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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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jedoch die vereinten Magier unserer fünf Völker nicht töten können, dann können wir auch gleich hinnehmen, dass Galbatorix herrschen wird, solange es ihm gefällt, und dass wir nichts daran ändern können.«
    Eine kurze, angespannte Stille legte sich über das Zelt.
    Dann trat Roran vor. »Ich würde gern etwas sagen«, erklärte er.
    Eragon sah, dass die anderen am Tisch Blicke tauschten.
    »Tragt Euer Anliegen vor, Hammerfaust«, erklärte Orik zu König Orrins offensichtlicher Verärgerung.
    »Das ist es, was ich zu sagen habe: Es wurden schon zu viel Blut und zu viele Tränen vergossen, als dass wir jetzt noch umkehren könnten. Es wäre respektlos, sowohl den Toten gegenüber als auch jenen gegenüber, die sich an die Toten erinnern. Das mag eine Schlacht zwischen Göttern sein«, es schien ihm damit vollkommen ernst zu sein, »aber was mich betrifft, so werde ich weiterkämpfen, bis die Götter mich niederstrecken oder bis ich sie niederstrecke. Ein Drache mag zehntausend Wölfe töten, immer einen nach dem anderen, aber zehntausend Wölfe zusammen können einen Drachen töten.«
    Auf keinen Fall, schnaubte Saphira im Schutz ihrer mit Eragon geteilten Gedanken.
    Roran lächelte freudlos. »Und wir haben einen eigenen Drachen. Entscheidet, wie Ihr wollt. Aber was mich betrifft, ich gehe nach Urû’baen und ich werde Galbatorix gegenübertreten, auch wenn ich es allein tun muss.«
    »Das musst du nicht«, erklärte Arya. »Ich weiß, dass ich für Königin Islanzadi spreche, wenn ich sage, dass unser Volk an deiner Seite stehen wird.«
    »Genau wie das unsere«, knurrte Garzhvog.
    »Und unseres«, bestätigte Orik.
    »Und unseres«, sagte Eragon in einem Ton, von dem er hoffte, dass er jeden Widerspruch im Keim ersticken würde.
    Als Arya und die drei Anführer sich nach einer Pause Grimrr zuwandten, schnaubte die Werkatze und sagte dann: »Nun, wir werden wohl ebenfalls dort sein.« Er betrachtete seine scharfen Nägel. »Irgendjemand muss sich hinter die feindlichen Linien schleichen, und das werden gewiss nicht die Zwerge sein, die in ihren Eisenstiefeln herumstolpern.«
    Orik zog die Augenbrauen hoch, aber wenn er gekränkt war, verbarg er es gut.
    Orrin nahm noch zwei weitere Schlucke aus seinem Kelch, dann wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und sagte: »Also gut, wie Ihr wünscht. Wir werden weiter nach Urû’baen ziehen.« Da sein Becher leer war, griff er nach der Flasche vor sich.

EIN ENDLOSES LABYRINTH
     
    E
ragon und die anderen verbrachten den Rest der Besprechung mit der Erörterung praktischer Fragen: Die Kommandostruktur musste neu geordnet werden – die Frage, wer wem unterstellt sein sollte. Pflichten waren neu zu verteilen. Das Lager brauchte neue Schutzzauber und die Wachen mussten besser instruiert werden, um sicherzustellen, dass sich Dorn oder Shruikan nicht abermals unbemerkt annähern konnten. Schließlich waren die Männer auszurüsten, deren Rüstung oder Waffen während des nächtlichen Angriffs verbrannt oder zerstört worden waren.
    Gemeinsam und einstimmig entschieden sie, erst am folgenden Tag bekannt zu machen, dass Nasuada entführt worden war. Es war wichtig, dass die Krieger so viel Schlaf bekamen wie möglich, bevor der Sonnenaufgang den Horizont erhellte.
    Eine einzige Frage wurde nicht angesprochen, nämlich ob sie versuchen sollten, Nasuada zu retten. Der einzige Weg, sie zu befreien, war, Urû’baen zu erobern. Doch bis dahin würde sie wahrscheinlich schon tot sein oder verletzt oder durch die alte Sprache an Galbatorix gebunden. Daher vermied es jeder, das Thema anzuschneiden, als sei es verboten.
    Dennoch war Nasuada in Eragons Gedanken allgegenwärtig. Wann immer er die Augen schloss, sah er, wie Murtagh sie schlug, und dann, wie die Klauen von Dorns Vorderpranke sich um sie schlossen, bevor der rote Drache in die Nacht davonflog. Durch diese Erinnerungen fühlte sich Eragon noch elender, aber er konnte nicht anders, als sie immer wieder zu durchleben.
    Als die Versammlung sich auflöste, gab Eragon Roran, Jörmundur und Arya ein Zeichen. Sie folgten ihm widerspruchslos in sein Zelt, wo Eragon einige Zeit damit verbrachte, sie um Rat zu fragen und Pläne für den kommenden Tag zu schmieden.
    »Der Ältestenrat wird Euch sicher einige Schwierigkeiten bereiten«, meinte Jörmundur. »Sie halten Euch politisch für nicht so versiert wie Nasuada und sie werden wohl versuchen, das für sich auszunützen.« Seit dem Angriff hatte der langhaarige

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