Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Wichtigste im Leben.
Nasuada versuchte auch, Eragon verschiedene Titel und Ländereien zu geben, aber er lehnte mit der Begründung ab: »Für mich genügt es, ein Drachenreiter zu sein. Mehr brauche ich nicht.«
Einige Tage später stand Eragon mit Nasuada in ihrem Arbeitszimmer, betrachtete eine Karte von Alagaësia und erörterte wichtige Angelegenheiten überall im Land, als sie sagte: »Jetzt, nachdem sich alles etwas beruhigt hat, denke ich, wird es Zeit, sich mit der Rolle der Magier in Surda, Teirm und in meinem eigenen Königreich zu beschäftigen.«
»Ach ja?«
»Ja. Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht und bin zu einer Entscheidung gekommen. Ich habe beschlossen, eine neue Gruppe zu bilden, ganz ähnlich wie die Reiter, aber nur für Magier.«
»Und was wird diese Gruppe tun?«
Nasuada nahm eine Schreibfeder von ihrem Pult und rollte sie zwischen den Fingern. »Ihre Aufgabe wird fast die gleiche sein wie die der Reiter: Sie sollen das Land bereisen, den Frieden aufrechterhalten, Gesetzesstreitigkeiten regeln und, was das Wichtigste ist, über die anderen Magier wachen, um sicherzustellen, dass sie ihre Fähigkeiten nicht benutzen, um Böses zu tun.«
Eragon runzelte schwach die Stirn. »Warum überlässt du das nicht einfach den Reitern?«
»Weil es Jahre dauern wird, bis wir mehr von ihnen haben, und selbst dann wird ihre Zahl nicht groß genug sein, um sich um jeden kleinen Beschwörer und jede Wald- und Wiesenhexe zu kümmern … Und du hast noch immer keinen Ort gefunden, um die Drachen großzuziehen, nicht wahr?«
Eragon schüttelte den Kopf. Sowohl er als auch Saphira wurden langsam ungeduldig, aber bisher hatten sie sich mit den Eldunarí nicht auf einen Ort einigen können. Inzwischen war das zu einem heiklen Thema geworden, denn die Drachenküken sollten so bald wie möglich schlüpfen.
»Das dachte ich mir. Wir müssen das tun, Eragon, und wir können es uns nicht leisten, zu warten. Sieh dir das Chaos an, das Galbatorix hinterlassen hat. Magier sind die gefährlichsten Geschöpfe auf dieser Welt, gefährlicher noch als Drachen, und sie müssen in die Verantwortung genommen werden. Wenn nicht, werden wir ihnen immer ausgeliefert sein.«
»Du glaubst, dass es dir gelingen wird, genug Magier zu rekrutieren, um über alle anderen Zauberer hier und in Surda wachen?«
»Ich denke, ja, wenn du sie bittest, sich dir anzuschließen. Was einer der Gründe ist, warum ich möchte, dass du diese Gruppe anführst.«
»Ich?«
Sie nickte. »Wer sonst? Trianna? Ich vertraue ihr nicht voll und ganz, außerdem hat sie nicht die nötige Stärke. Ein Elf? Nein, es muss einer von uns sein. Du kennst den Namen der alten Sprache, du bist ein Reiter und du hast die Weisheit und Autorität der Drachen hinter dir. Ich wüsste niemanden, der die Magier besser anführen könnte als du. Ich habe mit Orrin darüber gesprochen und er stimmt mir zu.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Idee ihm gefällt.«
»Nein, aber er versteht, dass es notwendig ist.«
»Ist es das?« Eragon strich besorgt über die Kante ihres Schreibtisches. »Wie beabsichtigst du, die Magier zu überwachen, die dieser Gruppe nicht angehören?«
»Ich hatte gehofft, du hättest vielleicht ein paar Vorschläge. Ich dachte, eventuell mit Zaubern und Traumsichtspiegeln, damit wir wissen, wo sie sich aufhalten, und verfolgen können, wann sie Magie einsetzen, um zu überwachen, dass sie es nicht auf Kosten anderer tun.«
»Und wenn sie es tun?«
»Dann sorgen wir dafür, dass sie Wiedergutmachung für ihre Verbrechen leisten, und wir lassen sie in der alten Sprache schwören, die Magie aufzugeben.«
»Eide in der alten Sprache werden nicht zwangsläufig jemanden daran hindern, Magie zu benutzen.«
»Ich weiß, aber ein anderes Mittel haben wir nicht.«
Er nickte. »Und was ist, wenn ein Magier sich weigert, sich beobachten zu lassen? Was dann? Ich kann mir nicht vorstellen, dass besonders viele bereit sind, sich bespitzeln zu lassen.«
Ein Seufzer kam Nasuada über die Lippen und sie legte ihre Schreibfeder beiseite. »Das ist der schwierige Teil. Was würdest du tun, Eragon, wenn du an meiner Stelle wärst?«
Keine der Lösungen, die ihm einfielen, waren angenehm. »Ich weiß nicht …«
Ihre Miene wurde betrübt. »Ich auch nicht. Das ist ein schwieriges, schmerzliches, schreckliches Problem, und egal wie ich entscheide, irgendjemand wird am Ende verletzt werden. Wenn ich nichts tue, können die Magier jederzeit andere
Weitere Kostenlose Bücher