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Er trank das ewige Leben

Er trank das ewige Leben

Titel: Er trank das ewige Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Frau geschehen war.
    »Verdammt, sie ist echt!«
    Der Ruf stand noch über der Bühne, als Sina bewies, wie ernst es ihr war, denn sie griff an.
    Eines der Skelette stand neben ihr. Mit beiden Händen packte sie zu und riß den künstlichen Knochenkörper zu sich heran. Die völlig perplexen Zuschauer erlebten zum erstenmal, daß ein Skelett auch schreien kann, doch es war in diesem Fall kein Schrei der Wut, sondern einer der tiefen Angst.
    Da biß Sina zu!
    ***
    Ich hatte mich weiterhin zurückgehalten, denn eigentlich kreisten meine Gedanken um Mephisto und auch um Suko. Ich lauerte und hoffte auf den Auftritt dieses Monstrums, aber es hielt sich nach wie vor verborgen.
    Es hatte einen Menschen getötet, es war satt, nur glaubte ich nicht daran, daß es so satt war, um all die anderen Menschen in dieser Umgebung zu verschonen.
    Blut konnte es nie genug bekommen.
    Das Geschehen auf der Bühne lenkte die Zuschauer ab. Sie hatten ihren Spaß, obwohl die Aktionen dort nicht perfekt abliefen, aber das brauchte bei einem Straßentheater auch nicht zu sein.
    Hin und wieder hatte ich Glenda und Shao einen Blick zugeschickt und mich gefragt, was sie dort eigentlich wollten, denn sie standen auf der Bühne wie zwei Statuen und waren keinesfalls in das Geschehen integriert worden.
    Der Magier beschwor Gott und die Welt. Er tat es mit dumpf klingender Stimme, war vom Nebel umwallt, während ich durch die Dunkelheit am Rand des Gemäuers schlich und dort auch nach Verstecken suchte, in denen sich Mephisto verborgen halten konnte.
    Da gab es nichts.
    Keine Eingänge, keine verborgenen Durchgänge, einfach nichts. Nur eben das glatte Mauerwerk hin und wieder unterbrochen von Lücken oder aufgelockert durch nach oben führende Treppen. Es reizte mich schon, sie hochzugehen, auf der anderen Seite aber wollte ich nahe am Geschehen bleiben. Es konnte durchaus sein, daß auf der Bühne etwas passierte, was mein Eingreifen erforderte. Ich kannte meine dämonischen ›Freunde‹, die immer für einen Angriff gut waren, um sich bei den Menschen in Szene setzen zu können. Mephisto ließ sich nicht blicken.
    Dafür ging der Tanz auf der Bühne weiter, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Wesen, die der Magier durch seine Zaubersprüche zu Hilfe geholt hatte, umtanzten die in Rauch gehüllte Gestalt. Sie hatten auch Shao und Glenda integriert und den kleinen Mick ebenfalls.
    Ich hatte meine Runde fast beendet und näherte mich der Bühne von der Seite.
    Der Schrei war plötzlich da!
    So überraschend und auch schrill, daß er sämtliche Aktivitäten der Schauspieler lähmte und auch ich für einen Moment von der Rolle war und stillstand.
    Wer ihn ausgestoßen hatte, war nicht sofort erkennbar, aber als mein Blick die linke Seite der Bühne erfaßte, da bewegte sich schwach eine neue Gestalt.
    Sie war in ein weißes Kleid gehüllt und hatte schwarze Haare. Ich hatte sie schon einmal gesehen, denn sie gehörte zum Ensemble. Ihr Auftritt war natürlich eingeplant, aber sicherlich nicht so wie jetzt. Als sie in den großen Kreis des Scheinwerfers hineingeriet, da wurden meine Augen groß. Zugleich war ich so überrascht wie auch die anderen, denn was ich da sah, war eigentlich unmöglich.
    Die Frau bewegte sich schleppend. Sie kam kaum voran. Aber sie war trotzdem zielsicher. Das alles glitt an mir vorbei, denn ich hatte mich auf den dunklen Fleck an ihrem Hals konzentriert. Selbst auf diese Entfernung hin war zu erkennen, daß sich dort eine große und blutende Wunde abmalte.
    Unecht oder echt?
    Dann sah ich den Mund, auch die Zähne. Da stand für mich fest, daß die Wunde echt war, daß sich dieser verfluchte Mephisto wieder ein Opfer geholt und ich es nicht hatte verhindern können. Nicht bei dieser Frau, die sich plötzlich vorwarf und eines der beiden Skelette an sich riß.
    Der verkleidete Mann geriet dabei in heftige Bewegungen. Für jeden Zuschauer mußt es so aussehen, als würden die schimmernden Knochen durch die Luft tanzen.
    In diesem Augenblick hatte sich die Welt verändert, denn aus dem leichten Spiel war tödlicher Ernst geworden, sonst hätte das Skelett nicht so schrecklich geschrieen.
    Nicht alle lähmte der Schrei. Zu denen, die sich bewegten, gehörten Shao, Glenda, ich – und seltsamerweise auch der kleine Mick, der alles nicht so recht begriffen hatte und sich als Kämpfer fühlte, um das Skelett zu befreien…
    ***
    Mephisto senkte seinen Schädel. Er war sich seiner Sache mehr als sicher. Noch nie

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