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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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mit der Behandlung klarkommen müssen.
    Edwin grinst. » Der Mann, der mit den Hunden sprach , das kenn ich, aber Die Schwester, die mit den Füßen sprach ?«
    Markus lacht. Er hat sich für die rote Livreejacke über einem schwarzen Hemd entschieden und für die schwarze Hose mit den glänzenden Biesen. Durch ein bisschen Gel sieht seine Frisur noch rockiger aus. Ich bin aufrichtig stolz, von ihm ins Styx begleitet zu werden. Wäre da nicht der eigentliche unerfreuliche Anlass, könnte es richtig nett werden. Selbst die Gedanken an Adrian kann ich für eine kurze Weile in den Hintergrund schieben. Sie sind natürlich da, aber nicht so quälend wie sonst.
    »Habt ihr die Sachen?«, fragt Markus.
    Edwin schiebt seine Hand hinter ein paar Romane in meinem Buchregal und holt das Geld und die Zigarettenschachtel hervor.
    »Mist, wie übergibt man so was unauffällig?«, murmelt Markus nachdenklich. Dann sieht er plötzlich amüsiert aus. Er geht zum Fernsehschrank und geht die DVDs auf dem Bodenregal durch.
    »Was machst du da?«, frage ich. »Willst du jetzt einen Film gucken?«
    »Warte«, sagt Markus.
    Er wählt zwei DVDs aus, klappt die Hüllen auf und nimmt die Scheiben raus. Er richtet sich auf und wedelt mit den leeren Hüllen vor meiner Nase herum. Auf der einen steht Stirb langsam und auf der anderen Matrix .
    »Kannst du die entbehren?«
    Ich sehe ihn an wie ein Fragezeichen. »Klar, aber was …«
    »Er wollte Actionfilme, also kriegt er auch Actionfilme«, sagt Markus. »Jetzt verteilen wir darin das Geld und das Kokain und verkleben alles diskret mit Tesa.«
    Edwin sieht ihn nervös an. »Sieht das nicht ein bisschen merkwürdig aus, mit zwei DVDs ins Styx zu gehen?«
    Markus zieht die Schultern hoch.
    »Das ist mir doch egal. Ein bisschen Spaß muss sein. Außerdem kann Emma sie in ihre Handtasche stecken, bis wir Hulth gefunden haben.«
    »Ich?«, sage ich erschrocken.
    Markus breitet die Arme aus und dreht sich in seiner eng anliegenden Aufmachung und der kurzen Jacke im Kreis.
    »Wo soll ich es deiner Meinung nach unterbringen?«
    »Verstanden.«
    Ich hole meine Stofftasche aus dem Flur und will gerade die Hüllen einstecken, als Markus demonstrativ seufzt.
    »Doch nicht den alten Beutel! Du musst natürlich die schwarze Lacktasche nehmen! Willst du eine halbe Nachtschicht Arbeit mit so einem hässlichen Accessoire in den Dreck treten?«
    »Entschuldige«, sage ich und krame die fast unbenutzte Lacktasche mit der Silberkette hervor, die Markus mir vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt hat.
    Während ich mich so sorgfältig schminke, wie ich kann, nimmt Markus die Whiskyflasche, die er an jenem schicksalsschweren Abend mitgebracht hat, und schenkt jedem von uns einen reellen Schluck ein.
    »Ich denke, das können wir jetzt gebrauchen«, sagt er.
    Wir trinken unter Schweigen und ohne anzustoßen.
    »Du siehst wirklich richtig toll aus«, sagt Edwin unvermittelt. »Echt.«
    »Danke«, sage ich, diesmal ohne jede Ironie.
    »Ich muss mich bedanken«, sagt er. »Ist es okay, wenn ich Hannes anrufe und ihn frage, ob er hier mit mir warten mag?«
    »Das ist völlig in Ordnung«, sage ich.
    Eine Stunde später sind wir auf dem Weg ins Styx.

Der Türsteher ist blond und recht kräftig, ganz und gar nicht der athletische Typ, den ich mir vorgestellt habe. Ich hab ihn zwar schon öfter gesehen, aber nur aus der Ferne, hatte bisher noch keine Veranlassung, ihn genauer zu betrachten.
    Wir sind etwas zu früh dran, noch ist draußen keine Schlange. Markus hatte sich eigentlich vorgestellt, dass wir uns irgendwann nach Mitternacht elegant unters Volk mischen, aber ich bin viel zu nervös, um zu Hause zu hocken und zu warten, so dass er sich irgendwann breitschlagen ließ, früher zu gehen.
    »Ich dachte nur, es wäre vielleicht cleverer, wenn schon ein paar Leute da sind«, erklärt Markus. »Je mehr Leute, desto weniger fallen wir auf.«
    »Schon klar, schon klar«, sage ich, als wir unsere Jacken an der Garderobe abgeben.
    David Guetta und Love is gone haben uns schon auf der Straße empfangen, und als wir durch den Torbogen zwischen der Garderobe und dem eigentlichen Lokal treten, nimmt die Musik den ganzen Körper ein und drängt dem Herzen einen anderen Rhythmus auf.
    Die Beleuchtung ist gedimmt, ein schwacher, beweglicher Lichteffekt vermittelt einem das Gefühl, sich unter Wasser zu bewegen. Unter der Oberfläche des Flusses Styx, nehme ich an. An der einen Längswand sind Sitzgruppen mit

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