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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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bekommen.«
    »Mädelabend? Schön. Kein Adrian, der deine Gedanken auf Abwege bringen könnte.«
    »Das hab ich mir auch schon ausgerechnet.«
    Merkwürdig, dass man einen Menschen so gut kennen kann, wie ich Markus kenne. Wenn ich mit ihm telefoniere, sehe ich sein Gesicht vor mir, höre an seiner Stimme, was für einen Ausdruck es gerade hat, ob ein Lächeln über sein Gesicht huscht oder welche Farbe seine Augen gerade haben. Bestimmt hat er auch so ein Bild von mir. Selbst bei kurzen Mails oder SMS kommen ein bestimmter Tonfall oder ein Gesichtsausdruck immer mit. Darum irritiert es mich wahrscheinlich auch so, wenn etwas passiert, das nicht in mein Bild von uns passt. Ich glaube, es hätte mich nicht so hart getroffen, wenn ich mit irgendeinem anderen guten Bekannten in der Koje gelandet wäre. Das ist auch schon vorgekommen, nach einer Fete oder so, aber das hatte nicht solche Folgen. Höchstens ein verlegenes Lächeln, wenn man sich das nächste Mal gesehen hat.
    Markus und ich plaudern noch eine Weile weiter. Als ich den Hörer auflege, ist es nach Mitternacht. Ich muss zusehen, dass ich ins Bett komme. Aber erst noch die Mails prüfen. Nein, da ist nichts. Vielleicht wartet er ja, dass ich schreibe. Okay, ich habe die letzte Mail geschrieben, aber vielleicht zählt ein kurzes »Muss los« nicht wirklich. Vielleicht liege ich auch ganz falsch. Vielleicht hat es sich längst erledigt.
    Meine Fingerspitzen gleiten zögernd über die Tastatur, hin und her. Ich öffne Adrians letzte Mail und lese sie noch einmal. Man kann nicht direkt sagen, dass wir uns auf einen langfristigeren Mailkontakt geeinigt hätten. Im Gegenteil, er betont meine und Ellinors Freundschaft noch extra. Aber er hat eine neue Adresse eingerichtet … Macht man sich die Mühe wegen einer einzigen Mail? Ja, vielleicht, wenn man ganz sicher sein will, das kein Unbefugter sie liest.
    Ich brauche nur ein kleines a zu tippen, schon ploppt seine Adresse in die Adresszeile.
    Schon Reaktionen auf deine Anzeige bekommen?
Und hat Elli sich wieder beruhigt?
Umarmung /E
    Das ist doch okay, oder? Nicht zu aufdringlich, einfach nur eine gut erzogene Nachfrage.
    Keine knappe Minute später kommt eine Antwort.
    Du bist also noch wach? Hast du MSN? Dann logge ich mich mit der neuen Adresse ein. /A
    Ich schreibe schnell [email protected] und schicke es weg, ohne nachzudenken. Dann öffne ich den Messenger und trage Adrians live-ID ein. Ein paar Sekunden später ist es, als wäre er in meinem Zimmer. Das kleine Bild ist im Profil aufgenommen, aber der Kopf ist so gedreht, dass er mich ansieht. Sein Blick fährt mir wie ein Stromstoß ins Zwerchfell. Mein Foto hat Markus mit dem Handy aufgenommen: Ich im Miranda hinterm Tresen.
    Adrian: Hi, wie geht’s?
    Emma: Gut. Und selbst?
    Adrian: Ruhig, so weit. Ja, die Anzeige ist geschaltet. Bisher noch keine Antworten – zum Glück. Wäre doch gut, wenn keiner sie kaufen will. Aber dann habe ich es auf alle Fälle versucht.
    Emma: :D Ich kann dich ja anrufen und so tun, als wäre ich
ein Kaufinteressent, dann kannst du dich ins Zeug legen
und mir deine MC anpreisen .
    Adrian: Das trau ich mich nicht. Dann kaufst du sie womöglich.
    Emma: Ist E immer noch sauer?
    Adrian: Eher enttäuscht. In so was bin ich Meister. Sie zu enttäuschen.
    Emma: Ich bin Samstag zum Mädelabend eingeladen.
    Adrian: Ich weiß.
    Emma: Irgendwie ein komisches Gefühl.
    Adrian: Verstehe ich. Ich höre gern auf zu schreiben, wenn du willst.
    Emma: Das will ich nicht. So verrückt bin ich leider.
    Adrian: Ja, ganz schön verrückt. Ich schreibe gern an dich.
Das ist wie ein Ventil. Mit dir kann ich über Dinge reden, über die ich mit meinen Kumpels nie reden würde. Aber dir ist schon klar, was Elli davon halten würde, oder?
    Natürlich weiß ich das. Ich weiß es, aber in diesem Augenblick halte ich es mir vom Leib. Oder kapsele es ein. Stelle mich taub vor meinem heulenden Gewissen.
    Emma: Ist sie so eifersüchtig, dass du nicht mal mit anderen Mädchen befreundet sein darfst?
    Adrian: Na ja, ein bisschen eifersüchtig schon, aber das hier ist noch was anderes. Du bist ihre Freundin. Die ich letzten Montag im Flur viel zu lange im Arm gehalten habe. Entschuldige, dass ich immer wieder darauf rumreite.
    Emma: Meinetwegen darfst du gerne darauf rumreiten. Dir
ist wahrscheinlich gar nicht klar, wie schmeichelhaft es für mich ist, dass du dich überhaupt an den Augenblick erinnerst.
    Adrian: Und ob ich das tue. Das war … überall …

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