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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Lager wurde es immer stiller, während ihr Gespräch von einem Thema zum nächsten wanderte. Eragon war ganz schwummerig vor Erschöpfung und Aufregung – beinah so, als hätte er zu viel Met getrunken – und er bemerkte, dass auch Arya unbeschwerter wirkte als gewöhnlich. Sie redeten über vieles: über Glaedr und ihre Übungskämpfe; über die Belagerung von Dras-Leona und darüber, was sich diesbezüglich unternehmen ließ; und von anderen, weniger wichtigen Dingen wie dem Kranich, den Arya im Sumpf am Rand des Sees beobachtet hatte, und der Schuppe, die Saphira verloren hatte, und dass der Sommer sich dem Ende zuneigte und die Tage wieder kälter wurden. Aber immer wieder kehrten sie zu dem einen Thema zurück, das in ihren Gedanken allgegenwärtig war: Galbatorix und die Frage, was sie in Urû’baen erwartete.
    Während sie darüber spekulierten – wie sie es schon so viele Male zuvor getan hatten –, welche Arten von magischen Fallen Galbatorix für sie bereithalten mochte und wie man ihnen am besten entging, dachte Eragon an Saphiras Frage bezüglich Glaedr.
    »Arya?«
    »Ja?« Sie zog das Wort in die Länge und ihre Stimme hob und senkte sich in einem feinen Singsang.
    »Was hast du vor, sobald all das vorüber ist?« Das heißt, falls wir dann noch am Leben sind.
    »Was hast du vor?«
    Er nestelte an Brisingrs Knauf herum, während er über die Frage nachdachte. »Ich weiß es nicht. Bisher habe ich nicht viel weiter gedacht als bis Urû ’baen … Es hängt davon ab, was sie will, aber ich denke, Saphira und ich werden ins Palancar-Tal zurückkehren. Ich könnte uns am Fuß der Berge eine Halle bauen. Wir würden vielleicht nicht viel Zeit dort verbringen, aber zumindest hätten wir ein Zuhause, in das wir zurückkehren können, wenn wir nicht gerade von einem Ort in Alagaësia zum nächsten fliegen.« Er lächelte schwach. »Ich bin davon überzeugt, dass es jede Menge für uns zu tun geben wird, auch wenn Galbatorix tot ist … Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet: Was hast du vor, falls wir siegen? Du musst doch irgendeine Vorstellung haben. Du hattest länger Zeit, darüber nachzudenken, als ich.«
    Arya zog ein Bein auf den Hocker, schlang die Arme darum und stützte ihr Kinn darauf. In dem fahlen Halbdunkel des Zeltes schien ihr Gesicht vor dem gleichmäßig schwarzen Hintergrund zu schweben wie eine Erscheinung, die jemand aus der Nacht heraufbeschworen hatte.
    »Ich habe mehr Zeit unter Menschen und Zwergen verbracht als unter den Älfakyn «, erwiderte sie und verwendete den Namen der Elfen in der alten Sprache. »Ich habe mich daran gewöhnt und ich möchte nicht nach Ellesméra zurückkehren, um dort zu leben. Dort passiert zu wenig. Jahrhunderte können unbemerkt vergehen, während man dasitzt und die Sterne anstarrt. Nein, ich denke, ich werde meiner Mutter weiter als Botschafterin dienen. Ich habe einst Du Weldenvarden verlassen, weil ich dabei helfen wollte, das Gleichgewicht der Welt wiederherzustellen. Wie du schon sagtest, wird es noch viel zu tun geben, wenn es uns erst gelungen ist, Galbatorix zu stürzen. Vieles wird in Ordnung gebracht werden müssen und ich wäre gern dabei.«
    »Hm.« Es war nicht direkt die Antwort, die er sich erhofft hatte. Aber zumindest beinhaltete sie die Aussicht, dass sie einander nach Urû’baen nicht vollkommen aus den Augen verlieren würden und er immer noch ab und zu Gelegenheit bekäme, sie zu sehen.
    Wenn Arya seine Unzufriedenheit bemerkte, so ließ sie es sich nicht anmerken.
    Sie redeten noch einige Minuten, dann verabschiedete sich Arya und erhob sich, um zu gehen.
    Als sie an ihm vorbeikam, streckte Eragon die Hand nach ihr aus, als wolle er sie aufhalten, zog sie aber schnell wieder zurück. »Warte«, sagte er leise, unsicher, was er sich erhoffte, aber trotzdem hoffend. Sein Puls beschleunigte sich und hämmerte in seinen Ohren und seine Wangen glühten.
    Arya hielt am Eingang des Zeltes inne, mit dem Rücken zu ihm. »Gute Nacht, Eragon«, sagte sie. Dann schlüpfte sie hinaus, verschwand in der Nacht und ließ ihn allein in der Dunkelheit zurück.

ENTDECKUNGEN
     
    D
ie nächsten drei Tage vergingen schnell für Eragon, wenn auch nicht für den Rest der Varden, die in tiefer Lethargie versunken waren. Der erzwungene Stillstand bei der Eroberung Dras-Leonas dauerte an, obwohl kurzfristig eine gewisse Aufregung herrschte, als Dorn seinen gewohnten Standort über dem Tor aufgab und auf einen Teil der Befestigungsmauer

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