Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
schloß erneut die Augen, wie um das Unausweichliche nur noch einen Augenblick länger fernzuhalten.
»Dieses Lachen kenne ich.«
Der Vorhang auf der anderen Seite wurde aufgerissen. Dort saßen Jabba, Ishi Tib, Bib, Boba und mehrere Wächter. Sie alle begannen zu lachen, lachten weiter, lachten, um zu strafen.
»So, so, was für ein rührender Anblick«, sagte Jabba säuselnd. »Han, mein Junge, dein Geschmack an Begleitern hat sich gebessert, wenn auch nicht dein Glück.«
Sogar blind konnte Solo schnell in seine Überredungskünste verfallen.
»Hör zu, Jabba, ich war unterwegs zu dir zurück, als ich ein bißchen abgelenkt wurde. Ich weiß, wir hatten Meinungsverschiedenheiten, aber ich bin sicher, wir kommen zu einer Einigung.«
Diesmal lachte Jabba wirklich in sich hinein.
»Dafür ist es zu spät, Solo. Du magst der beste Schmuggler im Geschäft gewesen sein, aber jetzt bist du Bantha-Futter.« Sein Lächeln verschwand, er winkte seinen Wächtern. »Packt ihn.«
Wachen packten Leia und Han. Sie zerrten den corellanischen Piraten davon, während Leia sich an Ort und Stelle weiter wehrte.
»Wie ich ihn töte, entscheide ich später«, murmelte Jabba.
»Ich bezahle das Dreifache«, rief Solo. »Jabba, du wirfst ein Vermögen weg. Sei kein Narr.« Dann war er verschwunden.
Lando trat aus den Reihen der Bewacher rasch hervor, griff nach Leia und wollte sie fortführen.
Jabba hielt sie auf.
»Warte! Bring sie zu mir.«
Lando und Leia blieben wie angewurzelt stehen. Lando wirkte angespannt, ungewiß, was zu tun sei. Es war noch nicht ganz an der Zeit, zu handeln. Die Chancen standen noch nicht ganz richtig. Er wußte, daß er einen wichtigen Trumpf in der Hand hatte, und diesen mußte man auszuspielen verstehen, wenn man gewinnen wollte.
»Ich komme schon zurecht«, flüsterte Leia.
»Da bin ich nicht so sicher«, erwiderte er. Aber der Augenblick war vorbei; jetzt war nichts mehr zu machen. Er und Ishi Tib, der Vogelechsler, schleppten die junge Prinzessin vor Jabba.
Threepio, der von seinem Platz hinter Jabba aus alles verfolgt hatte, konnte nicht mehr hinsehen. Er wandte sich in höchster Furcht ab.
Leia dagegen stand hochaufgerichtet vor dem abscheulichen Monarchen. Ihr Zorn war auf dem Höhepunkt. In der ganzen Galaxis herrschte Krieg, und hier auf diesem Staubklumpen von Planeten von diesem miserablen Geschöpf festgehalten zu werden, war mehr, als sie ertragen konnte. Trotzdem zwang sie ihre Stimme zur Ruhe, denn schließlich war sie eine Prinzessin.
»Wir haben mächtige Freunde, Jabba. Das wirst du bald bereuen.«
»Sicher, sicher«, brummte der alte Gangster erheitert, »aber inzwischen werde ich das Vergnügen deiner Gegenwart gründlich genießen.«
Er zog sie gierig an sich, bis ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt waren, ihr Bauch an seine ölige Schlangenhaut gepreßt. Sie erwog, ihn auf der Stelle zu töten, hielt sich mit ihrer Wut aber zurück, weil der Rest des Abschaums hier sie vielleicht umbringen ließ, bevor sie zusammen mit Han entkommen konnte. Mit der Zeit würden sich die Aussichten gewiß verbessern. Sie schluckte also krampfhaft und ertrug vorübergehend diesen Schleimkoloß, so gut sie konnte.
Threepio spähte kurz heraus und zog sich sofort wieder zurück.
»O nein, ich kann nicht zusehen.«
Jabba, das Scheusal, schob seine dicke, tropfende Zunge zur Prinzessin hinaus und schlabberte ihr einen bestialischen Kuß mitten auf den Mund.
Han wurde unsanft in die Verlieszelle geworfen; die Tür fiel krachend hinter ihm ins Schloß. Er stürzte im Dunkeln zu Boden, raffte sich wieder auf und setzte sich an die Wand. Nachdem er ein paarmal mit der Faust auf den Boden geschlagen hatte, beruhigte er sich und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
Dunkelheit. Ach, verdammt, blind war blind. Sinnlos, sich auf einem Meteoriten Mondtau zu wünschen. Aber es war einfach zum Verzweifeln, so aus der Tiefkühlung zu kommen, gerettet von der einen Person, die...
Leia! Dem Sternenkapitän sank der Mut, als er daran dachte, was in diesem Augenblick mit ihr geschehen mochte. Wenn er nur gewußt hätte, wo er war. Versuchsweise klopfte er an die Mauer hinter sich. Massiver Fels.
Was konnte er tun? Vielleicht verhandeln. Aber was hatte er zu bieten? Dumme Frage, dachte er - wann habe ich schon einmal etwas besessen, bevor ich damit handeln konnte?
Aber was? Geld? Jabba hatte mehr, als er je zählen konnte. Vergnügungen? Für Jabba gab es kein größeres Vergnügen, als
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