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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Ablenkung!«
    »Im Augenblick vielleicht. Aber das könnte sich im Lauf der Zeit ändern.« Obi-Wan wollte noch mehr sagen, aber der Je-dimeister schnitt ihm das Wort ab. »Hör mir zu, mein junger Padawan. Die Macht birgt Geheimnisse, die nicht leicht zu entdecken sind. Die Macht ist gewaltig und allesdurchdrin-gend, und alle lebenden Wesen sind ein Teil von ihr. Es wird jedoch nicht immer deutlich, worin Sinn und Aufgabe dieser Wesen besteht. Manchmal müssen wir ihren Zweck erst spüren, damit er uns später konkret enthüllt werden kann.«
    Obi-Wan verzog das Gesicht. »Einige Geheimnisse sollten lieber ungelüftet bleiben, Meister.« Er schüttelte den Kopf. »Davon einmal abgesehen, wieso mußt immer du es sein, der sich damit befaßt? Du weißt doch, wie der Rat zu diesen. Umwegen steht. Vielleicht sollten wir dieses eine Mal die Entdeckung anderen überlassen.«
    Qui-Gons Blick wurde plötzlich traurig. »Nein, Obi-Wan. Geheimnisse müssen enthüllt werden, wenn man sie findet. Umwege müssen genommen werden, wenn sich die Möglichkeit bietet. Und wenn du derjenige bist, der am Kreuzweg steht oder etwas Verborgenes bemerkt, darfst du es nie einem anderen überlassen, an deiner Stelle zu handeln.«
    Die letzten Lichter von Otoh Gunga verschwanden im trüben Wasser, und der Schlamm schloß sich wie eine dunkle Wolke um sie. Jar Jar Binks lenkte das Fahrzeug mit langsamer, aber stetiger Geschwindigkeit, hatte aufgehört zu murmeln und sich zu winden, und seine Hände ruhten fest auf der Steuerkonsole. Er schaltete das Licht an, als es dunkler wurde, und die breiten, gelben Strahlen beleuchteten gewaltige, bunte Korallenbänke, die sich durch die Schwärze wanden.
    »Ich respektiere dein Urteil, Meister«, sagte Obi-Wan schließlich. »Aber das hält mich nicht davon ab, mir Sorgen zu machen.«
    Wie alle Jediritter war Obi-Wan Kenobi früh entdeckt und von seinen Eltern weggeholt worden. Er erinnerte sich jetzt nicht mehr an sie; die Jediritter waren seine Familie geworden. Und von ihnen allen stand er Qui-Gon, seinem Mentor seit nun mehr als einem Dutzend Jahren, am nächsten. Der Mann war sein engster, vertrautester Freund geworden.
    Qui-Gon verstand diese Zuneigung und teilte sie. Obi-Wan war der Sohn, den er selbst nie haben würde. Er war die Zukunft, die er zurücklassen würde, wenn er starb. Er hatte gewaltige Hoffnungen für Obi-Wan, aber nicht immer teilte er die Ansichten seines Schülers.
    »Hab Geduld mit mir, Obi-Wan«, erwiderte er leise. »Manchmal hilft ein wenig Glauben sehr viel.«
    Das Bongo schlängelte sich durch einen Korallentunnel, und die Lichter des kleinen Fahrzeugs fielen auf scharlachrote und malvenfarbene Verzweigungen. Rings um sie her schwammen Schwärme leuchtend bunter Fische durch die rissigen Felsschluchten.
    »Sind die Gungan und die Naboo im Krieg miteinander?« fragte Qui-Gon Jar Jar nachdenklich.
    Der Gungan schüttelte den Kopf. »Kein Krieg. Naboo und Gungan nicht kämpfen. Vielleicht früher kämpfen. Jetzt Naboo nicht in Sumpf gehen, Gungan nicht auf Ebenen. Sie einander nicht begegnen.«
    »Aber sie mögen einander nicht?« bohrte der Jedimeister weiter.
    Jar Jar schnaubte. »Naboo eingebildet, glauben immer, sie besser als Gungan! Viel Unsinn!«
    Obi-Wan beugte sich hinüber zu Jar Jar Binks, wandte aber den Blick nicht vom Sichtfenster. »Warum hat man dich verbannt, Jar Jar?« wollte er wissen.
    Der Gungan gab eine Reihe schmatzender Geräusche von sich. »Das lange Geschichte, aber ich ganz kurz sagen, ich. oh. ich irgendwie ungeschickt.«
    »Man hat dich verbannt, weil du ungeschickt bist?« fragte Obi-Wan ungläubig.
    Das Bongo bog in etwas offeneres Wasser zwischen zwei gewaltigen Korallenbänken ein. Weder die Jedi noch der Gun-gan sahen die dunkle Gestalt, die sich hinter einer der größeren Bänke hervorschob und begann, sie zu verfolgen.
    Jar Jar wand sich geradezu. »Ich Grund für ein, zwei ganz kleine Unfälle. Kleine Explosion, und dann Heyblibber von Boss kaputt, dann Jar Jar verbannt.«
    Obi-Wan war sich nicht ganz sicher, was Jar Jar ihm da erzählte. Aber bevor er nachfragen konnte, stieß etwas krachend gegen das Bongo und schleuderte es ruckartig zur Seite. Ein riesiges Schalentier mit vielen Beinen und gewaltigen, zähnestarrenden Kiefern hatte sie mit seiner langen Zunge erfaßt und zog sie auf sein aufgesperrtes Maul zu.
    »Opee Killerfisch!« schrie Jar Jar verzweifelt. »Wir sterben!«
    »Voller Schub vorwärts, Jar Jar!« befahl Qui-Gon

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