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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Ausmaß des Problems klar geworden. Galbatorix’ Agenten hatten nicht nur von den Soldaten in Feinster einen Treueeid erzwungen, sondern auch von den Adligen, von vielen der Beamten, die ihnen dienten, und von einer scheinbar willkürlichen Auswahl gewöhnlicher Bürger überall in der Stadt – vermutlich hatten die Varden längst nicht alle von ihnen ausfindig machen können. Diejenigen aber, die sie entdeckt hatten, mussten hinter Schloss und Riegel gehalten werden, damit sie nicht versuchten, die Varden zu unterwandern. Daher hatte es sich als weitaus schwieriger erwiesen, vertrauenswürdige Kräfte für die Varden anzuwerben, als Nasuada erwartet hatte.
    Weil so viele Menschen bewacht werden mussten, hatte sie keine andere Wahl, als doppelt so viele Krieger in Feinster zurückzulassen wie ursprünglich beabsichtigt. Und all die Gefangenen lähmten die Stadt, sodass Nasuada gezwungen war, eigentlich für die Armee benötigte Vorräte abzuzweigen, damit Feinster nicht verhungerte. Sie konnten nicht mehr lange so weitermachen und mit der Eroberung von Belatona würde es nur noch schlimmer werden.
    »Ein Jammer, dass die Zwerge noch nicht eingetroffen sind«, bemerkte Orrin. »Wir könnten ihre Hilfe gebrauchen.«
    Nasuada war seiner Meinung.
    Im Moment hielten sich nur einige Hundert Zwerge bei den Varden auf. Die übrigen waren zum Begräbnis ihres gefallenen Königs Hrothgar nach Farthen Dûr zurückgekehrt – und um abzuwarten, dass ihre Clan-Oberhäupter Hrothgars Nachfolger wählten – eine Tatsache, die sie seither unzählige Male verflucht hatte. Sie hatte versucht, die Zwerge davon zu überzeugen, für die Dauer des Krieges einen Regenten zu ernennen. Aber die Zwerge waren so stur wie Steine und hatten darauf bestanden, ihre uralten Zeremonien abzuhalten, auch wenn das bedeutete, dass sie die Varden mitten in ihrem Feldzug im Stich ließen. Jedenfalls hatten die Zwerge inzwischen endlich ihren neuen König gewählt – Hrothgars Neffen Orik – und sich jetzt aus dem fernen Beor-Gebirge auf den Weg gemacht, um wieder zu den Varden zu stoßen. Gerade, so hieß es, marschierten sie über die gewaltigen Ebenen nördlich von Surda, irgendwo zwischen dem See Tüdosten und dem Fluss Jiet.
    Nasuada fragte sich, ob sie in der Verfassung sein würden, zu kämpfen, wenn sie ankamen. In der Regel waren Zwerge robuster als Menschen, aber sie waren beinahe zwei Monate zu Fuß unterwegs gewesen und das konnte selbst den kräftigsten Geschöpfen die Kräfte rauben. Sie müssen es leid sein, wieder und wieder die gleiche Landschaft zu sehen, dachte sie.
    »Wir haben bereits so viele Gefangene. Und sobald wir Dras-Leona einnehmen …« Sie schüttelte den Kopf.
    Orrin wirkte auf einmal ganz aufgeregt und fragte: »Wie wäre es, wenn wir einfach an Dras-Leona vorbeiziehen würden?« Er blätterte durch den Haufen Papiere auf dem Schreibtisch, bis er eine große, von Zwergen gezeichnete Karte Alagaësias fand. Er breitete sie auf den Bergen von Verwaltungsberichten aus. Die ungleichmäßige Unterlage verlieh dem Land eine ungewöhnliche Topografie: Gipfel im Westen von Du Weldenvarden, eine schalenförmige Senke, wo das Beor-Gebirge lag, Schluchten und Spalte in der Wüste Hadarac und eine gewellte Landschaft am nördlichsten Teil des Buckels, entstanden aus den Stapeln von Schriftrollen darunter. »Seht!« Mit dem Mittelfinger zeichnete er eine Linie von Belatona nach Urû’baen, der Hauptstadt des Imperiums. »Wenn wir direkt dorthinmarschieren, kommen wir nicht einmal in die Nähe von Dras-Leona. Es wird schwierig sein, die lange Strecke zu bewältigen, aber wir könnten es schaffen.«
    Nasuada musste nicht lange überlegen. Sie hatte diese Möglichkeit bereits erwogen. »Das Risiko wäre zu groß. Galbatorix könnte uns mit den Soldaten angreifen, die er in Dras-Leona stationiert hat – und es sind nicht wenige, wenn man unseren Spionen vertrauen kann –, und dann wären wir am Ende Angriffen von zwei Seiten ausgesetzt. Ich kenne keine schnellere Möglichkeit, eine Schlacht zu verlieren oder einen Krieg. Nein, wir müssen Dras-Leona erobern.«
    Orrin gab ihr mit einem leichten Neigen des Kopfes recht. »Dann brauchen wir unsere Männer aus Aroughs zurück. Wir brauchen jeden Krieger, wenn wir weitermachen wollen wie geplant.«
    »Ich weiß. Ich werde dafür sorgen, dass die Stadt sich den Belagerern ergibt, bevor die Woche vorüber ist.«
    »Nicht, indem Ihr Eragon dorthinschickt, hoffe ich.«
    »Nein, ich habe

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