Er trank das ewige Leben
die Bühne zu, wo das Skelett leblos im Gras lag.
Mick war von seinen Eltern geholt und endgültig in Sicherheit gebracht worden. Das sah Glenda nicht, die auf dem Rücken lag und in die Höhe starrte.
Es war furchtbar.
Die Fratze schwebte über ihr.
Blut tropfte von den nassen Lippen auf ihr Gesicht nieder. Finger hatten sich in ihre Schulter gebohrt und sie auf den weichen Untergrund gepreßt.
Sie konnte nicht mal die Beine anwinkeln, um dieses untote Wesen von sich zu stoßen, denn der starre Körper lastete schwer wie eine Eisenplatte auf ihr.
Sina wollte das frische Blut. Man hatte sie von ihrem anderen Opfer weggezerrt, so war sie weiterhin hungrig, und der Hals der Fremden unter ihr lag so wunderbar frei.
Der Biß mußte klappen!
Als Mensch hätte sie vielleicht geschrieen, nicht als Untote. Da drang nur ein dumpf klingendes Röcheln aus ihrem blutigen Mund, und der von Shao hart und gezielt geführte Tritt, der ihren Kopf erwischt hatte, schleuderte sie weg.
Sie rollte durch das Gras, sie überschlug sich, sie knurrte dabei, sie war zu einem Tier geworden, zu einer Bestie, und Bestien geben einfach nicht auf.
Auch Sina nicht.
Aus der Drehung heraus wollte sie in die Höhe schnellen, das aber gelang ihr nicht mehr.
Plötzlich war jemand da. Ein Schatten, ein Mann. Gefahr! Auf dem Rücken liegend schaute sie hoch, und sie sah etwas in der Luft schweben und schimmern. Ein silbernes Kreuz!
***
Fünf Sekunden stand die Zeit still. Fünf herrliche, aber auch fünf schreckliche Sekunden, die zu kurz sein konnten und es sicherlich auch waren, denn Suko befand sich auch weiterhin an der unteren Grenze seiner Leistungsfähigkeit.
In dieser Zeit mußte er sich befreien. Er durfte alles tun, bis auf eines: Er durfte seinen Feind nicht töten, denn das hätte dem Stab die Kraft genommen.
Der Blutsauger hing an ihm fest. Suko spürte auch schon die verdammten Zähne an seinem Hals. Mephisto brauchte sie nur noch nach oben zu wuchten, dann war es um ihn geschehen, und es blieb ihm praktisch nur eine Möglichkeit.
Er rammte das Knie hoch.
Einmal, zweimal!
Erst dann zuckte die Gestalt des Blutsaugers. Sie kippte, die Finger rutschten von seiner Schulter weg, und Suko versuchte es mit einem dritten Tritt.
Wieder ein Treffer!
Diesmal so hart und endgültig, daß sich der Untote nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
Er flog zurück. Seine Schuhe kratzten über den unebenen Boden aus Stein, dann kickte er gegen einen Widerstand, ruderte noch mit den Armen und schlug lang auf den Rücken. Er prallte mit dem Hinterkopf zuerst auf. Es hörte sich an, als hätte jemand mit der Faust in ein dickes Stück Teig geschlagen.
Ein Mensch wäre wahrscheinlich gestorben, zumindest schwer verletzt gewesen, aber nicht so ein Vampir. Suko kannte sich damit aus. Er wußte, welche Kräfte in dieser Bestie steckten. Mit den menschlichen waren sie nicht zu vergleichen.
An diese Regeln hielt sich auch Mephisto. Er lag nur für die Dauer von zwei, drei Sekunden auf dem Boden, dann durchlief ein Ruck seinen Körper, und er kam wieder in die Höhe.
Suko stand noch immer am selben Fleck. Er hatte mit sich und seiner Schwäche zu kämpfen, während die Gestalt vor ihm, die sich jetzt langsam erhob, topfit war.
Sie würde es packen.
Sie würde einen zweiten Angriff versuchen und es diesmal schlauer anstellen.
Das war dem Inspektor klar, damit kam er zurecht. Alles würde von vorn beginnen, aber Suko mußte etwas tun. Er dachte wieder an die Peitsche, aber auch an die Beretta.
Sie oder die Dämonenpeitsche?
Es wäre normalerweise leichter gewesen, mit der Beretta zu kämpfen, aber bei seiner Schwäche wußte er nicht mal, ob er die Waffe vernünftig halten und auch schießen konnte. Da mußte er mit allem rechnen, und er griff nach der Peitsche.
Es war schon mühsam, wie Suko sie aus dem Gürtel hervorzog. Er keuchte heftig. Der Boden drehte sich vor seinen Augen, und als Suko aufschaute, mußte er feststellen, daß sich der Vampir schon wieder auf den Weg gemacht hatte. Er glotzte Suko an.
Wieder entdeckte der Inspektor die beiden Blutpunkte in den Augen, die sich in den Schächten irgendwie verloren hatten, und plötzlich riß der Vampir den Kopf zurück. Er schleuderte ihn regelrecht in seinen Nacken, riß sein Maul auf, und aus der Kehle drang ein unheimlicher und tierischer Schrei.
Ein furchtbares und grauenhaftes Geräusch, das Suko durch Mark und Bein schnitt. In diesem Verlies mit der Bogendecke wetterte der
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