Episode IV - Eine Neue Hoffnung
letzten Augenblick vertrieben. Die Belastung ließ die ›Millennium Falcon‹ heftig erzittern.
»Was, zum…?« stieß Solo entgeistert hervor. Chewbacca neben ihm äußerte sich nicht, als er einige Hebel umlegte und andere auf ›Ein‹ stellte. Nur die Tatsache, daß der stets vorsichtige Solo immer mit eingeschalteten Ablenkschirmen aus dem Überlichtflug auftauchte – nur für den Fall, daß irgendein Mißgünstiger ihn erwarten mochte –, hatte den Frachter vor augenblicklicher Vernichtung gerettet.
Luke bemühte sich, das Gleichgewicht zu halten, als er ins Cockpit kam.
»Was ist los?«
»Wir befinden uns wieder im Normal-Raum«, erwiderte Solo, »sind aber mitten in den schlimmsten Asteroidensturm geraten, den ich je gesehen habe. Er ist auf keiner unserer Karten verzeichnet.« Er starrte angestrengt auf einige Meßgeräte. »Dem galaktischen Atlas zufolge ist unsere Position richtig. Nur eines fehlt: Alderaan.«
»Fehlt? Aber – das ist doch verrückt!«
»Ich will mich nicht mit Ihnen streiten«, erwiderte der Corellaner grimmig, »aber sehen Sie selbst.« Er deutete auf das Sichtfenster. »Ich habe die Koordinaten dreimal überprüft, und der Navigationscomputer ist in Ordnung. Wir müßten einen Planetendurchmesser von der Oberfläche entfernt sein. Das Leuchten des Planeten sollte das ganze Cockpit erfüllen, aber – da draußen ist nichts. Nichts als Gesteinsbrocken.« Er schwieg einen Augenblick. »Nach der Menge freier Energie da draußen, und der Masse fester Bruchstücke, würde ich vermuten, daß Alderaan… zerblasen worden ist. Völlig zerblasen.«
»Vernichtet«, flüsterte Luke, überwältigt von dem unheimlichen Bild, das eine derart unvorstellbare Katastrophe hervorrief. »Aber wie?«
»Das Imperium«, erklärte eine feste Stimme. Ben Kenobi war hinter Luke herangekommen, und seine Aufmerksamkeit wurde von der Leere draußen ebenso in Bann geschlagen, wie das Denken der anderen.
»Nein.« Solo schüttelte langsam den Kopf. Sogar er war auf seine Weise auch betäubt von der Ungeheuerlichkeit dessen, was der alte Mann behauptete. Daß eine menschliche Hand für die Vernichtung einer ganzen Bevölkerung verantwortlich war, für die eines ganzen Planeten…
»Nein… das könnte die ganze Flotte des Imperiums nicht getan haben. Es würde tausend Schiffe erfordern, mit einer größeren Feuerkraft, als es sie je gegeben hat«, setzte Solo hinzu.
»Ich frage mich, ob wir nicht das Weite suchen sollten«, murmelte Luke und mühte sich, über die Ränder des Sichtfensters hinaus zu sehen. »Wenn es nun doch das Imperium war…«
»Ich weiß nicht, was hier geschehen ist«, schimpfte der wütende Wookie, »aber eines kann ich euch sagen. Das Imperium ist nicht – «
Gedämpfte Alarmsignale schrillten, und auf der Steuerkonsole blinkte im gleichen Rhythmus eine Lampe. Solo beugte sich über die entsprechenden Instrumente.
»Ein Raumschiff«, sagte er. »Den Typ kann ich noch nicht erkennen.«
»Vielleicht Überlebende – jemand, der weiß, was geschehen ist«, sagte Luke hoffnungsvoll.
Ben Kenobis nächste Worte räumten mit solchen Hoffnungen auf.
»Das ist ein Kriegsschiff des Imperiums, ein Jäger.«
Chewbacca stieß einen wütenden Bellaut aus. Vor dem Sichtfenster erblühte eine riesige Blume der Zerstörung und warf den Frachter hin und her. Eine kleine Kugel mit Doppelflügeln raste am Cockpitfenster vorbei.
»Er ist uns gefolgt!« schrie Luke.
»Von Tatooine? Ausgeschlossen«, sagte Solo ungläubig. »Nicht im Hyperraum.«
Kenobi betrachtete den Umriß auf dem Peilschirm.
»Sie haben völlig recht, Han. Das ist der Kurzstrecken-Spurjäger.«
»Aber wo kommt er her?« rief der Corellaner. »Es gibt hier in der Nähe keine Stützpunkte des Imperiums. Er kann kein Spurjäger sein.«
»Sie haben ihn vorbeifliegen sehen.«
»Ich weiß. Er sah aus wie ein Spurjäger – aber wo ist der Stützpunkt?«
»Er hat es sehr eilig, wegzukommen«, meinte Luke, den Blick auf den Bildschirm gerichtet. »Egal, wohin er fliegt, wenn er uns identifiziert, sind wir in der Klemme.«
»Nicht, solange ich da bin«, sagte Solo. »Chewie, stör seinen Funk. Setz einen Verfolgungskurs.«
»Es wäre besser, ihn ziehen zu lassen«, erklärte Kenobi nachdenklich. »Er ist schon zu weit entfernt.«
»Nicht mehr lange.«
Es folgten einige Minuten, in denen das Cockpit von angespannter Stille erfüllt war. Alle Augen hafteten an Peilschirm und Sichtfenster.
Zuerst versuchte der Jäger
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