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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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schnell. Der Ton wurde lauter. Es war ein leises, gurgelndes Geräusch. Er versuchte, etwas zu sagen.
    »Dad?« Langsam streckte sie die Hand aus, um ihn zu berühren. Er war eiskalt, und als sie ihn aufsetzen wollte, regte er sich nicht. Sein Körper war steif gefroren. In seinem Mund bewegte sich seine aufgedunsene Zunge. Auf seinen Lippen bildeten sich kleine Bläschen und zerplatzten. »Was hast du gesagt, Dad?«, fragte Juniper.
    Sie beugte sich vor und hielt ihr Ohr so nah wie möglich an seinen Mund. »Was hast du gesagt?«
    Dann tröpfelten die Worte leise aus seiner Kehle und fanden den Weg zu ihr. »Hilf uns!«
    Junipers Augen wurden weit vor Entsetzen.
    Es krachte laut, als ihre Mutter nach vorne auf die Tischplatte knallte und sich zu drehen und zu winden begann. Ihre Knie donnerten gegen den Tisch, ein Glas fiel zu Boden und zersprang. Sie ruderte heftig mit den Armen, und ihr Gesicht schlug mehrmals auf die Tischplatte, bis auf ihrem Nasenrücken eine blutende Wunde klaffte. Sie hatte jede Kontrolle über ihren Körper verloren.
    Gleichzeitig begann Mr. Berry auf der anderen Seite des Tisches genauso zu zucken wie seine Frau. Er wurde von Krämpfen geschüttelt, als würde er unter Strom stehen, glitt vom Stuhl und fiel mit dem Gesicht nach unten zu Boden, wo er zappelnd liegen blieb.
    Juniper machte einen Schritt zur Seite, entsetzt und hilflos. Tränen traten ihr in die Augen. »Mom! Dad!«
    Augenblicklich kehrte Ruhe ein. Beim Klang ihrer Stimme wurden die Körper ihrer Eltern schlaff und es legte sich Stille über das Haus. Aber sie währte nur kurz.
    Das Gesicht auf den Boden gepresst, mit geöffnetem Mund und leeren Augen, die nach Juniper zu suchen schienen, platzte etwas in Mr. Berrys Kehle. Seine Augen flackerten und zwei Worte stiegen aus seinem Mund, laut und angsteinflößend wie ein Urschrei. »Rette unsss!« Dann noch einmal: »Rette uuunnnnnssss! Rette uuunnnssssss!« Immer und immer wieder.
    Juniper hielt sich die Ohren zu und lief aus dem Zimmer. Sie rannte die Treppe hinab, durch die Hintertür hinaus und in den Wald hinein, während die Worte sie wie giftiger Nebel umgaben. In ihrem Kopf herrschte ein riesiges Chaos aus Angst, Panik und schrecklicher Trauer. Sie war so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie es viel zu lange versäumt hatte, ihren Eltern zu helfen. Und jetzt waren sie vielleicht für immer verloren.
    Junipers Füße trommelten wie wild über den Boden. Siewollte vor allem, was passiert war, davonlaufen. Sie wollte so lange rennen, bis sie in der Vergangenheit angekommen war, in der Zeit, als sie noch ein normales Leben gehabt hatte. Sie rannte und rannte und rannte und wollte nicht eher anhalten, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Bis sie Giles gefunden hatte.
    Bald war sie an der Grenze zu Giles’ Grundstück angekommen. Sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie mehrere Gestalten auf dem Rasen entdeckte.
    Im fahlen Mondlicht erkannte sie Giles, der im Gras kniete. Rechts und links von ihm lagen mit den Gesichtern nach unten ein Mann und eine Frau.
    »Giles!«, schrie Juniper. Sie stürzte zu ihm und umarmte ihn ganz fest. Doch er bewegte sich nicht, er sah sie nicht einmal an. Sie hörte ihn leise weinen.
    »Sie … sie bewegen sich nicht mehr«, stammelte er. »Ihre Augen und Münder waren weit aufgerissen und sie haben gezittert und merkwürdige Geräusche gemacht. Ich musste sie auf den Bauch drehen, ich konnte es nicht mehr ertragen.« Er zeigte auf zwei schlaffe Ballons, die neben seinen Eltern auf dem Boden lagen. »Sie konnten nicht mal abwarten, bis sie zu Hause waren. Wie ich. Und jetzt …« Seine Stimme versagte und er schniefte. »Wofür das alles? Was ist von ihnen geblieben?«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Bei meinen Eltern ist es genauso.«
    Endlich sah Giles Juniper an und nickte traurig. Dann umarmte er sie. Wärme erfüllte ihre Körper, die Liebe eines Freundes.
    »Ich muss dir etwas sagen.« Er ließ sie los. »Das hier sind nicht meine Eltern. Nicht meine richtigen Eltern zumindest, sondern Mr. und Mrs. Abernathy. Ich … ich habe keine Eltern mehr. Ich habe mit meiner Großmutter in einer Dienstboten-Wohnung der Abernathys gelebt, bis Oma gestorben ist. Ich hatte bis dahin nur für sie gearbeitet, aber sie haben mich aufgenommen und sich um mich gekümmert, zumindest bis …« Er starrte auf die beiden Körper am Boden. »Ich wollte nicht, dass du es weißt.«
    »Es macht keinen Unterschied, Giles.«
    »Früher waren sie nett zu mir, sie

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