Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Titel: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kahn
Vom Netzwerk:
war es nicht. Es war törichter Stolz. Der Kaiser spürte Anakins Macht und lockte ihn auf die dunkle Seite.« Er verstummte traurig und blickte in Lukes Augen, als wolle er den Jungen um Vergebung bitten. »Mein Stolz hatte verheerende Folgen für die Galaxis.«
    Luke war gefesselt. Daß Obi-Wans Überheblichkeit den Sturz seines Vaters herbeigeführt hatte, war grauenhaft. Grauenhaft, weil sein Vater unnötigerweise diese Wandlung durchgemacht hatte, grauenhaft, weil Obi-Wan nicht vollkommen, nicht einmal ein vollkommener Jedi war, grauenhaft, weil die dunkle Seite so tief zu treffen aus dem Guten das Böse machen konnte. Darth Vader mußte tief in sich noch einen Funken von Anakin Skywalker haben.
    »Es ist doch noch Gutes in ihm«, erklärte er.
    Ben schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Ich dachte auch, man könnte ihn wieder für die gute Seite gewinnen. Es ging nicht. Er ist jetzt mehr Maschine als Mensch - entstellt und böse.«
    Luke spürte den tief erliegenden Sinn in Kenobis Worten, hörte sie als Befehl. Er schüttelte den Kopf vor der Erscheinung.
    »Ich kann nicht meinen eigenen Vater töten.«
    »Du solltest diese Maschine nicht als deinen Vater betrachten.« Der Lehrer hatte wieder das Wort. »Als ich sah, was aus ihm geworden war, versuchte ich ihn davon abzubringen, ihn von der dunklen Seite herüberzuziehen. Wir kämpften. dein Vater stürzte in eine Schmelzgrube. Als er sich aus der glühenden Masse herausgekrallt hatte, war der Wandel für immer in ihn eingesengt - er war Darth Vader, ohne jede Spur von Anakin Skywalker. Unwiderruflich schwarz. Vernarbt. Am Leben gehalten nur von Maschinen und seinem eigenen schwarzen Willen.«
    Luke blickte auf seine Kunsthand hinunter.
    »Ich habe einmal versucht, ihm Einhalt zu gebieten. Ich konnte es nicht.« Er wollte seinen Vater nicht wieder herausfordern. Er konnte es nicht.
    »Vader hat dich gedemütigt, als du ihm zum ersten Mal begegnet bist, Luke - aber diese Erfahrung war Teil deiner Ausbildung. Unter anderem hat sie dir den Wert der Geduld klargemacht. Wärst du nicht so versessen darauf gewesen, Vader damals zu töten, hättest du deine Ausbildung hier bei Yoda abschließen können. Du wärst vorbereitet gewesen.«
    »Aber ich mußte meinen Freunden helfen.«
    »Und hast du ihnen geholfen? Sie mußten am Ende dich retten. Du hast, fürchte ich, wenig bewirkt durch diese überstürzte Rückkehr.«
    Lukes Empörung löste sich auf und hinterließ nur Traurigkeit.
    »Ich habe erfahren, daß Darth Vader mein Vater ist«, flüsterte er.
    »Um ein Jedi zu sein, Luke, mußt du dich der dunklen Seite stellen und dann darüber hinausgehen - die Seite, über die dein Vater nicht hinwegkam. Ungeduld ist die Tür, die am leichtesten aufgeht - für dich wie für deinen Vater. Nur wurde dein Vater von dem verlockt, was er hinter der Tür fand, und du hast standgehalten. Du bist nicht mehr so leichtsinnig, Luke. Du bist stark und hast Geduld gelernt. Und du bist bereit für die entscheidende Begegnung.«
    Luke schüttelte wieder den Kopf, als ihm klar wurde, was der alte Jedi meinte.
    »Ich kann es nicht, Ben.«
    Obi-Wan Kenobis Schultern sanken herab.
    »Dann hat der Kaiser schon gesiegt. Du bist unsere einzige Hoffnung gewesen.«
    Luke suchte nach Alternativen.
    »Yoda hat gesagt, ich könnte jemand anderen ausbilden für.«
    »Die andere Person, die er gemeint hat, ist deine Zwillingsschwester.« Der alte Mann lächelte schwach. »Es wird ihr nicht leichter fallen als dir, Darth Vader zu vernichten.«
    Luke reagierte tief betroffen. Er stand auf und trat vor die Erscheinung hin.
    »Schwester? Ich habe keine Schwester.«
    Wieder legte Obi-Wan einen sanften Ton in seine Stimme, um den Aufruhr in der Seele seines jungen Freundes zu beschwichtigen.
    »Um euch beide gegen den Kaiser zu schützen, seid ihr bei eurer Geburt getrennt worden. Der Kaiser wußte so gut wie ich, daß eines Tages Skywalkers Kinder eine Bedrohung für ihn sein würden, weil sie die Kraft auf ihrer Seite haben. Aus diesem Grund ist deine Schwester sicherheitshalber anonym geblieben.«
    Luke wehrte sich zunächst gegen dieses Wissen. Er brauchte und wollte keinen Zwilling. Er war einmalig! Ihm fehlte nichts, außer der Hand, deren Kunstersatz er nun fest ballte. Faustpfand in einer Schloßintrige? Wiegen verwechselt, Geschwister vertauscht und getrennt und fortgeschafft, um an verschiedenen Orten insgeheim aufzuwachsen? Ausgeschlossen! Er wußte, wer er war! Er war Luke Skywalker, Sohn eines

Weitere Kostenlose Bücher