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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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einzugestehen.
    Danach spürte Eragon, wie Unzufriedenheit von Glaedr ausging. Betroffen sagte er: Wir werden es morgen bestimmt besser machen, Meister.
    Glaedrs Stimmung verdüsterte sich noch mehr. Selbst er schien von ihren Übungen erschöpft zu sein. Du hast deine Sache gut genug gemacht, mein Junge. Ich hätte von keinem von euch mehr verlangen können, auch wenn man euch mir in Vroengard als Lehrlinge unter die Fittiche gegeben hätte. Aber ihr könnt unmöglich binnen Tagen oder Wochen lernen, was ihr lernen müsstet. Die Zeit schießt uns zwischen den Zähnen hindurch wie Wasser und schon bald wird sie vorüber sein. Es braucht Jahre, um die Kunst des Kämpfens mittels Gedanken zu erlernen: Jahre und Jahrzehnte und Jahrhunderte, und selbst dann gibt es immer noch mehr zu lernen, mehr zu entdecken – über dich selbst, über deine Feinde und über die Grundsätze der Welt. Und grollend verfiel er in Schweigen.
    Dann werden wir lernen, was nur geht, und das Schicksal über den Rest entscheiden lassen, erwiderte Eragon. Davon abgesehen mag Galbatorix hundert Jahre gehabt haben, um seinen Geist auszubilden, aber es sind auch hundert Jahre vergangen, seit Ihr ihn das letzte Mal unterrichtet habt. In der Zwischenzeit muss er irgendetwas vergessen haben. Ich weiß, mit Eurer Hilfe können wir ihn schlagen.
    Glaedr schnaufte. Deine Zunge wird immer geschmeidiger, Eragon Schattentöter. Nichtsdestotrotz klang er zufrieden. Er ermahnte sie, zu essen und sich auszuruhen, dann zog er sich aus ihrem Geist zurück und sagte nichts mehr.
    Eragon war sich sicher, dass der goldene Drache sie immer noch beobachtete. Aber er konnte seine Anwesenheit nicht mehr spüren und ein unerwartetes Gefühl der Leere setzte sich in ihm fest. Ein Frösteln kroch durch seine Glieder und er schauderte.
    Er, Saphira und Arya blieben in dem Zelt zurück, in dem es immer dunkler wurde, und keiner von ihnen sprach ein Wort.
    Dann riss Eragon sich zusammen und sagte: »Es scheint ihm besser zu gehen.« Seine Stimme klang rau, weil er sie so lange nicht benutzt hatte, und er griff noch einmal nach dem Wasserschlauch.
    »Das Unterrichten tut ihm gut«, meinte Arya. » Du tust ihm gut. Ohne etwas, was ihm eine Aufgabe gibt, hätte seine Trauer ihn umgebracht. Dass er überhaupt überlebt hat, ist … beeindruckend. Ich bewundere ihn dafür. Nur wenige Wesen – Menschen, Elfen oder Drachen – würden nach einem solchen Verlust noch vernünftig denkend weiterleben können.«
    »Brom schon.«
    »Er war genauso bemerkenswert.«
    Wenn wir Galbatorix und Shruikan töten, was denkt ihr, wie Glaedr darauf reagieren wird?, fragte Saphira. Wird er weitermachen oder wird er einfach … aufhören?
    In Aryas Pupillen glänzte ein Lichtschimmer, als sie an Eragon vorbei zu Saphira sah. »Das kann nur die Zeit weisen. Ich hoffe es nicht, aber wenn wir in Urû’baen triumphieren, kann es gut sein, dass Glaedr beschließt, nicht mehr allein – ohne Oromis – weiterleben zu wollen.«
    »Wir können nicht zulassen, dass er einfach aufgibt!«
    Dem stimme ich zu.
    »Es ist nicht an uns, ihn aufzuhalten, wenn er beschließt, in die Leere zu gehen«, mahnte Arya streng. »Es ist an ihm, diese Entscheidung zu treffen, und nur an ihm.«
    »Ja, aber wir können mit ihm reden und versuchen, ihn davon zu überzeugen, dass das Leben immer noch lebenswert ist.«
    Mit ernster Miene schwieg Arya eine Weile, dann antwortete sie: »Ich will nicht, dass er stirbt. Kein Elf will das. Wenn jedoch jeder wache Augenblick eine Qual für ihn ist, wäre es dann nicht besser für ihn, Erlösung zu finden?«
    Darauf wussten weder Eragon noch Saphira eine Antwort.
    Die drei erörterten noch ein Weilchen die Ereignisse des Tages, dann zog Saphira den Kopf aus dem Zelt und machte es sich auf dem benachbarten Flecken Gras bequem. Ich fühle mich wie eine Füchsin, die den Kopf in ein Kaninchenloch gesteckt hat, beklagte sie sich. Mich jucken die Schuppen, wenn ich nicht sehen kann, ob sich jemand an mich heranschleicht .
    Eragon erwartete, dass Arya ebenfalls gehen würde, aber zu seiner Überraschung blieb sie und wollte anscheinend nur dasitzen und mit ihm über dieses und jenes reden. Er fügte sich ihrem Wunsch nur allzu bereitwillig. Sein Hunger von vorhin war während der geistigen Kämpfe mit ihr, Saphira und Glaedr verschwunden, und in jedem Fall würde er für das Vergnügen ihrer Gesellschaft ohne zu zögern auf eine warme Mahlzeit verzichten.
    Die Nacht senkte sich herab und im

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