Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Ländern in Alagaësia, meine Armee macht einen großen Teil unserer Streitkräfte aus und keiner von euch hat es für nötig befunden, mich darüber zu informieren!«
Bevor Eragon etwas erwidern konnte, trat Orik vor. »Mir haben sie auch nichts davon erzählt, Orrin«, brummte der Zwergenkönig. »Und mein Volk unterstützt die Varden schon länger als Eures. Ihr solltet nicht gekränkt darüber sein. Eragon und Nasuada haben getan, was sie für das Beste hielten, was unsere Sache betrifft. Sie wollten nicht respektlos sein.«
Orrin legte die Stirn in Falten und machte ein Gesicht, als wolle er weiterstreiten, aber Glaedr kam ihm zuvor: Sie haben getan, worum ich sie gebeten hatte, König von Surda. Die Eldunarí sind das größte Geheimnis unseres Volkes und wir teilen es nicht leichtfertig mit anderen, nicht einmal mit Königen.
»Und warum habt Ihr Euch jetzt dafür entschieden?«, wollte Orrin wissen. »Ihr hättet in die Schlacht ziehen können, ohne Euch jemals zu zeigen.«
Statt einer Antwort erzählte Eragon die Geschichte von ihrer Reise nach Vroengard, ihrem langen Flug durch das Unwetter auf See und der Sicht, die sie ganz oben über den Wolken gehabt hatten. Arya und Bloëdhgarm schienen sich für diesen Teil der Geschichte am meisten zu interessieren, während Orik sich dabei offensichtlich besonders unwohl fühlte.
»Barzûl, das klingt aber nach einer unangenehmen Erfahrung«, bemerkte er. »Ich schaudere allein bei dem Gedanken daran. Der Platz für einen Zwerg ist die Erde, nicht der Himmel.«
Ich stimme Euch zu, erwiderte Saphira, woraufhin Orik argwöhnisch die Stirn runzelte und die geflochtenen Enden seines Bartes zwirbelte.
Eragon nahm seine Geschichte wieder auf und erzählte, wie er, Saphira und Glaedr das Verlies der Seelen betreten hatten, obwohl er ihnen nicht sagte, dass sie dazu ihre wahren Namen gebraucht hatten. Und als er schließlich eröffnete, was das Verlies enthalten hatte, herrschte eine ganze Zeit lang erschrockene Stille.
Dann sagte Eragon: »Öffnet Euren Geist.«
Einen Moment später schien das Geräusch von wispernden Stimmen die Luft zu erfüllen und Eragon spürte die Anwesenheit von Umaroth und den anderen verborgenen Drachen um sich.
Die Elfen taumelten. Arya fiel auf ein Knie und drückte sich die Hand seitlich an den Kopf, als sei sie geschlagen worden. Orik stieß einen Schrei aus und sah sich mit wilden Augen um, während Roran, Jörmundur und Orrin wie vom Donner gerührt dastanden.
Königin Islanzadi kniete nieder und nahm eine ganz ähnliche Pose ein wie ihre Tochter. In seinem Geist hörte Eragon sie zu den Drachen sprechen. Sie begrüßte viele mit Namen und hieß sie als alte Freunde willkommen. Bloëdhgarm tat dasselbe und mehrere Minuten lang floss ein Strom von Gedanken zwischen den Drachen und jenen, die sich am Fuß des Hügels versammelt hatten, hin und her.
Das Durcheinander der Stimmen war so groß, dass Eragon sich dagegen abschirmte und sich einen Moment zurückzog. Er setzte sich auf eins von Saphiras Vorderbeinen und wartete darauf, dass der Lärm sich legte.
Die Elfen schien die Enthüllung am meisten zu beeindrucken: Bloëdhgarm starrte gleichzeitig glücklich und verwundert in die Luft, während Arya weiter am Boden kniete. Eragon glaubte, Tränenspuren auf ihren Wangen zu sehen. Islanzadi strahlte triumphierend und zum ersten Mal, seit er sie kannte, hatte Eragon den Eindruck, dass sie wahrhaft glücklich wirkte.
Dann schüttelte Orik sich und löste sich aus seiner Erstarrung. Er sah zu Eragon hinüber und rief: »Bei Morgothals Hammer, das gibt den Dingen eine neue Wendung! Mit ihrer Hilfe könnten wir es tatsächlich schaffen, Galbatorix zu töten!«
»Und vorher hast du nicht geglaubt, dass wir es schaffen können?«, fragte Eragon grinsend.
»Natürlich habe ich es geglaubt. Nur nicht so sehr, wie ich es jetzt tue.«
Roran schüttelte sich, als erwache er aus einem Traum. »Ich habe nicht … Ich wusste, dass ihr kämpfen und alles geben würdet, du und die Elfen, aber ich habe nicht geglaubt, dass ihr gewinnen könntet.« Er sah Eragon in die Augen. »Galbatorix hat so viele Reiter besiegt und du bist nur ein einziger und noch recht jung. Ich habe es einfach nicht für möglich gehalten.«
»Ich weiß.«
»Aber jetzt …« Ein begieriger Ausdruck trat in Rorans Augen. »Jetzt haben wir eine Chance.«
»Genau«, stimmte Jörmundur zu. »Und überlegt nur: Wir brauchen uns nicht mehr solche Sorgen wegen Murtagh zu
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