Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
dort, wo er eben gestanden hatte, nur hinter den verwirrten Wächtern. Beiläufig streckte er den Arm seitlich aus, die Handfläche nach oben - und plötzlich fiel sein Lichtsäbel, den Artoo ihm zugeschleudert hatte, geradewegs in seine geöffnete Hand.
Mit Jedi-Schnelligkeit zündete Luke sein Schwert und griff den Wächter an der Bootsseite der Planke an, der mit markerschütterndem Schreien in das zuckende Maul des Sarlacc stürzte.
Die anderen Wächter stürzten auf Luke zu. Grimmig entschlossen schlug er mit dem sausenden Lichtsäbel auf sie ein.
Mit seinem eigenen Lichtsäbel - nicht mit dem seines Vaters. Den Säbel seines Vaters hatte er bei dem Duell mit Darth Vader verloren, das ihn auch seine Hand gekostet hatte. Darth Vader, der Luke erzählt hatte, er sei sein Vater.
Aber diesen Lichtsäbel hatte Luke selbst hergestellt, in Obi-Wan Kenobis verlassener Hütte auf der anderen Seite von Tatooine - hergestellt mit den Werkzeugen und Bauteilen des alten Jedi-Meisters, hergestellt mit Liebe und Geschick, angetrieben von der Notwendigkeit. Er gebrauchte ihn jetzt, als sei er mit seiner Hand verwachsen, eine Verlängerung seines eigenen Arms. Dieser Lichtsäbel war wahrhaftig Lukes eigener.
Er fegte durch den Ansturm wie Schatten auflösendes Licht.
Lando rang mit dem Steuermann, um die Kontrolle über das Boot zu erlangen. Die Laserpistole des Steuermanns feuerte und zerschoß die Steuertafel. Durch das Boot ging ein heftiger seitlicher Ruck. Ein zweiter Wächter wurde in die Sandgrube geschleudert, alle anderen an Deck stürzten hin. Luke raffte sich auf und hetzte auf den Steuermann zu, den Lichtsäbel erhoben. Das Wesen wich bei dem erschreckenden Anblick zurück und verlor das Gleichgewicht - dann stürzte auch dieses über den Rand in den Abgrund.
Der fassungslose Wächter landete im weichen, sandigen Abhang der Grube und rutschte hilflos der gezähnten, klebrigen Öffnung entgegen. Er kreischte und versuchte sich im Sand verzweifelt festzukrallen. Plötzlich quoll ein Muskelgreifarm aus dem Maul des Sarlacc, rutschte den zusammengebackenen Sand hinauf, schlang sich fest um den Knöchel des Steuermanns und zog ihn mit einem Schmatzlaut in die Öffnung.
All das spielte sich in Sekunden ab. Als Jabba sah, was vorging, erlitt er einen Wutanfall und brüllte den Umstehenden außer sich vor Zorn Befehle zu. Binnen eines Augenblicks herrschte höchster Aufruhr, alles stürzte durcheinander, hetzte hinein in Türen. In diesem heillosen Durcheinander handelte Leia.
Sie sprang auf Jabbas Thron, packte die Kette, die sie gefangenhielt, und wickelte sie um seinen dickgeblähten Hals. Dann sprang sie auf der anderen Seite hinunter und zog die Kette mit. Die kleinen Metallringe gruben sich wie eine Garrotte in die losen Hautfalten von Jabbas Hals.
Mit einer schier übernatürlichen Kraft zerrte sie an der Kette. Sein mächtiger Rumpf bäumte sich auf und brach ihr beinahe die Finger, riß ihr fast die Arme aus den Gelenken. Er konnte sich nirgends abstemmen, seine Koloßgestalt war zu unbeweglich. Aber schon seine Körperfülle allein reichte beinahe aus, um jeden physischen Widerstand zu brechen.
Aber Leias Griff war kein bloß physischer. Sie schloß die Augen, verdrängte die Schmerzen in ihren Händen, richtete ihre ganze Lebenskraft und alles, was diese lenken konnte, auf das Bestreben, dem grauenhaften Monstrum den Atem abzupressen.
Sie zerrte, sie schwitzte, sie stellte sich vor, wie die Kette sich Millimeter um Millimeter tiefer in Jabbas Luftröhre grub -während Jabba wild um sich schlug und verzweifelt zuckte im Griff der Gegnerin, mit der er am wenigsten gerechnet hatte.
Mit einer letzten wilden Anstrengung spannte Jabba sämtliche Muskeln an und taumelte vorwärts. Seine Reptilaugen begannen aus ihren Höhlen zu quellen, als die Kette sich immer enger schnürte; seine ölige Zunge hing aus dem Mund. Sein dicker Schwanz schlug in Krämpfen aus, bis er endlich still lag.
Leia machte sich daran, die Kette von ihrem Hals zu lösen, während draußen der Kampf zu toben begann.
Boba Fett zündete seinen tragbaren Raketenantrieb, sprang in die Höhe und flog im Schwung von der Barke hinunter zum Boot, gerade als Luke Han und Chewie von ihren Fesseln befreit hatte. Boba richtete die Laserwaffe auf Luke, aber bevor er abdrücken konnte, fuhr der junge Jedi herum und ließ sein Lichtschwert herumsausen. Es zerschnitt die Waffe des Kopfjägers in zwei Hälften.
Plötzlich krachte mehrmals
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