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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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rauen Grund abstieß und in die endlose Weite des Himmels hinaufschwang.
    Eragon schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, dankbar dafür, Belatona endlich verlassen zu können. Nachdem er eine Woche in der Stadt verbracht hatte und nichts anderes zu tun gehabt hatte, als zu essen und sich auszuruhen – denn darauf hatte Nasuada bestanden –, brannte er darauf, die Reise nach Urû’baen fortzusetzen.
    Als Saphira in einen Gleitflug überging, Hunderte von Fuß über den Gipfeln und Türmen der Stadt, fragte er: Was denkst du, wird Glaedr sich erholen?
    Er wird nie wieder sein, wie er war.
    Nein, aber ich hoffe, dass er einen Weg finden wird, seine Trauer zu überwinden. Ich brauche seine Hilfe, Saphira. Es gibt so viele Dinge, die ich noch nicht weiß. Ohne ihn habe ich niemanden, den ich fragen kann.
    Sie schwieg eine Weile und das einzige Geräusch war das Schlagen ihrer Flügel. Wir dürfen ihn nicht drängen, erwiderte sie dann. Er hat die schlimmste Verletzung erlitten, die ein Drache oder ein Reiter erleiden kann. Bevor er dir oder mir oder irgendjemandem sonst helfen kann, muss er sich entschließen, weiterleben zu wollen. Bis dahin können unsere Worte ihn nicht erreichen.

KEIN RUHM, KEINE EHRE,
NUR BLASEN ÜBERALL
     
    D
as Bellen der Hunde wurde lauter hinter ihnen: Das Rudel hatte Blut gerochen.
    Roran umklammerte die Zügel fester und beugte sich tiefer über den Hals seines galoppierenden Streitrosses. Das Hämmern der Hufe fuhr durch ihn hindurch wie Donner.
    Er und seine fünf Männer – Carn, Mandel, Baldor, Delwin und Hamund – hatten frische Pferde aus dem Stall eines weniger als eine halbe Meile entfernt gelegenen Herrenhauses gestohlen. Die Stallburschen hatten nicht eben freundlich auf den Diebstahl reagiert. Um sie ruhigzustellen, hatte es genügt, ihnen die blanken Schwerter zu zeigen. Aber die Stallburschen mussten die Wachen des Herrenhauses alarmiert haben, sobald Roran und seine Gefährten davongeritten waren, denn zehn Wachmänner hatten sich auf ihre Fährte gesetzt, angeführt von einem Rudel Jagdhunde.
    »Dort!«, schrie er und deutete auf einen schmalen Streifen mit Birken, der sich zwischen zwei nahen Hügeln dahinzog, zweifellos dem Lauf eines Flusses folgend.
    Daraufhin lenkten die Männer ihre Pferde von der viel befahrenen Straße ins Gelände und hielten auf die Bäume zu. Der unebene Grund zwang sie, ihr mörderisches Tempo zu drosseln, doch nur geringfügig, trotz des Risikos, dass die Pferde in ein Loch treten und sich ein Bein brechen oder einen Reiter abwerfen konnten. So gefährlich es war, es würde noch gefährlicher sein, sich von den Hunden stellen zu lassen.
    Roran grub seinem Pferd die Sporen in die Flanken und schrie, so laut er das mit seiner staubigen Kehle konnte: »Hüa!« Der Wallach machte einen Satz nach vorn und begann Carn Sprung für Sprung einzuholen.
    Roran wusste, dass sein Pferd bald den Punkt erreicht haben würde, an dem es dieses Tempo nicht mehr durchhalten konnte, ganz gleich wie hart er es mit seinen Sporen antrieb oder mit den Enden seiner Zügel peitschte. Er hasste es, grausam zu sein, und er wollte das Tier keineswegs zuschanden reiten, aber er würde es nicht schonen, wenn davon der Erfolg ihrer Mission abhing.
    Als er auf gleicher Höhe mit Carn war, rief Roran: »Kannst du unsere Spur nicht mit einem Zauber verbergen?«
    »Weiß nicht, wie!«, erwiderte Carn, kaum hörbar über das Brausen des Windes und den Lärm der galoppierenden Pferde hinweg. »Das ist zu kompliziert!«
    Roran fluchte und warf einen Blick über die Schulter zurück. Die Hunde kamen um die letzte Biegung der Straße. Sie schienen über den Boden zu fliegen, ihre langen, schlanken Körper zogen sich in einem atemberaubenden Tempo zusammen und streckten sich erneut. Selbst auf die Entfernung konnte Roran das Rot ihrer Zungen erkennen und er bildete sich ein, das Glitzern weißer Reißzähne zu sehen.
    Als sie die Bäume erreicht hatten, entschied Roran sich, zu wenden und im Schutz der Birken in die Hügel zu reiten. Er hielt sich gerade so dicht an den Bäumen, dass ihm tief hängende Zweige oder umgestürzte Baumstämme nicht in die Quere kamen. Die anderen folgten seinem Beispiel und trieben ihre Pferde lautstark an, nicht langsamer zu werden, während sie den Hang hinaufgaloppierten.
    Zu seiner Rechten erhaschte Roran einen Blick auf Mandel, der weit vornübergebeugt auf seiner gescheckten Stute kauerte, ein wildes Knurren auf den Lippen. Der jüngere

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