Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
Vom Netzwerk:
es an und fuhr mit dem Daumen über eine erhaben gearbeitete Wölbung auf dem Rücken des Bandes.
    Solembum, der auf dem Feldbett saß, schwieg ebenfalls.
    »Denkst du, das Verlies der Seelen enthält Geister?«, fragte Eragon.
    Geister sind nicht die Seelen der Toten.
    »Nein, aber was könnten sie sonst sein?«
    Solembum erhob sich und streckte sich. Wenn du es herausfindest, würde ich es gern erfahren.
    »Meinst du also, dass Saphira und ich dorthinfliegen sollten?«
    Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst. Wenn das eine Falle ist, dann ist fast mein ganzes Volk gebrochen und versklavt worden, ohne dass wir es bemerkt haben, und die Varden könnten sich genauso gut sofort unterwerfen, weil sie Galbatorix niemals überlisten werden. Wenn nicht, dann mag das vielleicht eine Gelegenheit sein, Unterstützung zu bekommen, von der wir dachten, dass wir sie nirgends finden könnten. Ich kann es nicht sagen. Du musst selbst entscheiden, ob es sich lohnt, dieses Risiko einzugehen. Ich für meinen Teil habe genug von diesem Rätsel.
    Er sprang von der Liege und lief zur Öffnung des Zelts hinüber, wo er stehen blieb und sich noch einmal zu Eragon umdrehte. In Alagaësia sind viele merkwürdige Kräfte am Werk, Schattentöter. Ich habe Dinge gesehen, die kaum zu glauben sind: Wirbel aus Licht, die sich in Höhlen tief unter der Erde drehten; Männer, die immer jünger wurden; sprechende Steine und kriechende Schatten; Räume, die von innen größer waren als von außen … Galbatorix ist nicht die einzige Macht auf der Welt, mit der man rechnen muss, und vielleicht nicht einmal die stärkste. Triff deine Wahl mit Bedacht, Schattentöter. Und wenn du dich dafür entscheidest, zu gehen, dann geh auf leisen Sohlen.
    Damit schlüpfte die Werkatze aus dem Zelt und verschwand in der Dunkelheit.
    Eragon atmete tief aus und lehnte sich zurück. Er wusste, was er zu tun hatte. Er musste nach Vroengard gehen. Aber er konnte diese Entscheidung nicht treffen, ohne sich mit Saphira zu beraten.
    Mit einem sanften Stoß seines Geistes weckte er sie, und sobald er sie davon überzeugt hatte, dass nichts Schlimmes passiert war, teilte er seine Erinnerungen an Solembums Besuch mit ihr. Sie war genauso erstaunt wie er.
    Als er fertig war, erwiderte sie: Mir gefällt der Gedanke nicht, nur eine Marionette in der Hand desjenigen zu sein, der die Werkatzen verzaubert hat – wer auch immer es ist.
    Mir auch nicht, aber was haben wir für eine Wahl? Wenn Galbatorix dahintersteckt, dann liefern wir uns ihm aus. Aber wenn wir hierbleiben, tun wir letztendlich genau das Gleiche, nur eben erst wenn wir in Urû’baen ankommen.
    Aber dann hätten wir Varden und Elfen an unserer Seite.
    Das ist wahr.
    Für eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen. Dann sagte Saphira: Also gut. Ich bin einverstanden. Wir sollten gehen. Wir brauchen längere Klauen und schärfere Zähne, wenn wir zusätzlich zu Murtagh und Dorn auch Galbatorix und Shruikan bezwingen wollen. Außerdem erwartet Galbatorix, dass wir geradewegs nach Urû’baen eilen, in der Hoffnung, Nasuada retten zu können. Und wenn mir bei etwas die Schuppen jucken, dann dabei, genau das zu tun, was unsere Feinde erwarten.
    Eragon nickte. Und wenn es eine Falle ist?
    Ein leises Knurren erklang draußen vor dem Zelt. Dann werden wir denjenigen, der diese Falle gestellt hat, lehren, unsere Namen zu fürchten, selbst wenn es Galbatorix ist.
    Er lächelte. Zum ersten Mal seit Nasuadas Entführung hatte er ein klares Ziel vor Augen. Etwas, was sie tun konnten – etwas, womit sie den Fortgang der Ereignisse beeinflussen konnten, statt nur als untätige Beobachter herumzusitzen. »Also schön«, murmelte er.
    Nur Sekunden, nachdem er sich mit ihr in Verbindung gesetzt hatte, erschien Arya in seinem Zelt. Ihre Geschwindigkeit stellte ihn vor ein Rätsel, bis sie erklärte, dass sie mit Bloëdhgarm und den anderen Elfen Wache gehalten hatte, falls Murtagh und Dorn zurückkehren sollten.
    Mit ihr an seiner Seite streckte Eragon seinen Geist nach Glaedr aus und überredet ihn mit viel Schmeicheleien, sich ihrem Gespräch anzuschließen, obwohl der mürrische Drache nicht in der Stimmung zu sein schien, zu reden.
    Sobald alle vier, Saphira eingeschlossen, in Gedanken verbunden waren, platzte Eragon heraus: Ich weiß, wo der Felsen von Kuthian steht!
    Was soll das für ein Felsen sein?, knurrte Glaedr in säuerlichem Tonfall.
    Der Name kommt mir bekannt vor, meinte Arya, aber ich kann ihn nicht

Weitere Kostenlose Bücher