Episode I - Die dunkle Bedrohung
nicht langsamer.
Einer hinter dem anderen stürzten die Gegner durch die kleine Tür in den Korridor dahinter. Sie bewegten sich so rasch in ihrer wilden Hetzjagd, daß sie in dem Korridor waren, bevor ihnen klarwurde, um was es sich handelte. Laserstrahlen prallten an Streben ab, pulsierten in langen Strahlen, die den Korridor mit fünf schimmernden Lichtwänden in mehrere Abschnitte unterteilten. Die Laser hatten sich gerade erst eingeschaltet, als der Sith-Lord und die Jedi den Flur betreten hatten. Darth Maul, an der Spitze, war am weitesten gekommen und saß nun zwischen der vierten und fünften Laserwand fest. Qui-Gon, der ihm dicht auf den Fersen gewesen war, war nur eine Wand entfernt. Obi-Wan war es nicht einmal gelungen, an der ersten Wand vorbeizukommen.
Das Zischen und Blitzen der Laser ließ die Gegner wie erstarrt stehenbleiben. Sie sahen sich nach einem Fluchtweg um und entdeckten keinen. Qui-Gon schaute sich rasch um, um festzustellen, wo sie sich überhaupt befanden. Sie waren in dem Zulieferflur für die Schmelzgrube, wo Restbestände aus dem Generatorbetrieb verbrannt wurden. Dieser Zulieferflur war mit Lasern gegen unerlaubtes Eindringen geschützt. An beiden Enden der Passage befanden sich zweifellos Schalter, um diese Schutzfunktion abzustellen, aber es war zu spät, sich jetzt noch danach umzusehen.
Die Jediritter starrten vorbei an den zuckenden Blitzen auf den Sith-Lord, der sie mit einem boshaften Grinsen bedachte. Macht euch keine Sorgen, schien seine Miene zu sagen, ihr müßt nicht lange auf mich warten.
Qui-Gon warf Obi-Wan einen bedeutungsvollen Blick zu, dann hockte er sich nieder, um zu meditieren und zu warten.
Padme Naberrie, Königin der Naboo, folgte zusammen mit ihren Dienerinnen, Captain Panaka und seinen Soldaten dem Gang, der vom Haupthangar durch die Stadt zurück zum Palast führte. Sie mußten sich Gebäude um Gebäude vorwärts kämpfen, Flur um Flur gegen die Kampfdroiden erobern, die zur Bewachung von Theed zurückgelassen worden waren. Sie stießen immer wieder auf einzelne Droiden oder auf ganze Einheiten, und es blieb ihnen jedesmal nichts anderes übrig, als sich an ihnen vorbeizukämpfen und dabei möglichst wenig Zeit zu verlieren.
Deshalb vermieden sie den direkten Weg zugunsten von Umwegen, wo sie weniger Gefahr liefen, auf Droiden zu stoßen. Zunächst hatten sie keine Wahl, als direkt auf den Palast zuzugehen, nachdem sie dem Kampf im Haupthangar entkommen waren, in der Hoffnung, daß Geschwindigkeit und der Überraschungseffekt allein sie durchbringen würden. Als das nicht funktionierte, wurden sie vorsichtiger. Sie benutzten unterirdische Tunnel und verborgene Passagen und Brücken zwischen Gebäuden, auf denen sie den Droiden aus dem Weg gehen konnten, die die Straßen und Plätze durchsuchten. Wenn man sie entdeckte, kämpften sie sich so schnell wie möglich durch, dann verbargen sie sich wieder und versuchten, weiter vorzudringen.
Am Ende erreichten sie den Palast sehr viel schneller, als Padme je zu hoffen gewagt hatte, über eine Brücke zu einem Wachturm und machten sich von dort aus auf den Weg zum Thronsaal.
Sie hatten den Saal schon beinahe erreicht, als eine ganze Patrouille von Kampfdroiden um die Ecke eines Flurs vor ihnen bog und das Feuer eröffnete. Padme und ihre Begleiter wichen in Türöffnungen und Alkoven zurück, erwiderten das Feuer und suchten nach einem Ausweg. Mehr und mehr Kampfdroiden erschienen, und überall im Palast ertönten die Alarmsirenen.
»Captain!« rief Padme Panaka über den Waffenlärm hinweg zu. »Wir haben keine Zeit für so etwas!«
Der schweißüberströmte Panaka warf ihr einen raschen Blick zu. »Versuchen wir es draußen!« rief er zurück.
Er richtete seinen Blaster auf ein hohes Fenster und schoß den Rahmen und den Transparistahl weg. Während die Dienerinnen und die meisten Naboosoldaten ihnen Rückendeckung gaben, rannten die Königin, Panaka und ein halbes Dutzend weiterer Soldaten auf das Fenster zu und kletterten rasch hinaus.
Aber jetzt fanden sie sich auf einem breiten Sims, sechs Stockwerke oberhalb eines tosenden Wasserfalls und eines Auffangbeckens, von dem aus das Wasser in eine Reihe miteinander verbundener Teiche auf dem Palastgelände geleitet wurde. Die Königin preßte sich fest an die Mauer und überlegte hektisch, welchen Weg sie einschlagen sollten. Panaka rief seinen Männern zu, ihre Kletterhaken zu benutzen, und zeigte auf ein Sims etwa vier Stockwerke weiter oben am
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