Episode I - Die dunkle Bedrohung
Weise konzentriert, die Qui-Gon sofort erkannte - es war die Konzentration eines Jedi, ganz auf die Gegenwart fixiert, auf das, was im Hier und Jetzt notwendig war. Qui-Gon sah das in seinem wahnsinnigen Blick und in dem Ausdruck des rot-schwarz tätowierten Gesichts. Der Sith-Lord war ein lebendes Beispiel dafür, was der Jedimeister Obi-Wan immer darüber sagte, wie man am besten den Willen der Macht vernahm.
Die drei Kämpfer bewegten sich mit blitzenden Lichtschwertern vor und zurück über den Hangarboden und setzten alles ein, was sie im Lauf von vielen Jahren gelernt hatten. Ununterbrochen versuchten die Jediritter vorzudrängen, und tatsächlich bewegte sich der Sith-Lord von den Naboo und den Raumjägern weg auf die andere Wand des Hangars zu. Aber Qui-Gon bemerkte rasch, daß es vielleicht so aussehen mochte, als ob die Jedi ihn vor sich hertrieben, daß es aber eigentlich der Sith-Lord war, der den Kampf in der Hand hatte. Er drehte sich und wirbelte, sprang und schlug Saltos mit erstaunlicher Leichtigkeit und zog sie immer weiter mit sich, führte sie auf einen Ort seiner Wahl zu. Seine Wendigkeit und Geschicklichkeit gestatteten ihm, beide Angreifer in Schach zu. halten und immer wieder selbst anzugreifen, während er gleichzeitig pa-rierte, und erbarmungslos nach einer Lücke in ihrer Verteidigung zu suchen.
Qui-Gon bedrängte den Gegner zu Beginn des Kampfes hart, weil er spürte, wie gefährlich dieser Mann war, und den Kampf so schnell wie möglich beenden wollte. Mit wehenden Haaren griff er wild und entschlossen an. Obi-Wan folgte seinem Beispiel. Sie hatten schon öfter zusammen gekämpft und waren mit den Bewegungen des anderen vertraut. Qui-Gon hatte Obi-Wan ausgebildet, und obwohl der jüngere Jedi ihm noch längst nicht gleichkam, glaubte er, daß Obi-Wan eines Tages besser sein würde, als er es je gewesen war.
Also forderten sie den Sith-Lord schnell heraus und stellten ebensoschnell fest, daß selbst ihr Bestes nicht gut genug war, zu einem raschen Ende zu kommen. Danach verfielen sie in ein Muster, arbeiteten als Team gegen ihren Feind und warteten auf eine Öffnung. Aber der Sith-Lord war zu klug, um das zuzulassen, und so ging der Kampf weiter.
Sie kämpften sich quer durch den Haupthangar auf eine Tür zu, die zum Kraftwerk führte. Metallene Stege und Brücken überquerten eine Grube, in der die beiden Generatoren des Hangarkomplexes arbeiteten. Der Raum war riesig und erfüllt vom Lärm schwerer Maschinen. Die Deckenbeleuchtung drang durch Dampfwolken und Schichten von Schatten. Die Jedi und der Sith-Lord kämpften jetzt auf einer der Metallbrücken oberhalb der Generatoren, deren Metallrahmen von ihren Schritten und dem Klirren der Lichtschwerter widerhallte und vibrierte.
Allein in diesem Kraftwerksraum, verborgen vor der Stadt und ihren Bewohnern, verdoppelten sie ihre Anstrengungen.
Der Sith-Lord sprang von der Brücke, auf der sie sich befanden, auf die nächsthöhergelegene, und sein fremdartiges Gesicht leuchtete von der Hitze des Kampfes und seiner Freude daran. Die Jedi folgten ihm, einer vor ihm, einer hinter ihm. Sie kämpften über die ganze Länge der Brücke, Lichtschwerter blitzten, Funken flogen vom Metallgeländer, wenn die Schwerter es berührten.
Dann überraschte Darth Maul Obi-Wan mit einem besonders geschickten Schlag und nutzte das kaum wahrnehmbare Zögern des Jedi für einen mächtigen Tritt, der Obi-Wan über das Geländer schleuderte. Qui-Gon nutzte es seinerseits aus, daß der Sith-Lord mit seinem Schüler beschäftigt war, und zwang Darth Maul ebenfalls über das Geländer. Der Sith-Lord stürzte und prallte hart auf einer Brücke mehrere Ebenen unterhalb von Obi-Wan auf. Die Überraschung oder vielleicht die Wucht des Aufpralls betäubte ihn sichtlich, und Qui-Gon sprang hinter ihm her, weil er eine Chance sah, dem Kampf endlich ein Ende zu machen. Aber schon war der Sith-Lord wieder auf den Beinen und floh und führte den Kampf in eine neue Richtung.
Bis Obi-Wan sich erholt hatte, verfolgte Qui-Gon Darth Maul bereits die Brücke entlang auf eine kleine Tür am anderen Ende des Kraftwerkraums zu. Der Jedimeister bewegte sich rasch, das Lichtschwert blitzte. Er war inzwischen müde und abgeschlagen, der völligen Erschöpfung nahe, aber endlich war es ihm gelungen, den Sith-Lord in die Defensive zu treiben, und er wollte ihm keine Gelegenheit geben, sich zu erholen.
»Qui-Gon!« rief Obi-Wan und versuchte ihn einzuholen, aber der Jedimeister wurde
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