Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
haftete an der verhüllten Gestalt. »Du hast es nur vergessen. Ich weiß, daß Gutes in dir ist. Der Kaiser hat es noch nicht ganz ausgetrieben.« Er formte mit seiner Stimme, versuchte die mögliche Wirklichkeit mit der Kraft seines Glaubens zu gestalten. »Deshalb konntest du mich nicht vernichten. Deshalb wirst du mich jetzt nicht zu deinem Kaiser bringen.«
Vader schien angesichts der Jedi-Stimm-Manipulation seines Sohnes beinahe durch seine Maske zu lächeln. Er blickte auf den Lichtsäbel, den der Offizier ihm gegeben hatte - Lukes Lichtsäbel. Der Junge war jetzt also wirklich ein Jedi. Ein erwachsener Mann. Er hob den Lichtsäbel.
»Du hast dir einen anderen gebaut.«
»Das ist der meine«, sagte Luke ruhig. »Den deinen verwende ich nicht mehr.«
Vader zündete die Klinge. Er prüfte das Summen, das grelle Licht, wie ein Fachmann, den Bewunderung erfüllt.
»Deine Fähigkeiten sind vollständig. Du bist in der Tat so mächtig, wie der Kaiser es vorausgesehen hat.«
Sie standen einen Augenblick so, den Lichtsäbel zwischen sich. Funken zuckten an der Schneide hinaus und hinein: Photonen, durch die zwischen den beiden Kriegern pulsierende Energie herausgetrieben.
»Komm mit mir, Vater.«
Vader schüttelte den Kopf.
»Ben dachte einmal wie du - «
»Gib nicht Ben die Schuld an deinem Sturz - « Luke trat einen Schritt vor und blieb stehen. Vader regte sich nicht.
»Du kennst die Macht der dunklen Seite nicht. Ich muß meinem Gebieter gehorchen.«
»Ich werde nicht übertreten - du wirst gezwungen sein, mich zu vernichten.«
»Wenn das dein Schicksal ist.« Es war nicht sein Wunsch, aber der Junge war stark. Wenn es am Ende doch zur Entscheidung kam, würde er Luke vernichten, ja. Er konnte es sich nicht mehr leisten, sich zurückzuhalten, wie früher einmal.
»Ergründe deine Gefühle, Vater. Du kannst das nicht tun. Ich spüre den Konflikt in dir. Laß deinen Haß fahren.«
Aber Vader haßte niemanden; er verfolgte nur sein Ziel etwas wahllos.
»Irgendeiner hat dich mit törichten Ideen vollgestopft, mein Junge. Der Kaiser wird dir die wahre Natur der Kraft zeigen. Er ist jetzt dein Herr.«
Vader winkte einen Trupp abseits stehender Sturmsoldaten herbei, während er Lukes Lichtsäbel abschaltete. Die Soldaten kamen heran. Luke und der Schwarze Lord sahen einander einen langen, forschenden Augenblick an. Kurz vor dem Eintreffen des Sturmtrupps sagte Vader: »Für mich ist es zu spät, mein Sohn.«
»Dann ist mein Vater wirklich tot«, erwiderte Luke. Was sollte ihn dann noch hindern, den Bösen zu töten, der vor ihm stand? fragte er sich.
Nichts, vielleicht.
Die gigantische Rebellenflotte schwebte im Weltraum, bereit zum Angriff. Sie war Hunderte von Lichtjahren vom Todesstern entfernt, aber hier war alle Zeit nur ein Augenblick, und die tödliche Wirkung eines Angriffs wurde nicht nach der Entfernung, sondern nach der Präzision gemessen.
Schiffe wechselten in der Formation von den Ecken zu den Seiten und verliehen der Armada eine Diamantfacettenanordnung - so, als blähe die Flotte kobragleich ihren Hals.
Die für den Start einer derart exakt geplanten Offensive bei Lichtgeschwindigkeit erforderlichen Berechnungen verlangten die Bezugnahme auf einen festen Punkt, das heißt, fest im Hinblick auf den Punkt des Wiedereintritts aus dem Hyperraum. Der vom Rebellen-Oberbefehl gewählte Punkt war ein kleiner, blauer Planet des Sullust-Systems. Die Armada war jetzt rings um diese tiefblaue Welt angeordnet, die aussah wie ein Drachenauge.
Die ›Millennium Falcon‹ hatte die Außenbereiche der Flotte mehrmals abgeflogen, die endgültigen Positionen überprüft und sich unter dem Flaggschiff an ihren Platz begeben. Die Zeit war gekommen.
Lando saß am Steuer der ›Falcon‹. Sein Kopilot Nien Nunb neben ihm, ein mausäugiges, hängebackiges Wesen von Sullust, kippte Schalter, kontrollierte Meßangaben und traf letzte Vorbereitungen für den Sprung in den Hyperraum.
Lando stellte seine Funkanlage auf Kampffrequenz. Das letzte Blatt der Nacht, er am Geben, am Tisch Leute, die keinen Einsatz scheuten - sein Lieblingsspiel. Mit trockenem Mund erstattete er Meldung bei Ackbar auf dem Kommandoschiff.
»Admiral, wir sind in Position. Alle Jäger einsatzbereit.«
Ackbars Stimme tönte dünn aus dem Kopfhörer.
»Countdown fortsetzen. Alle Gruppen Angriffskoordinaten einnehmen.«
Lando sah seinen Kopiloten an und grinste kurz.
»Keine Sorge, meine Freunde sind da unten, sie schalten die
Weitere Kostenlose Bücher