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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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geeignet für diese Aufgabe wie Arya«, widersprach Eragon mit ruhiger Stimme. »Und abgesehen von Saphira gibt es niemanden, den ich lieber an meiner Seite hätte.«
    Islanzadis Blick ruhte nach wie vor auf Arya, während sie zu Eragon sagte: »Ihr seid noch jung, Schattentöter, und Ihr erlaubt Euren Gefühlen, Euer Urteil zu trüben.«
    »Nein, Mutter«, stellte Arya fest. »Du bist diejenige, die ihren Gefühlen erlaubt, ihr Urteil zu trüben.« Sie trat mit langen, anmutigen Schritten zu Islanzadi. »Du hast recht, es gibt andere, die stärker, weiser und erfahrener sind als ich. Aber ich war es, die Saphiras Ei durch Alagaësia getragen hat. Ich war es, die geholfen hat, Eragon vor dem Schatten Durza zu retten. Und ich war es, die mit Eragons Hilfe in Feinster den Schatten Varaug getötet hat. Wie Eragon bin ich jetzt ein Schattentöter und du weißt sehr wohl, dass ich vor langer Zeit geschworen habe, unserem Volk zu dienen. Wer sonst unter den Elfen kann etwas Derartiges von sich behaupten? Selbst wenn ich wollte, könnte ich mich dieser Aufgabe nicht entziehen. Lieber würde ich sterben. Ich bin genauso gut auf diese Herausforderung vorbereitet wie alle älteren Elfen, denn dieser Sache habe ich mein Leben verschrieben, genau wie Eragon.«
    »Und dein Leben war bisher so kurz«, wandte Islanzadi ein. Sie legte eine Hand an Aryas Wange. »Du hast dich der Aufgabe verschrieben, Galbatorix zu bekämpfen, seit dein Vater gestorben ist, aber du weißt wenig über die Freuden, die das Leben zu bieten hat. Und in all den Jahren haben wir nur so wenig Zeit miteinander verbracht: eine Handvoll Tage, verteilt über ein Jahrhundert. Erst seit du Saphira und Eragon nach Ellesméra gebracht hast, haben wir wieder begonnen, miteinander zu sprechen, wie Mutter und Tochter es tun sollten. Ich will dich nicht so bald wieder verlieren, Arya.«
    »Nicht ich war diejenige, die diese Trennung wollte«, erwiderte Arya.
    »Das stimmt«, gab Islanzadi zu und ließ die Hand sinken. »Aber du warst diejenige, die sich dafür entschieden hat, Du Weldenvarden zu verlassen.« Ihre Miene wurde weicher. »Ich möchte nicht mit dir streiten, Arya. Ich verstehe, dass du es als deine Pflicht ansiehst, aber bitte, willst du nicht um meinetwillen einem anderen erlauben, deinen Platz einzunehmen?«
    Arya senkte den Blick und schwieg für eine Weile. Dann antwortete sie: »Ich kann ebenso wenig zulassen, dass Eragon und Saphira ohne mich gehen, wie du zulassen kannst, dass deine Armee ohne dich an ihrer Spitze in die Schlacht zieht. Ich kann nicht … Wäre es dir lieber, man würde mich einen Feigling nennen? In unserer Familie laufen wir nicht vor den Aufgaben davon, die das Schicksal uns stellt. Zwinge mich nicht, Schande über mich zu bringen.«
    Der Glanz in Islanzadis Augen sah für Eragon verdächtig nach Tränen aus. »Aber …«, antwortete die Königin, »… gegen Galbatorix zu kämpfen …«
    »Wenn du solche Angst hast«, sagte Arya, aber ihre Stimme war dabei nicht unfreundlich, »dann komme mit mir.«
    »Ich kann nicht. Ich muss bleiben, um meine Truppen zu befehligen.«
    »Und ich muss mit Eragon und Saphira gehen. Aber ich verspreche dir, ich werde nicht sterben.« Arya legte eine Hand an Islanzadis Wange, so wie ihre Mutter es zuvor bei ihr getan hatte. »Ich werde nicht sterben.« Einmal wiederholte Arya die Worte, aber diesmal in der alten Sprache.
    Aryas Entschlossenheit beeindruckte Eragon. In der alten Sprache zu sagen, was sie gesagt hatte, bedeutete, dass sie ohne Einschränkung daran glaubte. Islanzadi wirkte ebenfalls beeindruckt und auch stolz. Sie lächelte und küsste Arya einmal auf jede Wange. »Dann geh und geh mit meinem Segen. Und riskiere nicht mehr, als du musst.«
    »Du auch nicht.« Die beiden Frauen umarmten sich.
    Als sie sich voneinander lösten, sah Islanzadi Eragon und Saphira an und sagte: »Wacht über sie, ich flehe Euch an, denn sie hat keinen Drachen oder die Eldunarí, die sie schützen.«
    Das werden wir, antworteten sowohl Eragon als auch Saphira in der alten Sprache.
    Sobald sie geregelt hatten, was geregelt werden musste, löste der Kriegsrat sich in kleinere Gruppen auf, die noch kurz das eine oder andere besprachen. Eragon blieb bei Saphira und beobachtete die anderen. Weder er noch sie machte Anstalten, sich zu rühren. Saphira würde sich bis zum Angriff hinter dem Hügel verborgen halten, während er auf die Dunkelheit warten wollte, bevor er sich ins Lager wagte.
    Orik war der Zweite,

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