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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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geschlafen?«, fragt er empört. »O Gott, Emma, ich bin so schrecklich nervös!«
    »Wird schon gut gehen«, sage ich mitten in einem neuen Gähnanfall und muss grinsen. Man könnte meinen, ich tue nichts anderes, als Botengänge für die Kokainbranche zu machen.
    »Markus sagt, dass es schon klappen wird«, verdeutliche ich. »Und dann tut es das auch.«
    Edwin nickt. »Markus ist echt in Ordnung«, sagt er. »Ich dachte immer, er wäre … na ja, du weißt schon, irgendwie schwul. Aber er ist obercool.«
    »Hast du das Geld und die anderen Sachen dabei?«
    Edwin zieht ein Bündel Geldscheine aus der Innentasche seiner Jacke und ein weiteres aus der Gesäßtasche. Aus einer Außentasche der Jacke nimmt er ein Päckchen Marlboro und schüttet daraus zehn kleine Plastikbeutel mit weißem Pulver auf meinen Küchentisch.
    Mit einem Mal ist alles wieder so real. Mir läuft ein Schauer über den Rücken.
    »Steck das Zeug bloß schnell wieder in die Schachtel. Die legen wir hinter die Bücher im Regal, bis Markus kommt«, sage ich.
    Edwin fährt mit dem Daumen über den Rand der Geldbündel und seufzt. »Scheiße, alles umsonst! Jetzt hab ich noch mehr Schulden als vorher. Wie soll ich Papa das Geld jemals zurückzahlen?«
    »Langsam und auf legale Weise, würde ich sagen. Shit happens.«
    Edwin grinst. »Ich hätte einen Riesenreibach machen können. Das nächste Mal hätten wir mehr gekauft und …«
    »Es gibt kein nächstes Mal, Edwin!«, sage ich scharf.
    »Ja, ich weiß. Schon klar.«
    »Wir können mit Papa reden«, sage ich. »Lass uns morgen zusammen zu ihm fahren. Das wäre doch nett. Er würde sich bestimmt freuen.«
    »Du meinst doch nicht, dass ich ihm alles erzählen soll?«
    »Nein, natürlich nicht. Armer Papa! Nein, aber wir könnten ihn besuchen, und dann erklärst du ihm, dass es wohl etwas länger dauern wird, bis er sein Geld zurückbekommt. Zwölftausend Kronen sind eine Menge Geld für ihn, mehr, als du vielleicht ahnst.«
    Edwin sieht mich erstaunt an. »Woher weißt du, wie viel Geld er mir geliehen hat?«
    »Weil ich ihn gefragt habe. Du hast mir doch erzählt, dass du was von ihm leihen willst, und irgendwann hab ich mich gefragt, wie viel Geld du eigentlich gesammelt hast. Deine Geschichten waren irgendwie unstimmig, ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass da was nicht ganz koscher war.«
    Er zieht die Schultern hoch. »Okay. Dann fahren wir also morgen zu Papa. Ist ja vielleicht mal ganz nett, ihn zu treffen, ohne dass Mama dabei ist.«
    Ich nicke. »Das findet er bestimmt auch.«
    Ich gehe duschen, lasse das heiße Wasser über meine schmerzenden Schultern und den Rücken laufen und ein Teil vom Stress des Arbeitstages verschwindet mit dem Seifenschaum im Abfluss. Die Haare bekommen eine extra Portion Shampoo und Spülung. Danach föhne ich sie ausgiebig und geduldig, bis die Locken mehr wie weiche Wellen aussehen und nicht wie das übliche ungebändigte Gekräusel.
    »Meine Schwester ist ja richtig hübsch«, sagt Edwin.
    »Danke schön!«, sage ich mit gespielter Ironie.
    »Was ziehst du an?«
    »Etwas, das Markus mitbringt, wenn er kommt.«
    Kaum habe ich den Satz zu Ende gesprochen, klingelt es an der Tür, und Markus kommt mit meiner Tunika herein, die nur noch vage an das Kleidungsstück erinnert, das er gestern Abend mit nach Hause genommen hat. Die Ärmel sind weiter als vorher, mit Einsätzen von einem durchsichtigen, dunkelroten Stoff. Die Taille ist schmaler und insgesamt ist die Tunika dank noch mehr rotem Schleierstoff jetzt eher ein kurzes Kleid. Über der Brust ist ein weiter Ausschnitt, der vorher nicht da war und völlig auseinanderklaffen würde, wäre da nicht ein dünnes Silberband, das Markus angenäht hat. Das gleiche Silberband findet sich auch als Borte am unteren Saum und auf den Schultern.
    »Wow«, sagt Edwin.
    »Gut geworden, oder?«, sagt Markus stolz.
    Über die Leggins und das seidige Top ziehe ich das neue Kleid an, und ja … wirklich. Das sieht richtig toll aus. Absolut ungewohnt, aber hübsch.
    »Die Schuhe«, sagt Markus.
    Die Absätze lassen mich ein paar Zentimeter wachsen. Jetzt sehe ich auch noch elegant aus. Besonders hoch sind sie eigentlich nicht, aber verglichen mit den Absätzen, mit denen ich normalerweise rumlaufe, die reinsten Wolkenkratzer. Meine Füße protestieren, als ich ein paarmal durch den Raum laufe, aber ich muss zugeben, dass die Schuhe das Tüpfelchen auf dem i sind. Ich ermahne meine armen Zehen, dass sie diesen einen Abend

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