Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
und Tante Beru ermordet hatten.
So hatte für Luke alles begonnen, hier auf Tatooine. Er kannte diese Welt wie einen ständig wiederkehrenden Traum, und er hatte geschworen, nie mehr hierher zurückzukehren.
»Ich bin hier aufgewachsen«, wiederholte er leise.
»Und jetzt werden wir hier sterben«, gab Solo zurück.
»Das hatte ich nicht vorgesehen.« Luke schüttelte sich, um aus seiner Versunkenheit aufzutauchen.
»Wenn das dein großer Plan ist, kann er mich vorerst nicht begeistern.«
»Jabbas Palast war zu gut bewacht. Ich mußte dich dort herausholen. Bleib nur in der Nähe von Chewie und Lando. Wir sorgen für alles.«
»Ich kann es kaum erwarten.« Solo hatte das lastende Gefühl, daß diese große Flucht von Lukes Überlegung abhing, daß er ein Jedi war - bestenfalls eine fragwürdige Sache, wenn man bedachte, daß es sich um eine ausgestorbene Bruderschaft handelte, eine Kraft oder Macht gebrauchend, an die er ohnehin nicht wirklich glaubte. Ein schnelles Raumschiff und ein guter Sprengstoff, das war es, woran Han glaubte, und er wünschte sich jetzt, er hätte beides hiergehabt.
Jabba saß in der Hauptkabine der Segelbarke, umgeben von seinem Hofstaat. Das Fest im Palast ging hier einfach weiter, wenn auch etwas schwankend, und schien auf eine Lynchparty hinauszulaufen. Blutdurst und Bösartigkeit lagen drohend in der Luft.
Threepio wußte sich nicht mehr zu helfen. Im Augenblick wurde er gezwungen, einen Streit zwischen Ephant Mon und Ree Yees zu dolmetschen, und zwar über eine Frage der Quark-Kriegführung, die er nicht ganz begriff. Ephant Mon, ein massiges, aufrechtes Dickhäuterwesen mit häßlicher Hauzahnschnauze, bezog - jedenfalls nach Threepios Meinung -eine unhaltbare Position. Auf seiner Schulter saß jedoch Salacious Crumb, der irre kleine Reptilaffe, der die Gewohnheit hatte, alles, was Ephant sagte, wörtlich zu wiederholen, was die Wucht von Ephants Einwänden wirksam verdoppelte.
Ephant schloß seinen Vortrag mit einem typisch angriffslustigen Schwur ab.
»Wuhhssie jawamba buhg!«
Worauf Salacious nickte und hinzufügte: »Wuhhssie jawamba buhg!«
Threepio wollte das Ree Yees, dem dreiäugigen Bocksgesicht, der schon völlig betrunken war, eigentlich nicht gern übersetzen, tat es aber doch.
Alle drei Augen weiteten sich vor Wut.
»Backawa! Backawa!« Ohne weitere Vorrede versetzte er Ephant Mon einen Faustschlag auf die Schnauze, daß dieser in einen Schwarm Tintenfisch-Köpfe flog.
See Threepio hatte das Gefühl, diese Reaktion bedürfe keiner Übersetzung, und nutzte die Gelegenheit, sich zu verdrücken, wo er prompt mit einem Getränke servierenden Kleinroboter zusammenprallte. Die Gläser flogen in alle Richtungen.
Der kleine Stummelroboter gab eine fließende Folge von zornigen Piep-, Hup- und Pfifflauten von sich, die Threepio sofort erkannte. Er blickte in grenzenloser Erleichterung hinunter.
»Artoo! Was machst du hier?« »duuuhWIHP cgWHRRrreee bedshng.«
»Daß du Getränke servierst, sehe ich. Aber hier ist es gefährlich. Sie werden Master Luke hinrichten, und wenn wir nicht aufpassen, uns auch!«
Artoo ließ Pfiffe hören, ein wenig nonchalant, wie es Threepio vorkam.
»Deine Zuversicht möchte ich haben«, erwiderte er düster.
Jabba lachte, als er Ephant Mon hinstürzen sah. Er sah gern zu, wenn geschlagen wurde. Am besten gefiel ihm, die Stolzen stürzen zu sehen.
Er zerrte mit seinen aufgedunsenen Fingern an der Kette, die zu Prinzessin Leias Halsband führte. Je mehr Widerstand er spürte, desto mehr sabberte er - bis er die sich wehrende, dürftig bekleidete Prinzessin wieder nah an sich herangezogen hatte.
»Nicht zu weit fort, Liebchen.« Er zog sie ganz nah heran und zwang sie, aus seinem Glas zu trinken.
Leia öffnete den Mund und verschloß ihre Gedanken. Freilich war es ekelerregend, aber es gab schlimmere Dinge, und im übrigen würde das nicht von Dauer sein.
Die schlimmeren Dinge kannte sie gut. Ihr Vergleichsmaßstab war die Nacht, in der sie von Darth Vader gefoltert worden war. Beinahe wäre sie zerbrochen. Der Schwarze Lord hatte nie erfahren, wie nah er daran gewesen war, von ihr zu erfahren, was er wissen wollte - wo sich der Rebellenstützpunkt befand. Er hatte sie eingefangen, kurz nachdem es ihr gelungen war, Artoo und Threepio um Hilfe zu schicken - hatte sie gefangen, zum Todesstern gebracht, ihr das Bewußtsein trübende Mittel einspritzen lassen... und sie gefoltert.
Zuerst hatte er ihren Körper gemartert, mit Hilfe
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