Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Schwert gezogen hat.«
Eragon sah, dass Arya und Bloëdhgarm ihm neugierige Blicke zuwarfen. Er hielt in seinem Auf und Ab inne und wandte ihnen den Rücken zu.
»Ich mache mir Sorgen um Katrina«, fügte Roran hinzu. »Wenn Orrin wütend genug ist, könnte er seine Männer auf mich oder sie hetzen. So oder so könnte sie verletzt werden. Jörmundur hat bereits eine Wache vor unserem Zelt postiert, aber das reicht mir als Schutz nicht aus.«
Eragon schüttelte den Kopf. »Orrin würde es nicht wagen, ihr etwas anzutun.«
»Ach nein? Dir kann er keinen Schaden zufügen und er hat nicht den Mumm, es direkt mit mir aufzunehmen, also, was bleibt da übrig? Ein Hinterhalt. Messer in der Dunkelheit. Katrina umzubringen, wäre ein einfacher Weg für Orrin, sich zu rächen.«
»Ich bezweifle, dass Orrin zu Messern in der Dunkelheit greifen würde – oder dass er Katrina etwas antut.«
»Aber du kannst es nicht mit Sicherheit sagen.«
Eragon dachte einen Moment nach. »Ich werde Katrina mit einigen Schutzzaubern belegen und ich werde es Orrin wissen lassen. Das sollte allen Plänen, die er vielleicht im Kopf hat, einen Riegel vorschieben.«
Rorans Anspannung schien zu weichen. »Ich weiß das zu schätzen.«
»Ich werde auch für dich ein paar neue Schutzzauber wirken.«
»Nein, spar dir deine Kräfte. Ich komme schon allein zurecht.«
Eragon beharrte darauf, aber Roran lehnte ein ums andere Mal ab. Schließlich meinte Eragon: »Verdammt, hör zu! Wir sind kurz davor, gegen Galbatorix’ Männer in die Schlacht zu ziehen. Du brauchst irgendeinen Schutz und sei es auch nur gegen Magie. Ich werde dir Schutzzauber geben, ob es dir gefällt oder nicht. Also kannst du auch gleich freundlich lächeln und dich bei mir dafür bedanken!«
Roran funkelte ihn an, dann brummte er etwas und hob die Hände. »Schön, wie du meinst. Du hast noch nie gewusst, wann es vernünftig ist, nachzugeben.«
»Aber du, was?«
Aus den Tiefen von Rorans Bart kam ein Glucksen. »Wahrscheinlich nicht. Ich schätze, das liegt in der Familie.«
»Hm. Wenn ich an Brom und Garrow denke, weiß ich nicht, wer der halsstarrigere war.«
»Das war Vater«, sagte Roran.
»Äh … Brom war genauso … Nein, du hast recht. Es war Garrow.«
Sie grinsten sich an und dachten beide an ihr Leben auf dem Hof. Dann verlagerte Roran sein Gewicht auf das andere Bein und warf Eragon einen seltsamen Seitenblick zu. »Du wirkst anders.«
»Ach ja?«
»Ja. Du wirkst selbstsicherer.«
»Vielleicht liegt das daran, dass ich mich selbst besser verstehe als früher.«
Roran schwieg.
Eine halbe Stunde später kamen Jörmundur und König Orrin gemeinsam herangeritten. Eragon begrüßte Orrin höflich wie immer, Orrin jedoch reagierte mit einer knappen Antwort und mied seinen Blick. Selbst aus einer Entfernung von mehreren Fuß konnte Eragon seinen Weinatem riechen.
Sobald sie alle um Saphira versammelt waren, begann Eragon. Zuerst ließ er jeden in der alten Sprache einen Geheimhaltungsschwur ablegen. Dann erklärte er Orik, Roran, Jörmundur und Orrin, was ein Eldunarí war und was die edelsteinartigen Herzen für die Reiter und für Galbatorix bedeuteten.
Den Elfen schien es nicht zu behagen, dass Eragon so bereitwillig vor anderen über die Eldunarí sprach, aber niemand protestierte, was ihn freute. Zumindest so weit hatte er sich ihr Vertrauen verdient. Orik, Roran und Jörmundur reagierten überrascht, ungläubig und mit Dutzenden von Fragen. Vor allem Roran stand ein gerissenes Glitzern in den Augen, als hätte diese Nachricht ihn auf eine Menge neuer Ideen gebracht, wie sie Galbatorix töten könnten.
Orrin dagegen war die ganze Zeit über mürrisch und blieb hartnäckig bei der Überzeugung, dass die Eldunarí nicht existierten. Erst Eragons Idee, Glaedrs Herz der Herzen aus der Satteltasche zu ziehen und ihnen den Drachen vorzustellen, konnte seine Zweifel ausräumen.
Die Ehrfurcht, mit der sie Glaedr begegneten, gefiel Eragon. Selbst Orrin wirkte beeindruckt, obwohl er sich nach einigen Worten mit Glaedr an Eragon wandte und fragte: »Weiß Nasuada davon?«
»Ja. Ich habe es ihr in Feinster erzählt.«
Wie Eragon erwartet hatte, missfiel Orrin diese Tatsache. »Also habt ihr zwei wieder mal beschlossen, mich nicht einzubeziehen. Ohne die Unterstützung meiner Männer und die Proviantlieferungen meines Volkes hätten die Varden keine Chance gehabt, den Kampf mit dem Imperium aufzunehmen. Ich bin der Alleinherrscher über eines von nur vier
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