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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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großes Risiko gewesen, denn es hatte immer die Gefahr bestanden, daß Sabe nicht rechtzeitig auftauchte. In diesem Fall hätte Amidala trotzdem versucht, das Geheimfach im Thron zu erreichen und um ihre Freiheit zu kämpfen. Sie war jung, aber es fehlte ihr nicht an Mut. Sie hatte sich als intelligent und einsichtig erwiesen, seit die Jedi ihr zu Hilfe geeilt waren. Obi-Wan war der Ansicht, daß sie eine sehr gute Königin sein würde.
    Aber es war ein neunjähriger Junge gewesen, der sie alle gerettet hatte. Ohne auch nur genau zu wissen, was er tat, hatte Anakin Skywalker seinen Raumjäger direkt durch die Verteidigungslinien der Föderation geflogen, war in das neimoidia-nische Flaggschiff eingedrungen, hatte seine Torpedos auf den Reaktor abgeschossen und damit eine Kettenreaktion von Explosionen verursacht, die die Kontrollstation schließlich zerstört hatten. Es war die Zerstörung dieses Transmitters gewesen, die dazu geführt hatte, daß die Droidenarmee erstarrt war, da sie keine Befehle mehr erhielt. Anakin behauptete, bei seinem Angriff keinerlei Plan gehabt und nicht einmal gewußt zu haben, worauf er schoß, als er die Torpedos zündete. Aber nachdem er die Geschichte des Jungen gehört und ihn ausführlich befragt hatte, glaubte Obi-Wan, daß Anakin von mehr als dem Denken gewöhnlicher Wesen geleitet wurde. Die außergewöhnlich hohe Anzahl von Midi-Chlorianen in seinen Zellen verlieh dem Jungen eine Verbindung zur Macht, die selbst Jedimeister vom Rang Yodas nie erreichen mochten. Qui-Gon, so glaubte er nun, hatte recht gehabt. Anakin Sky-walker war der Auserwählte.
    Er ging auf und ab. Er trug die üblichen, weiten sandfarbenen Jedigewänder und hatte sich Qui-Gons Lichtschwert, das nun ihm gehörte, an den Gürtel geschnallt. Der Jedirat war zur Beisetzung nach Naboo gekommen und auch, weil sie noch einmal mit Anakin sprechen wollten. Damit waren sie im Augenblick beschäftigt, ganz in der Nähe, um eine letzte Einschätzung zu treffen, wobei sie in Betracht ziehen würden, was sich seit ihrer letzten Begegnung mit dem Jungen ereignet hatte. Für Obi-Wan stand das Ergebnis ihrer Beratungen bereits fest. Er konnte sich nicht vorstellen, daß es anders ausgehen könnte. Einen Augenblick lang blieb er stehen, starrte ins Leere und dachte an Qui-Gon Jinn, seinen Meister, seinen Lehrer, seinen Freund. Er war nicht an Qui-Gons Seite gewesen, als es notwendig gewesen war. Aber nun würde er seine Arbeit fortsetzen und ihn noch im Tod ehren, indem er sein Versprechen erfüllte, den Jungen auszubilden, ganz gleich, was geschah.
    Hör dir das an, dachte er mit einem ironischen Lächeln. Ich klinge schon genau wie er.
    Die Tür ging auf, und Yoda erschien. Er betrat langsam schlurfend den Raum, auf seinen Stock gestützt, der Blick schläfrig und nachdenklich.
    »Meister Yoda«, grüßte ihn Obi-Wan, eilte zu ihm und verbeugte sich ehrfurchtsvoll.
    Der Jedimeister nickte. »Der Rang des Jediritters dir übertragen wird. Beschlossen über den Jungen der Rat hat, Obi-Wan«, erklärte er feierlich.
    »Er wird also ausgebildet?«
    Yodas große Ohren zuckten vor, und die schläfrigen Augen öffneten sich ein wenig weiter. »So ungeduldig bist du, so sicher dessen, was entschieden wurde.«
    Obi-Wan biß sich auf die Zunge, schwieg und wartete darauf, daß der Meister fortfuhr. Yoda betrachtete ihn forschend. »Ein großer Krieger war Qui-Gon Jinn«, gurgelte er leise und mit trauriger Stimme. »Aber so viel mehr er hätte sein können, wenn nicht so schnell er gerannt wäre. Langsamer mußt du gehen, Obi-Wan.«
    Obi-Wan wich nicht zurück. »Er hat bei dem Jungen verstanden, was der Rest von uns nicht begriffen hatte.«
    Aber Yoda schüttelte den Kopf. »Dein Urteil fälle nicht zu schnell. Nicht alles verstehen ist. Nicht auf einmal werden die Dinge enthüllt. Jahre braucht es, um ein Jediritter zu werden. Noch viele Jahre mehr, um eins mit der Macht zu sein.«
    Er ging zum Fenster, wo das Nachmittagslicht weich und golden hereinfiel. Es war kurz vor Sonnenuntergang, kurz vor der Stunde, in der sie Abschied von Qui-Gon nehmen wollten.
    Yoda starrte ins Leere, als er wieder sprach. »Beschlossen der Rat hat«, wiederholte er. »Ausgebildet der Junge wird.«
    Obi-Wan spürte, wie ihn Erleichterung und Freude durchfluteten, und er gestattete sich ein dankbares Lächeln.
    Yoda bemerkte das. »Zufrieden du bist? So sicher, daß es die richtige Entscheidung war?« Das runzlige Gesicht spannte sich. »Umwölkt die

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