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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Antwort auf seine Gedanken riss Arya die Zeltklappe zur Seite und kam mit unglaublich langen Schritten auf ihn zu.
    »Was ist passiert?«, fragte Baldor, als sie vor ihnen stehen blieb.
    Arya beachtete ihn nicht und sagte nur: »Eragon, komm mit.«
    »Was ist passiert?«, schrie Baldor wütend und streckte die Hand nach Aryas Schulter aus. Mit einer kaum sichtbaren Bewegung fing sie sein Handgelenk ab und drehte ihm den Arm auf den Rücken, sodass er gezwungen war, vornübergebeugt zu stehen wie ein Krüppel. Sein Gesicht war verzerrt vor Schmerz.
    »Wenn du willst, dass deine kleine Schwester lebt, dann geh aus dem Weg und misch dich nicht ein!« Sie ließ ihn mit einem Schubs los, der ihn direkt in Albriechs Arme fallen ließ, dann wirbelte sie herum und stiefelte zurück zu Horsts Zelt.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Eragon, als er sie eingeholt hatte.
    Arya drehte sich mit brennenden Augen zu ihm um. »Das Kind ist gesund, aber es wurde mit einer Hasenscharte geboren.«
    Das also war der Grund für die Trauer der Frauen. Kinder, die mit einer Hasenscharte geschlagen waren, ließ man selten am Leben. Sie waren schwer zu ernähren. Und selbst wenn die Eltern sie durchbrachten, erwartete solche Kinder ein hartes Schicksal: Sie wurden gemieden, verspottet und fanden keinen geeigneten Ehepartner.
    »Du musst sie heilen, Eragon«, verlangte Arya.
    »Ich? Aber ich habe noch nie … Warum machst du es nicht? Du weißt viel mehr über Heilkunst.«
    »Wenn ich das Aussehen des Kindes korrigiere, werden die Leute sagen, ich hätte es gestohlen und einen Wechselbalg an seine Stelle gelegt. Ich kenne die Geschichten, die sich deinesgleichen über mein Volk erzählt, Eragon – nur allzu gut. Ich tu es, wenn es sein muss, aber das Kind wird für alle Zeit darunter leiden. Du bist der Einzige, der es vor einem solchen Schicksal bewahren kann.«
    Panik ergriff von ihm Besitz. Er wollte nicht für das Leben einer weiteren Person verantwortlich sein. Er war bereits für viel zu viele verantwortlich.
    »Du musst sie heilen«, wiederholte Arya drängend.
    Eragon rief sich ins Gedächtnis, wie kostbar den Elfen ihre Kinder waren, und ebenso kostbar waren ihnen die Kinder aller Völker.
    »Wirst du mir helfen, wenn ich dich brauche?«
    »Natürlich.«
    Und ich auch, meldete sich Saphira. Da musst du nicht mal fragen.
    »Also gut«, sagte Eragon und packte Brisingrs Knauf. Er hatte sich entschieden. »Ich werde es tun.«
    Während Arya ein kleines Stück hinter ihm blieb, marschierte er zu dem Zelt hinüber und zwängte sich durch die schweren wollenen Zeltklappen.
    Kerzenrauch brannte ihm in den Augen. Fünf Frauen aus Carvahall standen dicht nebeneinander an der Wand. Ihr Wehklagen traf ihn fast wie ein körperlicher Schlag. Sie schwankten wie in Trance, heulten und zerrten an ihren Kleidern und rissen an ihren Haaren. Horst stand am Ende der Pritsche und stritt mit Gertrude. Sein Gesicht war rot aufgedunsen und von Erschöpfung gezeichnet. Die mollige Heilerin selbst drückte ein Stoffbündel an ihren Busen. Eragon vermutete darin den Säugling – auch wenn er das Gesicht des Kindes nicht sehen konnte –, denn das Bündel zappelte und krähte und trug damit seinen Teil zu dem Geschrei bei. Gertrudes runde Wangen glänzten vor Schweiß und das Haar klebte ihr am Kopf. Ihre nackten Unterarme waren blutverschmiert. An der Kopfseite des Feldbetts kniete Katrina auf einem runden Kissen und tupfte Elain mit einem feuchten Tuch die Stirn ab.
    Eragon erkannte Elain kaum. Ihr Gesicht war eingefallen und sie hatte dunkle Ringe unter den Augen. Ihr unsteter Blick schien nicht in der Lage, sich auf irgendetwas zu richten. Aus beiden Augenwinkeln rannen Tränen in einer dünnen Linie über ihre Schläfen und verschwanden dann in dem wirren, lockigen Haar. Sie öffnete und schloss den Mund und gab stöhnend unverständliche Worte von sich. Ein blutbeflecktes Laken bedeckte den Rest ihres Körpers.
    Weder Horst noch Gertrude bemerkten Eragon, bis er zu ihnen trat. Er war gewachsen, seit er Carvahall verlassen hatte, aber Horst überragte ihn noch immer um Haupteslänge. Als die beiden sich ihm zuwandten, blitzte in den Augen des Schmieds ein Hoffnungsschimmer auf.
    »Eragon!« Horst legte ihm seine schwere Hand auf die Schulter und stützte sich auf ihn, als hätten ihm die Ereignisse jegliche Kraft geraubt, sodass er kaum noch stehen konnte. »Du hast es gehört?« Es war nicht wirklich eine Frage, aber Eragon nickte trotzdem. Horst warf

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