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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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flackerten wie in einem leichten Luftzug. Was war da los?
    Bumm … bumm … bumm. Skeksyls Stock. Die Ausläufer seines Schattens erreichten die Halle. Das Schlurfen seiner nackten Füße wurde schneller. Es blieb nicht viel Zeit. Er kam, um sie zu holen.
    Ängstlich zitternd öffnete Juniper die Tür, an der sie gelehnt hatte, und schlüpfte in den dahinterliegenden Raum, bevor sie die Tür schnell und leise wieder schloss. Sie hielt den Atem an und hörte Skeksyls dumpfe Schritte, das gedämpfte Pochen seines Stocks. Eine ganze Minute verging, in der Skeksyl in der Halle hin und her lief und Juniper bewegungslos hinter der Tür stand.
    Und dann hörte sie nichts mehr. Sie atmete aus und drehte sich endlich um, um herauszufinden, wo sie sich befand.
    In dem Raum saß ein sehr alter Mann, der an einen Tisch gekettet war. Er trug einen schwarzen Anzug und hatte einen langen grauen Bart, der irgendwo in der Mitte seiner Brust endete. Seine blauen Augen wurden von der seltsamsten Brille eingerahmt, die Juniper je gesehen hatte. Die Linsen bewegten sich wie von allein, doch bei näherer Betrachtung konnte man erkennen, dass sie von mehreren Zahnrädern angetrieben wurden. Die Vorrichtung war aus Messing und sah sehr schwer aus. Sie war mit dicken Lederriemen am Kopf des Mannes befestigt und Juniper hätte sie liebend gerne einmal aufprobiert.
    Links von dem alten Mann stand eine kleine Maschine auf dem Tisch, die er gerade ankurbelte. Sie bestand aus verschiedenen Stahl-Spiralen und produzierte wabernden Dampf. Am einen Ende befand sich ein Trichter und am anderen ein langes Tablett, und als sich die Kurbel drehte, begann die ganze Maschine zu beben und zu pfeifen. Der alte Mann hielt einen scharfen Metallstab in der rechten Hand, eine Art silberne Nadel, mit der er in die Spalten der Vorrichtung stieß.
    Es sah nach harter Arbeit aus und der Mann hatte seine Jacke ausgezogen und hinter sich über den Stuhl gehängt.
    Ein Filzhut lag neben dem Tisch auf dem Boden und schoss alle paar Sekunden in die Höhe, als wäre darunter etwas gefangen.
    Zur Rechten des alten Mannes stand ein Baum, der dengrößten Teil des Raumes einnahm. Er hatte unglaublich lange Äste, die sich von einer Wand zur anderen erstreckten. An diesem Baum wuchsen blaue, rote und weiße Drähte – zumindest sahen sie wie Drähte aus. Die dünnen, schnurartigen Kabel schienen ein Eigenleben zu führen. Sie wickelten sich um die Zweige, krümmten sich in der Luft wie Schlangen und wanden sich hin und her, als würden sie tanzen oder im Wind schwingen. Ab und zu berührten sich die Enden zweier Kabel und entzündeten einen Funken. Der Funke fiel zischend herab und hinterließ ein winziges Loch im Erdboden.
    Etwas, das zu klein war, als dass Juniper es hätte erkennen können, kroch heraus, summte und glühte. Es sauste von seinem Loch zum Baum, den Stamm und die Zweige hinauf, bis es die Decke erreicht hatte, in die es ein Loch bohrte, durch das es schließlich irgendwohin verschwand. Es war ein sehr seltsamer Raum.
    Doch Juniper nahm all dies nur aus den Augenwinkeln wahr, ihr Hauptinteresse galt dem alten Mann, der sie genauso verblüfft anstarrte wie sie ihn.
    »Oje!«, sagte er. »Du solltest nicht hier sein. Du schwebst in großer Gefahr. Er darf dich nicht finden.«
    »Wer … wer sind Sie?« Juniper stützte sich an der geschlossenen Tür ab und fragte sich erstaunt, wie es kam, dass ein Mann in so einem Raum lebte.
    Der alte Mann unterbrach seine Arbeit und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Mit seinen runzligen Händen nahm er die Brille ab und rieb sich die müden Augen.
    »Ich … ich kann mich nicht erinnern«, antwortete er.
    »Sie haben Ihren Namen vergessen?«
    »Ich brauche ihn nicht mehr.« Er strich sich nachdenklich über den Bart. »Doch du kannst mir einen geben, wenn du willst.«
    Sofort blitzte ein Name in ihrem Kopf auf. »Theodor.«
    »Theodor also. Mein Name ist Theodor. Und wie heißt du?«
    »Juniper. Juniper Berry.«
    »Das ist ein schöner Name.«
    »Warum sind Sie an diesen Tisch gekettet?« Juniper zeigte auf die schwere Kette, die um seinen linken Knöchel gewickelt und an einem eisernen Ring im Fußboden befestigt war.
    »Er hält mich hier fest. Damit ich meine Arbeit mache.«
    »Was für eine Arbeit?«
    »Ich stelle seine Ballons her.«
    »Dafür braucht Skeksyl Sie?«
    »Es sind ganz besondere Ballons. Man muss bei der Produktion sehr sorgfältig vorgehen. Es dauert Wochen, einen einzigen Ballon herzustellen. Aber

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