Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
verziehen, daß er das Kapselrennen verloren und seine beste Rennkapsel demoliert hatte.
    »Laß die Droiden zu Fuß gehen, wenn du keinen Anhängergleiter eintauschen kannst.« Watto schwirrte wild im Laden umher. »Wenn sie nicht so weit laufen können, sind sie ohne-hin nutzlos. Peedunkel! Und sorg dafür, daß sie dich nicht übers Ohr hauen! Immerhin steht hier mein Ruf auf dem Spiel!«
    Anakin hörte aufmerksam zu und nickte an all den richtigen Stellen, wie er es im Laufe der Jahre gelernt hatte. Der Morgen war noch nicht sonderlich weit fortgeschritten, und er hatte genug Zeit, um das Nötige zu tun. Er hatte schon oft mit den Jawas zu tun gehabt, und er wußte, wie er dafür sorgen konnte, daß sie ihn nicht übervorteilten.
    Es gab vieles, was Watto nie über Anakin Skywalker wissen würde, dachte der Junge bei sich, als er zur Tür hinausging, um sich den Gleiter zu holen. Einer der Tricks erfolgreicher Sklaven bestand darin, Dinge zu wissen, die der Herr nicht wußte, und sich dieses Wissen zunutze zu machen. Anakin war ein hervorragender Rennpilot, und er war darüber hinaus dazu begabt, Dinge auseinanderzunehmen und sie wieder zusammenzusetzen, damit sie besser funktionierten als vorher. Aber es war diese seltsame Fähigkeit, Dinge zu spüren, Einsichten aus Veränderungen von Stimmungen, Reaktionen und Worten zu gewinnen, die ihm am meisten nützte. Er konnte sich auf andere Geschöpfe abstimmen, eine Verbindung zu ihnen herstellen, so daß er spürte, was sie dachten und tun würden, noch bevor sie es wirklich taten. Das war ihm oft dienlich gewesen, wenn er mit den Jawas feilschte, und es verschaffte ihm beim Tauschhandel einen deutlichen Vorteil.
    Darüber hinaus hatte Anakin weitere wichtige Geheimnisse, die er vor Watto bewahrte. Das erste davon war der Proto-kolldroide, den er auf der Werkbank in seinem Zimmer zusammenbastelte. Die Arbeit war schon weit genug fortgeschritten, obwohl dem Droiden noch die Außenhülle und ein Auge fehlten; er konnte inzwischen stehen und sich bewegen, und die Intelligenz- und Kommunikationsprozessoren funktionierten. Das genügte, um mit der Aufgabe zurechtzukommen, die Anakin für den Droiden vorgesehen hatte: ihn zum Beispiel bei solchen Unternehmen zu begleiten wie dem, zu dem er jetzt unterwegs war. Der Droide konnte die Jawas belauschen, wenn sie sich in ihrer eigenen, seltsamen Sprache unterhielten, die Anakin nicht sonderlich gut verstand oder sprach. Danach würde Anakin erfahren, ob sie versuchten, ihn irgendwie zu betrügen. Watto wußte nicht, wie weit Anakin mit dem Droiden gekommen war, und es bestand keine große Gefahr, daß er es herausfand, wenn sie sich im Dünenmeer aufhielten.
    Das zweite und wichtigere Geheimnis hatte mit der Rennkapsel zu tun, die der Junge baute. Er arbeitete nun seit beinahe zwei Jahren daran, fand hier ein Teil, da ein Teil und baute die Kapsel unter einer alten Plane auf der Müllhalde hinter den Sklavenquartieren zusammen. Seine Mutter hatte nichts dagegen, denn sie wußte, wie sehr er sich dafür interessierte, Dinge auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen. Sie glaubte nicht, daß es ihm schaden würde, in seiner freien Zeit an einem eigenen Projekt zu arbeiten, und Watto wußte nichts von der Kapsel.
    Es war gut gewesen, Watto von Anfang an nichts davon wissen zu lassen. Genau wie den Droiden hätte Watto die Kapsel sofort für sich beansprucht, wenn er geglaubt hätte, sie könne ihm etwas nützen. Also hatte Anakin es von Anfang an darauf angelegt, das Fahrzeug wie einen Schrotthaufen aussehen zu lassen und seinen Wert mit vielen klugen Tricks zu verbergen. Jeder, der die Kapsel sah, würde sie nur für einen funktionsunfähigen Haufen Schrott halten, für ein Spiel, für den harmlosen Traum eines kleinen Jungen.
    Aber für Anakin Skywalker war es der erste Schritt in seinem Lebensplan. Er würde die schnellste Rennkapsel bauen, die der Planet je gesehen hatte, und er würde jedes Rennen gewinnen. Sein nächstes Projekt würde dann ein Sternenjäger sein, und damit würde er von Tatooine zu anderen Welten fliegen. Er würde seine Mutter mitnehmen, und sie würden ein neues Zuhause finden. Er würde der größte Pilot aller Zeiten werden, alle großen Schiffe fliegen, und seine Mutter würde ungeheuer stolz auf ihn sein.
    Und eines Tages, nachdem er all das erreicht hätte, würden sie keine Sklaven mehr sein. Sie würden frei sein.
    Er dachte oft daran. Nicht, weil seine Mutter ihn in irgendeiner Weise dazu

Weitere Kostenlose Bücher