständlich. Ich habe meinen Leuten 700 von jeden 2000 Shekel angeboten, die sie herstellen. Was haben sie getan? Sie haben es glatt abgelehnt. Nicht nur das, im letzten Jahr haben sie durch den Betriebsrat dreimal Sanktionen gegen mich eingeleitet.« »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, daß sie die Geldscheine nur auf der einen Seite bedruckt haben. Ich mußte einen Bankkredit aufiehmen, um die Forderungen erfüllen zu können. Auf den Kredit konnte ich dann 28 Prozent Zinsen zahlen. Stellen Sie sich meine Situation vor, Herr Konkursverwalter:    ein    Geldfalscher mit ständigen
    Liquiditätsproblemen.«
    »Haben Sie sich denn nicht an die Behörden gewandt?« »Natürlich. Ich habe zum Beispiel einen Exportkredit beantragt, aber das hat man immer wieder hinausgezögert. Es hieß, unser Shekel habe draußen im Ausland keine Marktchance. Leute vom Schatzamt gaben mir den Rat, ich sollte umsteigen auf Schweizer Franken. Das zeigt wieder einmal, was die schon vom Geld verstehen. Immerhin sind die Geldscheine in der Schweiz doppelt so groß wie unsere Herzls. darum habe ich zu denen gesagt, alles schön und gut, habe ich gesagt, aber wer zahlt für das Papier? Im Jahre 1966 kostete eine Rolle Papier 430 Shekel, und heute kommt sie auf 52100 Shekel. Im Großhandel. Vor kurzem hat man auch noch die Zollgebühren verdoppelt und die Luxussteuer für Farben. Nun frage ich Sie, wie finden Sie das?« »Wie wäre es mit Subventionen? Haben Sie deswegen bei den Behörden einmal vorgefühlt?«
    »Sie belieben zu scherzen. Die Gelddrucker der Regierung bekommen rund zweimal wöchentlich staatliche Unterstützungen, aber wir von den Privatunternehmen -nichts, keinen roten Heller! Ich habe zu denen gesagt: Hört mal, habe ich gesagt, das könnt ihr mit mir nicht machen, ich sorge für den Unterhalt von zwölf Familien und schaffe es kaum, genügend Geld zu Fälschen, um die Strafe zu zahlen, die ihr mir aufgebrummt habt.« »Moment. Was für eine Strafe?« »Wegen nicht gemeldetem Warenbestand. Eines schönen Tages sind die bei mir reingeplatzt und haben einen Bericht abgeschickt, daß ich 600 Herzls gebündelt und zur Auslieferung bereit am Lager gehabt hätte. Was blieb mir übrig. Ich habe mir sofort einen Anwalt genommen, und das allein hat mich schon den halben Lagerbestand gekostet. Kaum war das erledigt, da kamen diese neuen Druckmaschinen aus Amerika an, und jeder Tag im Hafen kostete mich den Produktionsausstoß einer ganzen Stunde. Unterdessen gingen die Stromkosten rauf, dann die Steuer, schließlich die Bankzinsen. Die Inflation hat mich erledigt, Herr Konkursverwalter. Wir sind jetzt soweit, daß wir in drei Schichten arbeiten und trotzdem nicht mehr mit den Preissteigerungen Schritt halten können ...«
    »Schlimm, schlimm. Unser Land braucht solchen Unternehmergeist, wie Sie ihn gezeigt haben.«
    »Ich weiß. Aber gestern habe ich mich hingesetzt und ein bißchen nachgerechnet. Der Preis von einem amtlichen Herzi beträgt auf dem Schwarzmarkt augenblicklich rund 9 Dollar 55, und mich kostet die Herstellung von einem gefälschten Herzi bereits 14 Dollar 70, unversteuert. Soll ich mir die Finger blutig arbeiten, nur um tiefer und tiefer in Schulden zu geraten? Nein, Herr Konkursverwalter, hiermit erkläre ich mich für bankrott. Sollen doch die Gläubiger zu mir kommen und sich selber drucken, was ich ihnen schulde. Was meinen Lagerbestand anbetrifft, nun, da sind noch 8000 Shekel in Herzls vorhanden. Sie können von mir aus herzlich gerne die Herzls beschlagnahmen und öffentlich versteigern. Was werden Sie dafür kriegen? Vielleicht 1000 bis 1500 Shekel.«
    »Wir werden die geeigneten Maßnahmen treffen. Und was, wenn ich fragen darf, werden Sie nun tun?« »Ich spiele Lotto.«

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Die Gummizulage
    Jeder beliebige Berufszweig bringt seinen eigenen Ginzburg hervor. Vor einigen Jahren, zu Beginn seiner Laufbahn, war Ginzburg ein einfacher Arbeiter wie alle anderen auch, wenn wir davon absehen wollen, daß er eine etwas lautere Stimme hatte. Heute verfügt er über ein vollklimatisiertes Büro sowie eine wohltemperierte Sekretärin und verdient, ohne einen Finger krumm zu machen, dreimal soviel wie ein Arbeiter. Und wofür verdient er das Dreifache?

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