Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
machen. Mit euch und den Drachen kann er es nicht aufnehmen.«
Eragon trommelte mit den Fersen gegen Saphiras Bein und antwortete nicht. Was diesen Punkt betraf, hatte er eigene Vorstellungen. Außerdem wollte er nicht darüber nachdenken, Murtagh töten zu müssen.
Dann ergriff Orrin das Wort. »Umaroth sagt, dass Ihr einen Schlachtplan entwickelt habt. Habt Ihr die Absicht, ihn uns mitzuteilen, Schattentöter? «
»Ich würde den Plan ebenfalls gern hören«, sagte Islanzadi in einem freundlicheren Ton.
»Und ich auch«, stellte Orik fest.
Eragon sah sie einen Moment lang an, dann nickte er. An Islanzadi gewandt fragte er: »Ist Eure Armee bereit?«
»Das ist sie. Lange haben wir auf unsere Rache gewartet, aber das müssen wir nicht länger.«
»Und unsere?«, richtete Eragon seine nächsten Worte an Orrin, Jörmundur und Orik.
»Meine Knurlan brennen darauf, zu kämpfen «, erklärte Orik.
Jörmundur sah König Orrin an. »Unsere Männer sind müde und hungrig, aber ihr Kampfeswille ist ungebrochen.«
»Gilt das auch für die Urgals?«
»Auch für sie.«
»Dann greifen wir an.«
»Wann?«, fragte Orrin.
»Im Morgengrauen.«
Einen Moment sprach niemand.
Dann brach Roran das Schweigen. »Leichter gesagt als getan. Wie?«
Eragon erklärte es.
Als er geendet hatte, trat abermals Stille ein.
Roran hockte sich hin und zeichnete mit der Fingerspitze etwas in die Erde. »Das ist riskant.«
»Und kühn«, meinte Orik. »Sehr kühn.«
»Es gibt keine sicheren Pfade mehr«, stellte Eragon fest. »Wenn wir Galbatorix erwischen, solange er noch nicht oder nicht ganz auf das vorbereitet ist, was ihn erwartet, könnte das den Ausschlag geben.«
Jörmundur rieb sich das Kinn. »Warum töten wir nicht zuerst Murtagh? Das ist der Teil, den ich nicht verstehe. Warum machen wir nicht ihm und Dorn den Garaus, solange wir die Chance dazu haben?«
»Weil«, erwiderte Eragon, »Galbatorix dann über sie Bescheid wüsste.« Und er deutete in die Richtung, wo die verborgenen Eldunarí schwebten. »Wir würden das Überraschungsmoment verlieren.«
»Was ist mit dem Kind?«, fragte Orrin schroff. »Was bringt Euch auf den Gedanken, dass sie Euch diesmal unterstützen wird? Bisher hat sie das nicht getan.«
»Diesmal wird sie es «, versprach Eragon, zuversichtlicher, als er sich fühlte.
Der König knurrte etwas Unverständliches, offensichtlich nicht davon überzeugt.
Islanzadi stellte fest: »Eragon, es ist großartig und schrecklich, was Ihr vorschlagt. Seid Ihr bereit, das zu tun? Ich frage nicht, weil ich an Eurer Hingabe oder Eurer Tapferkeit zweifle, sondern weil es etwas ist, was man nur nach reichlicher Überlegung in Angriff nehmen sollte. Also frage ich Euch: Seid Ihr bereit, das zu tun, obwohl Ihr wisst, was es kosten könnte?«
Eragon stand nicht auf, aber er ließ ein wenig Härte in seine Stimme fließen. »Das bin ich. Es muss getan werden und wir sind diejenigen, denen das Schicksal diese Aufgabe zugewiesen hat. Was auch immer es kosten mag, wir müssen uns ihr stellen.«
Saphira öffnete das Maul um ein paar Zoll und ließ es dann zustimmend zuschnappen, wie um das Ende seines Satzes zu betonen.
Islanzadi wandte das Gesicht zum Himmel. »Ihr und jene, für die Ihr sprecht, billigt Ihr diesen Plan, Umaroth-Elda?«
Wir billigen ihn, antwortete der weiße Drache.
»Dann also los«, murmelte Roran.
EINE FRAGE DER PFLICHT
D
ie zehn – Umaroth eingeschlossen – setzten ihre Besprechung noch eine Stunde fort. Orrin musste noch überzeugt werden und es gab zahlreiche Einzelheiten, über die entschieden werden musste: Zeiten, Orte und Signale, um sich zu verständigen.
Eragon war erleichtert, als Arya sagte: »Wenn du und Saphira damit einverstanden seid, werde ich euch morgen begleiten.«
»Wir wären froh, dich bei uns zu haben«, antwortete er.
Islanzadi versteifte sich. »Welchen Nutzen sollte das haben? Deine Begabungen werden andernorts gebraucht, Arya. Bloëdhgarm und die Magier, die ich Saphira und Eragon zugeteilt habe, wissen mehr über Magie als du und sind außerdem erfahrener in der Schlacht. Vergiss nicht, sie haben gegen die Abtrünnigen gekämpft und im Gegensatz zu anderen sind sie lebend aus der Schlacht zurückgekehrt. Viele der älteren Mitglieder unseres Volkes würden freiwillig deinen Platz einnehmen. Es wäre selbstsüchtig, darauf zu bestehen, wenn es andere gibt, die besser für die Aufgabe geeignet sind und jederzeit bereitstehen.«
»Ich denke, niemand ist so
Weitere Kostenlose Bücher