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Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Titel: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kahn
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Anschlag.
    Der Raum lag im Halbdunkel, abgesehen von den Leuchtkabeln, die zu beiden Seiten des Aufzugschachts verliefen und Energie und Information durch die Raumstation trugen. Vader ging über den glatten, schwarzen Stahlboden, vorbei an den riesigen, summenden Konvertermaschinen, die kurze Treppe hinauf zu der Plattform mit dem Kaiserthron. Unter dieser Plattform, nach rechts versetzt, befand sich die Öffnung des Schachts, der tief hinabreichte ins Innere der Kampfstation, bis hinab zum innersten Kern der Energieanlage. Der Abgrund war schwarz, stank nach Ozon und hallte unaufhörlich von einem hohlen, tiefen Grollen wider.
    Am Ende der überhängenden Plattform gab es eine Wand, in der sich ein riesengroßes, kreisrundes Beobachtungsfenster befand. Davor saß in einem Kommandosessel der Kaiser und starrte in den Weltraum hinaus.
    Die unfertige Hälfte des Todesstern begann gleich hinter dem Fenster, Fährraketen und Transporter fegten umher, Männer in körperengen Raumanzügen und tragbaren Rake- tenantrieben arbeiteten an Außenkonstruktion und Innenausbau. Im Hintergrund der jadegrüne Mond Endor, wie ein Juwel auf dem schwarzen Samt des Weltraums, und verstreut in die Unendlichkeit die leuchtenden Diamanten der Sterne.
    Der Kaiser betrachtete diese Aussicht, während Vader von hinten herankam. Der Lord der Sith kniete nieder und wartete. Der Kaiser ließ ihn warten. Er betrachtete das Bild vor sich mit einem glorreichen Gefühl ohne Grenzen: Dies war alles sein. Und noch glorreicher, alles sein durch seine eigene Hand.
    Nicht immer war es so gewesen. Damals, für den schlichten Senator Palpatine, war die Galaxis eine Sternenrepublik gewesen, hochgehalten und beschützt von der Jedi-Ritterschaft, die jahrhundertelang über sie gewacht hatte. Aber unausweichlich war sie zu groß geworden, es hatte über zu viele Jahre hinweg einer zu gewaltigen Bürokratie bedurft, die Republik aufrechtzuerhalten. Korruption hatte sich ausgebreitet.
    Ein paar gierige Senatoren hätten die Kettenreaktion der Verderbnis ausgelöst, behaupteten manche; aber wer wußte es genau? Ein paar verderbte Bürokraten, arrogant, selbstsüchtig - und mit einem Mal brach ein Fieber in den Sternen aus. Gouverneur wandte sich gegen Gouverneur, Werte verfielen, ein Vertrauensbruch reihte sich an den anderen - die Angst hatte sich in diesen frühen Jahren ausgebreitet wie eine Epidemie, rasch und ohne sichtbare Ursache, niemand wußte, was geschah und warum es geschah.
    Und so hatte Senator Palpatine die Gelegenheit ergriffen. Durch Betrug, kluge Versprechungen und geschicktes politisches Manövrieren war es ihm gelungen, sich zum Vorsitzenden des Rates wählen zu lassen. Und dann hatte er sich mit List, Bestechung und Terror zum Kaiser aufgeschwungen.
    Kaiser. Das hatte Klang. Die Republik war zerfallen, das Imperium leuchtete aus eigener Pracht und würde es immer tun, denn der Kaiser wußte, was die anderen zu glauben sich weigerten: Die dunklen Kräfte waren die stärksten.
    Er hatte das im Innersten schon immer gewußt, lernte es aber jeden Tag aufs neue: von verräterischen Mitarbeitern, die ihre Vorgesetzten für Vergünstigungen verrieten; von Funktionären ohne feste Grundsätze, die ihm die Geheimnisse der Regierungen lokaler Sternsysteme verrieten; von habgierigen Grundbesitzern, sadistischen Gangstern und machthungrigen Politikern. Keiner war immun, alle gierten nach der dunklen Energie in ihrem Innersten. Der Kaiser hatte diese Wahrheit lediglich erkannt und genutzt - natürlich zu seiner eigenen Verherrlichung.
    Denn seine Seele war das schwarze Zentrum des Imperiums.
    Er sann über die dichte Undurchdringlichkeit der Weltraumtiefen vor sich. Von so dichter Schwärze wie seine Seele - so, als sei er auf ganz reale Weise diese Schwärze, als sei sein innerer Geist selbst diese Leere, über die er herrschte. Er belächelte den Gedanken: Er war das Imperium, er war das Universum.
    Er fühlte, daß hinter ihm Vader noch immer kniend wartete. Wie lange war der Schwarze Lord schon hier? Fünf Minuten? Zehn Minuten? Der Kaiser wußte es nicht genau. Egal. Der Kaiser war mit seiner Meditation noch nicht fertig.
    Lord Vader machte das Warten jedoch nichts aus, ja, er nahm es nicht einmal wahr. Denn es war eine Ehre und etwas Edles, zu Füßen seines Herrschers zu knien. Er hielt den Blick nach innen gerichtet und suchte nach Sinn in seinem eigenen bodenlosen Abgrund. Seine Macht war jetzt groß, größer als je zuvor. Sie schimmerte von

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