Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Jedi, aus dem ein Sith-Lord geworden war, aufgezogen auf einer Sandfarm in Tatooine von Onkel Owen und Tante Beru zu einem Leben ohne Schnörkel, ein fleißiger, ehrlicher, aber armer Kerl - weil seine Mutter. seine Mutter. Wie war das mit seiner Mutter? Was hatte sie gesagt, wer war sie? Was hatte sie ihm erzählt? Er richtete die Gedanken nach innen, auf einen Ort und eine Zeit fern vom feuchten Boden Dagobahs, zum Zimmer seiner Mutter, seiner Mutter und seiner. Schwester. Seiner Schwester.
»Leia! Leia ist meine Schwester!« rief er und stürzte beinahe über den Baumstumpf.
»Dein Scharfsinn leistet dir gute Dienste.« Ben nickte. Er wurde rasch wieder streng. »Vergrab deine Gefühle tief in dir, Luke. Sie schmücken dich, aber sie könnten dazu genutzt werden, dem Kaiser zu dienen.«
Luke versuchte zu begreifen, was sein alter Lehrer meinte. So viel Neues, so schnell, so entscheidend. es schwindelte ihn.
Ben berichtete weiter.
»Als dein Vater ging, wußte er nicht, daß deine Mutter schwanger war. Deine Mutter und ich wußten, daß er es einmal erfahren würde, aber wir wollten euch beide so lange wie möglich so gut schützen wie möglich. Deshalb brachte ich dich zu meinem Bruder Owen auf Tatooine... und deine Mutter nahm Leia mit nach Alderaan, wo die Kleine als Tochter von Senator Morgana aufwachsen konnte.«
Luke setzte sich hin, um dieser Geschichte zu lauschen. Artoo drängte sich nah heran und summte unter der Hörgrenze, um ihn zu trösten.
Ben sprach in ruhigem Tonfall weiter, damit die Laute Trost spenden konnten, wo die Wörter es nicht taten.
»Die Familie Organa war von hohem Adel und in diesem System politisch von großer Macht. Leia wurde kraft Abstammung Prinzessin. Freilich wußte keiner, daß sie adoptiert worden war. Aber es war ein Titel ohne echte Macht, weil Alderaan seit langer Zeit eine Demokratie aufgebaut hatte. Trotzdem behielt die Familie politische Macht, und Leia, die dem Weg ihres Stiefvaters folgte, wurde ebenfalls Senatorin. Das war aber noch nicht alles, versteht sich. Sie wurde zur Führerin ihrer Zelle in der Allianz gegen das korrupte Imperium. Und weil sie diplomatische Immunität genoß, war sie ein unentbehrliches Bindeglied, um Information für die Sache der Rebellen zu beschaffen.
Das tat sie auch, als eure Wege sich kreuzten - denn ihre Stiefeltern hatten ihr eingeschärft, sich auf Tatooine mit mir in Verbindung zu setzen, wenn ihre Schwierigkeiten überhandnehmen sollten.«
Luke versuchte mit diesem Wust von Gefühlen, die auf ihn einstürmten, fertig zu werden. Die Liebe zu Leia, die er immer gespürt hatte, selbst von fern, besaß nun eine klare Grundlage. Aber plötzlich fühlte er sich auch als ihr Beschützer, wie ein älterer Bruder - obschon sie vielleicht sogar einige Minuten älter sein mochte als er.
»Aber du kannst nicht zulassen, daß sie mit hineingezogen wird, Ben«, ereiferte er sich. »Vader wird sie vernichten.« Vader. Ihr Vater. Vielleicht konnte Leia das Gute in ihm wiedererwecken.
»Sie ist nicht als Jedi ausgebildet wie du, Luke - aber die Kraft in ihr ist stark wie bei allen Mitgliedern eurer Familie. Deswegen kreuzte ihr Weg den meinen - weil die Kraft in ihr genährt werden muß von einem Jedi. Du bist jetzt der letzte Jedi, Luke. aber sie kehrte zu uns - zu mir - zurück, um zu lernen und zu wachsen. Weil es ihre Bestimmung war, zu lernen und zu wachsen, wie die meine, zu lehren.«
Er sprach langsamer weiter, jedes Wort überlegt, jede Pause Betonung.
»Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen, Luke.« Er hielt mit seinem Blick Lukes Augen fest und legte von seinem Geist hinein, was ihm möglich war, um ihn für immer Lukes Denken einzuprägen. »Halt geheim, wer deine Schwester ist, denn wenn du scheiterst, ist sie in der Tat unsere letzte Hoffnung. Sieh mich an, Luke - den kommenden Kampf mußt du allein bestreiten, aber vom Ausgang hängt so vieles ab. Vielleicht kannst du Stärke aus meinem Gedächtnis ziehen. Aber vermeiden läßt der Kampf sich nicht - du kannst nicht vor deiner Bestimmung fliehen. Du wirst Darth Vader wieder gegenübertreten müssen.«
4
D arth Vader trat aus dem langen Aufzugzylinder in den Raum, der einst Kontrollraum des Todessterns gewesen und jetzt der Thronsaal des Kaisers war. Zwei Wachen standen an der Tür, vom Hals bis zu den Zehen rotgewandet, mit roten Helmen, die bis auf Augenschlitze, in Wahrheit elektrisch gesteuerte Sichtschirme, alles bedeckten. Sie hielten ihre Waffen stets im
Weitere Kostenlose Bücher