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Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Titel: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kahn
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so geht es bei der Kraft.«
    »Aber ich brauche deine Hilfe«, sagte Luke drängend. »Ich will meine Ausbildung abschließen.« Der große Lehrer durfte ihn jetzt nicht verlassen - es gab noch so vieles zu verstehen. Und er hatte von Yoda schon so viel genommen und noch nichts gegeben. Er wollte vieles mit dem Alten teilen.
    »Keine Ausbildung du mehr brauchst«, versicherte ihm Yoda. »Kannst schon, was du brauchst.«
    »Dann bin ich ein Jedi?« fragte Luke eifrig. Nein. Er wußte, daß er es noch nicht ganz war. Irgend etwas fehlte noch.
    Yodas runzliges Gesicht wurde verkniffen.
    »Noch nicht. Eines fehlt noch. Vader. Vader mußt du gegenübertreten. Erst dann ein ganzer Jedi du wirst sein. Und auf ihn treffen wirst du früher oder später.«
    Luke wußte, daß dies seine Probe sein würde, nichts anderes. Jede Suche hatte ihr Ziel, und im Kern von Lukes Ringen steckte unentwirrbar Vader. Es war qualvoll für ihn, die Frage auszusprechen, aber nach langem Schweigen sagte er: »Meister Yoda - ist Darth Vader mein Vater?«
    Yodas Augen nahmen einen Ausdruck erschöpften Mitgefühls an. Dieser Junge war noch kein vollständiger Mann. Ein trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht. Er schien im Bett noch kleiner zu werden.
    »Ruhe brauche ich. Ja. Ruhe.«
    Luke starrte auf seinen entgleitenden Lehrer, versuchte ihm Kraft zu verleihen, nur durch die Gewalt von Liebe und Willen.
    »Yoda, ich muß es wissen«, flüsterte er. »Dein Vater er ist«, sagte Yoda schlicht.
    Luke schloß die Augen, den Mund, das Herz, um die Wahrheit dessen fernzuhalten, das er als wahr erkannte. »Hat er dir gesagt, ja?« fragte Yoda.
    Luke nickte stumm. Er wollte den Augenblick festhalten, hier Zuflucht finden, Zeit und Raum in dieses Zimmer sperren, damit sie nie hinauskonnten ins All mit diesem grauenhaften Wissen, dieser unerbittlichen Wahrheit.
    Yodas Miene wirkte besorgt.
    »Unerwartet das ist und unglückselig - «
    »Unglückselig, daß ich die Wahrheit weiß?« In Lukes Stimme drängte sich Bitterkeit, aber er konnte nicht entscheiden, ob sie auf Vader, auf Yoda, auf sich selbst oder das ganze Universum gerichtet war.
    Yoda raffte sich mit einer Anstrengung auf, die ihn seine ganze Kraft zu kosten schien.
    »Unglückselig, daß du voreilig angetreten gegen ihn - daß unvollständig deine Ausbildung. daß nicht bereit du für die Last gewesen. Obi-Wan dir hätte es vor langer Zeit gesagt, wenn ich zugestimmt. jetzt eine große Schwäche trägst du. Fürchten muß ich für dich. Fürchten für dich, ja.« Eine starke Anspannung schien ihn zu verlassen. Er schloß die Augen.
    »Meister Yoda, es tut mir leid.« Luke zitterte, als er den mächtigen Jedi so geschwächt sah.
    »Ich weiß, aber Vader wieder gegenübertreten mußt du, und leid tun wird nicht helfen.« Er beugte sich vor und winkte Luke nah heran. Luke kroch hinüber, um sich zu seinem alten Meister zu setzen. Yoda sprach mit brüchiger Stimme weiter. »Vergiß nicht, die Stärke eines Jedi fließt aus der Kraft. Als du deine Freunde gerettet, hast du Rache im Herzen gehabt. Hüte dich vor Zorn, Furcht und Aggression. Die dunkle Seite sie sind. Leicht strömen sie, schnell dir im Kampf beizuspringen. Wenn du einmal den dunklen Weg gehst, er wird für immer dein Schicksal bestimmen.«
    Er ließ sich zurücksinken, sein Atem wurde flach. Luke wartete still, wagte nicht, sich zu rühren, wagte nicht, den Alten auch nur ein Jota abzulenken, damit seine Aufmerksamkeit keine Spur von der Aufgabe abwich, die Leere fernzuhalten.
    Nach einigen Minuten sah Yoda den Jungen wieder an und lächelte sanft unter größter Mühe, die Größe seines Geistes war das einzige, was seinen verfallenden Körper am Leben hielt.
    »Luke - vor dem Kaiser hüte dich. Unterschätze seine Kräfte nicht, oder du erleidest das Schicksal deines Vaters. Wenn ich fort bin. du wirst der letzte Jedi sein. Luke, die Kraft ist stark in deiner Familie. Gib weiter, was du. gelernt. hast.« Er geriet ins Stocken, schloß die Augen. »Es. gibt. einen anderen... Himmel...« Er hielt den Atem an, atmete aus, und sein Geist ging von ihm wie ein besonnter Wind zu einem anderen Himmel. Sein Körper schauderte einmal - und er verschwand.
    Luke saß eine Stunde an dem kleinen, leeren Bett und versuchte die Tiefe seines Verlustes zu ergründen. Sie war unergründlich.
    Als erstes empfand er grenzenlose Trauer. Um sich selbst, um das Universum. Wie konnte es sein, daß einer wie Yoda für immer dahinging? Es war, als

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