Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
friedlich auf seiner rechten Seite. »Los, Han, alter Freund, laß mich nicht im Stich.«
Han drückte auf den Knopf an seinem Armbandgerät und zog den Kopf ein. Die Stahlbetontür zum zentralen Kontrollraum zerplatzte in geschmolzene Stücke. Die Rebelleneinheit stürmte durch die klaffende Öffnung.
Die Sturmtruppe im Inneren schien völlig überrascht zu sein. Einige Soldaten wurden von den Teilen der explodierenden Tür verletzt, die übrigen glotzten fassungslos, als die Rebellen mit gezückten Waffen hereinstürmten. Han war der erste, gefolgt von Leia; Chewie übernahm die Nachhut.
Sie trieben die Soldaten in eine Ecke des Bunkers. Drei Rebellen bewachten sie dort, drei weitere stellten sich an die Ausgänge. Die übrigen legten die Sprengladungen.
Leia betrachtete einen der Sichtschirme am Steuerstand.
»Schnell, Han, schau! Die Flotte wird angegriffen!«
Solo blickte auf den Schirm.
»Verdammt! Solange die Abschirmung hält, stehen sie mit dem Rücken zur Wand!«
»Das ist richtig«, tönte eine Stimme. »Wie ihr auch.«
Han und Leia fuhren herum und sahen Dutzende von Waffen auf sich gerichtet. In den Wandungen des Bunkers hatte sich eine ganze Legion von Sturmtrupps versteckt. Binnen weniger Augenblicke waren die Rebellen umzingelt. Es gab keinen Fluchtweg, die Gegner waren zu viele.
Immer mehr Soldaten des Imperiums stürmten herein. Die betäubten Kommandos wurden entwaffnet.
Han, Chewie und Leia wechselten hilflose, hoffnungslose Blicke. Sie waren die letzte Chance für die Rebellion gewesen.
Sie waren gescheitert.
In einiger Entfernung vom Hauptkampfgebiet, ungefährdet in der Mitte der Imperiumsflotte schwebend, befand sich das Flaggschiff, der Super-Sternzerstörer. Auf der Brücke beobachtete Admiral Piett den Kampf durch das riesige Fenster - neugierig, als verfolge er eine imposante Vorführung oder lasse sich unterhalten.
Zwei Flottenkapitäne standen in ehrerbietigem Schweigen hinter ihm, auch sie dabei, die elegant entworfenen Pläne ihres Kaisers kennenzulernen.
»Die Flotte soll hier anhalten«, befahl Admiral Piett.
Der erste Kapitän eilte hinaus, um die Anweisung weiterzugeben. Der zweite trat ans Fenster neben den Admiral.
»Wir greifen nicht an?«
Piett verzog spöttisch den Mund.
»Ich habe meine Anweisungen vom Kaiser selbst. Er hat sich für diesen Rebellenabschaum etwas ganz Besonderes einfallen lassen.« Er betonte das drittletzte Wort und schwieg einen Augenblick, damit der neugierige Kapitän es genießen konnte. »Wir hindern sie lediglich an der Flucht.«
Der Kaiser, Lord Vader und Luke verfolgten die Raumschlacht vom sicheren Thronsaal im Todesstern aus.
Das Chaos herrschte. Lautlose, kristallene Explosionen, umgeben von grünen, violetten oder magentaroten Strahlenkränzen. Wilde, brutale Luftkämpfe. Anmutig dahinschwebende Zackengebilde aus zerschmolzenem Stahl; Eiszapfengeflechte, die Blut gewesen sein mochten.
Luke sah entsetzt, daß wieder ein Rebellenschiff an den unsichtbaren Ablenkschirm prallte und in einer gewaltigen Explosion auseinanderflog.
Vader beobachtete Luke. Sein Junge war stark, viel stärker, als er erwartet hatte. Und noch formbar. Noch nicht verloren -weder an die kränkliche, schwache Seite der Kraft, die um alles flehen mußte, was sie erhielt, noch an den Kaiser, der Luke mit Grund fürchtete.
Es blieb noch immer Zeit, sich Luke selbst zu holen - ihn wieder zu sich zu nehmen. Sich mit ihm in dunkler Majestät zusammenzutun. Gemeinsam die Galaxis zu beherrschen. Es würde nur Geduld und ein wenig Zauberei erfordern, Luke die kostbaren Befriedigungen des dunklen Weges zu zeigen und ihn dem furchtsamen Griff des Kaisers zu entreißen.
Vader wußte, daß Luke sie auch gesehen hatte, die Furcht des Kaisers. Er war ein kluger Junge, sein Luke. Vader lächelte grimmig vor sich hin. Der Sohn seines Vaters.
Der Kaiser unterbrach Vaders Gedankengang mit einer glucksenden Bemerkung zu Luke.
»Wie du sehen kannst, mein junger Lehrling, ist der Ablenkschirm an seinem Platz. Deine Freunde sind gescheitert! Und nun...« Er hob die dürre Hand zur Betonung über den Kopf. »Sei Zeuge der Macht dieser voll bewaffneten und einsatzfähigen Kampfstation.« Er ging zur Funkanlage und sagte mit heiserem Flüstern wie zu einer Geliebten: »Feuer frei nach Wunsch, Kommandeur.«
Entsetzt, von düsterem Vorauswissen erfüllt, blickte Luke hinaus über die Oberfläche des Todessterns auf die Weltraumschlacht und die Masse der Rebellenschiffe
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