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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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weil ich ihnen Angst mache.«
    »Dann erkläre ihnen, dass du nur helfen willst. Sag es ihnen in der alten Sprache und sie werden keine andere Wahl haben, als dir zu glauben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das würde alles nur noch schlimmer machen. Sie würden denken, ich versuche sie gegen ihren Willen zu verzaubern, und sie würden mich wegschicken.«
    »Katrina kann bestimmt …«
    »Sie ist der Grund, warum ich überhaupt einige Zauber wirken konnte.«
    Wieder schrie Elain.
    »Erlauben sie dir nicht wenigstens, ihre Schmerzen zu lindern?«
    »Nicht mehr, als ich es bereits getan habe.«
    Eragon schritt auf Horsts Zelt zu. »Ist das so?«, knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Eine Hand schloss sich um seinen linken Arm und hielt ihn zurück. Er drehte sich zu Arya um und sah sie verständnislos an. Sie schüttelte den Kopf. »Tu das nicht«, sagte sie. »Es gibt uralte Gebräuche, älter als die Zeit. Wenn du dich einmischst, wirst du Gertrude verärgern und bloßstellen und du wirst viele Frauen aus deinem Dorf gegen dich aufbringen.«
    »Das ist mir egal!«
    »Ich weiß, aber vertrau mir: Im Augenblick ist das Klügste, was du tun kannst, mit den anderen zu warten.« Als wolle sie ihren Standpunkt unterstreichen, ließ sie seinen Arm los.
    »Ich kann nicht einfach zusehen und sie leiden lassen!«
    »Hör auf mich . Es ist besser, wenn du hier draußen bleibst. Ich werde Elain helfen, so gut ich kann, das verspreche ich, aber komm nicht ins Zelt. Du wirst nur für Ärger und Streit sorgen und nichts davon können wir gebrauchen … Bitte.«
    Eragon zögerte. Als Elain erneut schrie, stieß er ein empörtes Knurren aus und hob hilflos die Arme. »Na schön«, seufzte er und beugte sich nah zu Arya. »Aber was auch passiert, lass nicht zu, dass sie oder das Kind stirbt. Es ist mir egal, was du tun musst, aber lass sie nicht sterben.«
    Arya musterte ihn mit ernstem Blick. »Ich würde niemals zulassen, dass einem Kind etwas zustößt«, antwortete sie und setzte ihren Weg fort.
    Als sie in Horsts Zelt verschwand, kehrte Eragon zu Roran, Albriech und Baldor zurück und ließ sich auf sein Fass sinken.
    »Und?«, fragte Roran.
    Eragon zuckte die Achseln. »Sie tun, was sie können. Wir müssen einfach Geduld haben … Das ist alles.«
    »Sah aus, als hätte sie eine ganze Menge mehr zu sagen gehabt«, meinte Baldor.
    »Es kommt aufs Gleiche raus.«
    Die Sonne wurde erst orange und dann blutrot, während sie dem Horizont entgegensank. Die wenigen Wolkenfetzen, die noch im Westen am Himmel hingen, Überreste des Gewitters, das zuvor über sie hinweggezogen war, nahmen ähnliche Schattierungen an. Ein Schwarm Schwalben flatterte über ihnen durch die Luft und stellte sich aus den umherschwirrenden Motten, Fliegen und anderen Insekten sein Abendessen zusammen.
    Mit der Zeit wurden Elains Schreie immer schwächer und bald war nur noch ein leises, angestrengtes Stöhnen zu vernehmen, bei dem sich Eragons Nackenhaare aufstellten. Er wollte sie von ihren Qualen befreien, aber er brachte es auch nicht über sich, Aryas Rat zu ignorieren. Also blieb er, wo er war, zappelte herum, kaute auf seinen blau unterlaufenen Nägeln und führte kurze, nichtssagende Gespräche mit Saphira.
    Als die Sonne die Erde berührte, schien sie sich über den Horizont auszubreiten wie ein riesiges ovales Eigelb. Unter die Schwalben mischten sich Fledermäuse, deren ledrige Flügel leise und rasend schnell schlugen und deren schrille Rufe für Eragon beinah schmerzhaft scharf klangen.
    Dann stieß Elain ein Kreischen aus, das jedes andere Geräusch in der Umgebung übertönte, einen Schrei, wie Eragon ihn nie wieder hören wollte.
    Eine kurze, schicksalsschwere Stille breitete sich aus.
    Sie endete, als das laute, fast hicksende Wimmern eines neugeborenen Kindes einsetzte – die uralte Fanfare, die die Ankunft eines neuen Erdenbürgers verkündete. Albriech und Baldor begannen breit zu grinsen, ebenso wie Eragon und Roran, und mehrere der wartenden Männer jubelten.
    Der Jubel war jedoch nur von kurzer Dauer. Noch während die letzten Rufe verklangen, begannen die Frauen im Zelt ihr Wehklagen, ein schrilles, herzzerreißendes Klagen, bei dem es Eragon kalt wurde vor Angst. Er wusste, was es bedeutete, was es immer bedeutet hatte: dass sich eine furchtbare Tragödie ereignet hatte.
    »Nein«, murmelte er ungläubig und sprang von dem Fass herunter. Sie kann nicht tot sein. Sie kann nicht … Arya hat es versprochen.
    Wie als

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