Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
aufkeimender Befriedigung und ging mit ihm hinüber zu dem riesigen Rundfenster. Der Todesstern hatte sich langsam gedreht, so daß der Mond jetzt am gewölbten Fensterrand sichtbar war.
Palpatine blickte auf Endor und wieder auf den Lichtsäbel in seiner Hand.
»Ah, ja, eine Jedi-Waffe. Ganz wie bei deinem Vater.« Er sah Luke an. »Inzwischen muß dir klargeworden sein, daß dein Vater der dunklen Seite niemals abspenstig gemacht werden kann. So wird es mit dir ebenfalls sein.«
»Niemals. Bald werde ich sterben, und ihr mit mir.« Luke war jetzt überzeugt davon. Er gestattete sich den Luxus einer Prahlerei.
Der Kaiser lachte ein übles Lachen.
»Vielleicht meinst du den bevorstehenden Angriff deiner Rebellenflotte.« Luke wurde einen Augenblick lang schwindlig, dann faßte er sich. Der Kaiser sprach weiter. »Ich versichere dir, wir sind hier vor deinen Freunden ganz sicher.«
Vader ging auf den Kaiser zu, blieb an seiner Seite stehen und sah Luke an.
Luke fühlte sich bedrängt.
»Eure Vermessenheit ist Eure Schwäche«, forderte er sie heraus.
»Dein Zutrauen zu deinen Freunden ist deine Sache.« Der Kaiser begann zu lächeln, aber dann bogen sich seine Mundwinkel herab, und er wurde zornig. »Alles, was sich abgespielt hat, ist genau nach meinen Plänen verlaufen. Deine Freunde da oben auf dem Zufluchts-Mond - sie tappen in eine Falle, wie eure Rebellenflotte auch!«
Lukes Gesicht zuckte deutlich. Der Kaiser sah es und begann zu wüten.
»Ich war es, der zugelassen hat, daß die Allianz erfuhr, wo sich der Schildgenerator befindet. Er ist völlig sicher vor eurer armseligen kleinen Bande - eine ganze Legion meiner Truppen erwartet sie dort.«
Lukes Augen zuckten vom Kaiser zu Vader und von ihm zum Lichtsäbel in den Händen des Kaisers. Sein Gehirn erzitterte vor den Alternativen; schlagartig war alles wieder außer Kontrolle. Er konnte auf nichts zählen als auf sich selbst. Und sich hatte er nur unzulänglich im Griff.
Der Kaiser sprach unbeirrt weiter.
»Ich fürchte, der Ablenkschirm wird vollständig in Betrieb sein, wenn eure Flotte erscheint. Und das ist erst der Beginn meiner Überraschung. Ich will sie dir natürlich nicht vorzeitig verderben.«
Von Lukes Standpunkt aus wurde die Lage immer unübersichtlicher. Niederlage um Niederlage häufte man auf sein Haupt. Es schien kein Ende zu geben für die abscheulichen Verbrechen, die Palpatine gegen die Galaxis auszuführen vermochte. Langsam und unmerklich hob Luke die Hand in Richtung des Lichtsäbels.
Der Kaiser sagte: »Von hier aus, Skywalker junior, wirst du die endgültige Vernichtung der Allianz und damit das Ende eurer bedeutungslosen Rebellion verfolgen.«
Luke wand sich in Qualen. Er hob die Hand höher. Es kam ihm zum Bewußtsein, daß Palpatine und Vader ihn beobachteten. Er ließ die Hand sinken, drängte seinen Zorn zurück, versuchte seine innere Ruhe wiederzufinden, forschte nach seinem eigenen Zentrum, um zu sehen, was es war, das er tun mußte. Der Kaiser lächelte spöttisch. Er hielt Luke den Lichtsäbel hin.
»Den willst du, nicht wahr? Der Haß quillt jetzt in dir auf. Nun gut, nimm deine Jedi-Waffe. Gib deinem Zorn nach. Mit jedem Augenblick, der vergeht, machst du dich mehr zu meinem Diener.«
Sein schnarrendes Gelächter hallte von den Wänden zurück wie Wüstenwind. Vader starrte Luke unverwandt an.
Luke versuchte seine Qual zu verbergen.
»Nein, niemals.« Verzweifelt dachte er an Ben und Yoda. Sie waren jetzt Teil der Kraft, ein Teil der Energie, die sie formte. War es möglich, daß sie den Blick des Kaisers durch ihre Gegenwart verzerrten. Niemand ist unfehlbar, hatte Ben ihm erklärt - der Kaiser konnte gewiß nicht alles sehen, nicht jede Zukunft kennen, jede Realität verbiegen, um seine Gier zu befriedigen. Ben, dachte Luke, wenn ich je deine Führung gebraucht habe, dann jetzt. Welchen Weg kann ich gehen, daß er mich nicht in den Untergang führt?
Wie zur Antwort grinste der Kaiser hämisch und legte den Lichtsäbel auf den Steuersessel bei Lukes Hand.
»Es ist unausweichlich«, sagte der Kaiser leise. »Es ist dein Schicksal. Du bist jetzt wie dein Vater. mein.«
Luke war sich noch nie so verloren vorgekommen.
Han, Chewie, Leia und ein Dutzend Nahkampfspezialisten gingen durch die Labyrinthkorridore der Stelle entgegen, wo auf dem gestohlenen Grundriß der Schildgenerator-Raum eingezeichnet war. Gelbe Lampen erhellten die niedrigen Deckenträger, warfen an jeder Kreuzung lange Schatten. Bei
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