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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Lucas
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Luke.
    »Sie ist ein Energiefeld und mehr«, fuhr Kenobi in beinahe mystischem Ton fort. »Eine Aura, die gleichzeitig lenkt und gehorcht. Ein Nichts, das Wunder vollbringen kann.« Er wirkte einen Augenblick nachdenklich. »Niemand, nicht einmal die Jedi-Wissenschaftler, war je in der Lage, die Kraft wahrhaft zu definieren. Möglicherweise wird es auch in Zukunft nie jemandem gelingen. Manchmal liegt in den Erklärungen der Kraft ebenso viel Magie wie Wissenschaft. Aber was ist ein Magier anderes als ein praktizierender Theoretiker? Also, versuchen wir es noch einmal.« Der alte Mann hielt eine silberne Kugel von der Größe einer Männerfaust in der Hand. Sie war bedeckt von dünnen Fühlern, manche so zart wie die einer Motte. Er warf sie auf Luke und verfolgte, wie sie zwei Meter vor dem Gesicht des jungen Mannes zum Stillstand kam.
    Luke machte sich bereit, als die Kugel ihn langsam umkreiste, und wandte sich ihr zu, als sie eine neue Position einnahm. Plötzlich zuckte sie blitzschnell vor, nur um, einen Meter entfernt, wieder zu erstarren. Luke fiel auf die Finte nicht herein, und die Kugel wich zurück.
    Luke bewegte sich langsam seitwärts, bestrebt, um die vorderen Sensoren der Kugel herumzukommen, und holte mit dem Säbel zum Schlag aus. In diesem Augenblick huschte die Kugel hinter ihn. Ein dünner Strahl roten Lichts zuckte aus einem der Fühler zu Lukes Oberschenkel und warf ihn auf das Deck, als er den Säbel herumriß – zu spät.
    Luke rieb sich den prickelnden, gefühllosen Schenkel und versuchte das spöttische Lachen Solos zu ignorieren.
    »Hokuspokus-Religionen und archaische Waffen sind kein Ersatz für eine gute Strahlerpistole im Gürtel«, meinte der Pilot verächtlich.
    »Sie glauben nicht an die Kraft?« sagte Luke, als er sich wieder aufraffte. Die betäubende Wirkung des Strahls ließ schnell nach.
    »Ich bin von einem Ende dieser Galaxis zum anderen gekommen«, prahlte der Pilot, »und ich habe viele merkwürdige Dinge gesehen. Zu viele, um glauben zu können, daß es so etwas wie diese ›Kraft‹ geben könnte. Zu viele, um zu meinen, daß die Handlungen einer Person von dergleichen bestimmt werden. Ich bestimme mein Schicksal – nicht ein halb mystisches Energiefeld.« Er wies auf Kenobi. »Ich würde ihm an Ihrer Stelle nicht so blind folgen. Er ist ein gerissener alter Mann, voll undurchsichtiger Tricks und Bosheiten. Es könnte sein, daß er Sie zu seinen eigenen Zwecken benutzt.«
    Kenobi lächelte nur sanft und wandte sich Luke wieder zu.
    »Ich schlage vor, daß Sie es noch einmal versuchen, Luke«, sagte er ruhig. »Sie müssen sich bemühen, Ihre Handlungen von bewußter Steuerung zu lösen. Versuchen Sie, sich nicht auf etwas Konkretes zu konzentrieren, optisch oder geistig. Sie müssen Ihr Denken treiben lassen, treiben, nur dann können Sie die Kraft einsetzen. Sie müssen in einen Zustand gelangen, in dem Sie auf das reagieren, was Sie spüren, nicht auf das, was Sie vorher denken. Sie müssen aufhören mit dem Nachdenken, sich entspannen, nicht denken… sich treiben lassen… frei… frei…«
    Die Stimme des alten Mannes war zu einem hypnotisierenden Summen herabgesunken. Als er verstummte, huschte die Chromkugel auf Luke zu. Betäubt von Kenobis hypnotischem Tonfall, sah Luke sie nicht angreifen. Es war zweifelhaft, ob er überhaupt etwas mit einiger Klarheit sah. Aber als die Kugel herankam, fuhr er mit erstaunlicher Geschwindigkeit herum, der Säbel schwang auf sonderbare Weise hinauf und hinaus. Der rote Strahl, den die Kugel aussandte, wurde elegant abgelenkt. Das Surren verstummte, und die Kugel fiel auf das Deck, ganz ohne Leben.
    Blinzelnd, als erwache er aus einem kurzen Schlaf, starrte Luke die regungslose Fernsteuerungskugel verblüfft an.
    »Sehen Sie, Sie können es«, sagte Kenobi. »Lehren kann man nur bis zu einer gewissen Grenze. Jetzt müssen Sie lernen, die Kraft in Sie einzulassen, wenn Sie sie brauchen, so daß Sie lernen können, sie bewußt zu gebrauchen.« Kenobi holte hinter einem Schrank einen großen Helm hervor und ging damit auf Luke zu. Er stülpte ihm den Helm über den Kopf und nahm ihm damit vollkommen die Sicht.
    »Ich kann nichts sehen«, murmelte Luke, drehte sich herum und zwang Kenobi damit, aus der Reichweite des gefährlich wedelnden Säbels zu treten. »Wie soll ich da kämpfen?«
    »Mit der Kraft«, erklärte der alte Ben. »Sie haben die Sonde nicht wirklich ›gesehen‹, als diese es das letztemal auf Ihre Beine abgesehen

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