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Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Titel: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kahn
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durchdringen; Wind schien mit Orkanstärke um seine Ohren zu tosen; er konnte nicht erkennen, was oben, was unten war; die zahllosen Gerüche, die sich auf seine Nase stürzten, erregten Übelkeit, die Speicheldrüsen wollten ihre Arbeit nicht einstellen, alle Knochen schmerzten -und dann kamen die Halluzinationen.
    Bilder aus seiner Kindheit, von seinem letzten Frühstück, von vielen Piratenstücken. als wären alle Bilder und Erinne- rungen seines Lebens in einen Luftballon zusammengepreßt, der Ballon platzte, und sie flatterten alle auf einmal heraus, wild durcheinander. Es war fast niederschmetternd, eine Flut, kaum zu verkraften für die Sinne, für das Gedächtnis. Menschen waren in den ersten Minuten nach der Dekarbonisierung wahnsinnig geworden, hoffnungslos, unheilbar wahnsinnig - hatten nie mehr die zehn Milliarden Einzelbilder in den Griff bekommen können, die eine Lebensspanne in eine Art zusammenhängender, auswählender Ordnung faßten.
    Solo war nicht so leicht niederzuwerfen. Er schwamm auf dem Kamm dieser Springflut von Eindrücken, bis sie verebbte zu einer starken Dünung, den Großteil seiner Erinnerungen untergehen ließ, nur das neueste Treibgut im Schaum der Oberfläche zurücklassend: der Verrat durch Lando Calrissian, den er einst Freund genannt hatte; sein defektes Raumschiff; sein letzter Blick auf Leia; seine Gefangennahme durch Boba Fett, den Kopfjäger mit der Eisenmaske, der...
    Wo war er jetzt? Was war geschehen? Seine letzte Erinnerung betraf Fett, der zusah, wie er langsam versteinerte. War dies wieder Fett, der ihn auftaute, um ihm noch mehr Qualen zuzufügen? Die Luft brüllte in seinen Ohren, seine Atmung erschien ihm unregelmäßig, unnatürlich. Er schwenkte die Hand vor den Augen.
    Boushh versuchte ihn zu beruhigen.
    »Du bist frei vom Karbonit und hast die Übergangskrankheit. Dein Sehvermögen kommt bald wieder. Komm, wir müssen uns beeilen, wenn wir von hier fortkommen wollen.«
    Reflexartig packte Han den Kopfjäger, betastete die GitterGesichtsmaske, zog die Hände zurück.
    »Ich gehe nirgends hin - ich weiß nicht einmal, wo ich bin.« Er begann plötzlich stark zu schwitzen, als sein Herz wieder Blut pumpte, und sein Verstand suchte nach Antworten. »Wer bist du überhaupt?« fragte er argwöhnisch. Vielleicht war es doch Boba Fett.
    Der Kopfjäger hob die Hände und nahm den Helm ab. Darunter erschien das schöne Gesicht von Prinzessin Leia.
    »Jemand, der dich liebt«, flüsterte sie, nahm sein Gesicht zart zwischen ihre Hände, die immer noch Handschuhe trugen, und küßte ihn lange auf den Mund.

2
    H an strengte sich an, sie zu sehen, obwohl er die Augen eines Neugeborenen hatte. »Leia! Wo sind wir?«
    »In Jabbas Palast. Ich muß dich ganz schnell hier herausholen.«
    Er setzte sich unsicher auf.
    »Alles ist verschwommen. Ich werde nicht viel helfen können.«
    Sie sah ihn einen langen Augenblick an, ihren blinden Geliebten - sie hatte Lichtjahre hinter sich gebracht, um ihn zu finden, ihr Leben aufs Spiel gesetzt, hart errungene Zeit verspielt, die von der Rebellion dringend gebraucht wurde, Zeit, die für persönliche Suchaktionen und private Wünsche wegzuwerfen sie sich eigentlich nicht leisten konnte. aber sie liebte ihn.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Wir schaffen es«, flüsterte sie.
    Impulsiv umarmte und küßte sie ihn wieder. Auch er wurde schlagartig von Gefühlen durchflutet - zurück von den Toten, die schöne Prinzessin in seinen Armen, dabei, ihn aus dem Schlund des Untergangs zu reißen. Er fühlte sich überwältigt. Unfähig, sich zu bewegen, ja, zu sprechen, hielt er sie krampfhaft fest, die blinden Augen geschlossen vor all den scheußlichen Realitäten, die bald genug auf ihn hereinstürzen würden. Früher noch, als er erwartete.
    Ein ekelerregend knarrendes Geräusch wurde hinter ihnen plötzlich nur allzu deutlich. Han öffnete die Augen, konnte aber immer noch nichts sehen. Leia blickte hinauf zu der Nische und riß entsetzt die Augen auf. Der Vorhang war zurückgezogen worden, und der ganze Bereich bestand vom Boden bis zur Decke aus einer Galerie der abscheulichsten Ungeheuer von Jabbas Hof - glotzend, sabbernd, schnaufend.
    Leias Hand flog an ihren Mund.
    »Was ist?« drängte Han. Irgend etwas war offenkundig ganz und gar nicht in Ordnung. Er starrte in seine eigene Schwärze hinein.
    Von der anderen Seite des Alkovens erhob sich ein gräßliches Keckem. Ein Hutt-Keckern.
    Han preßte die Hände an den Kopf und

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