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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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fehlte.
    Die restlichen Varden, die auf Roran und seine Männer warteten, stellten sich unterdessen unter Baldors Leitung am Rand des Platzes Schulter an Schulter, auf, wobei sich ihre Schilde vor ihnen überlappten.
    Roran hatte sie noch nicht erreicht, als er ein großes Kontingent Soldaten zwischen den Gebäuden am anderen Ende des Platzes auftauchen sah. Dort gingen sie in Verteidigungshaltung, wobei sie ihre Speere und Piken nach außen richteten, sodass sie einem langen, flachen Nadelkissen ähnelten. Er schätzte, dass es ungefähr einhundertfünfzig Soldaten waren – eine Zahl, die seine Krieger gewiss überwältigen konnten, aber das würde ihn sowohl Zeit als auch Männer kosten.
    Seine Stimmung verdüsterte sich noch mehr, als derselbe hakennasige Magier, den sie am Vortag zu Gesicht bekommen hatten, vor die Reihen der Soldaten trat und die Arme gen Himmel reckte. Schwarze Blitze knisterten um seine Hände. Roran hatte von Eragon genug über Magie gelernt, um zu wissen, dass die Blitze vermutlich nichts anderes als ein billiger Effekt waren. Doch trotzdem bezweifelte er nicht, dass der feindliche Magier äußerst gefährlich war.
    Carn erreichte die Front der Varden Sekunden nach Roran. Gemeinsam starrten sie und Baldor den Magier und die Formation feindlicher Soldaten an.
    »Kannst du ihn umbringen?«, fragte Roran leise, damit die Männer hinter ihm es nicht hören konnten.
    »Das werde ich wohl versuchen müssen«, erwiderte Carn. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Schweißperlen bedeckten sein Gesicht.
    »Wenn du willst, können wir ihn erledigen. Er kann uns unmöglich alle töten, bevor wir seine Schutzzauber erschöpft und ihm eine Klinge ins Herz gestoßen haben.«
    »Das weißt du nicht … Nein, das ist meine Sache und ich muss damit fertig werden.«
    »Können wir irgendetwas tun, um dir zu helfen?«
    Carn stieß ein nervöses Lachen aus. »Ihr könntet ein paar Pfeile auf ihn abschießen. Sie abzuwehren, schwächt ihn vielleicht so, dass er einen Fehler macht. Aber was immer ihr tut, ihr dürft auf keinen Fall zwischen uns geraten … Das wäre gefährlich, für euch und für mich.«
    Roran wechselte seinen Hammer in die linke Hand und legte seine rechte auf Carns Schulter. »Du wirst es schon schaffen. Vergiss nicht, er ist nicht besonders klug. Du hast ihn schon einmal überlistet und du wirst es wieder schaffen.«
    »Ich weiß.«
    »Viel Glück«, sagte Roran.
    Carn nickte knapp, dann ging er zu dem Springbrunnen in der Mitte des Platzes hinüber. Das Sonnenlicht hatte den aufsteigenden Wasserstrahl erreicht und er glitzerte, als würde jemand händeweise Diamanten in die Luft werfen.
    Der hakennasige Magier machte sich ebenfalls auf den Weg zu dem Springbrunnen und passte seine Schritte denen von Carn an, bis sie nur noch etwa zwanzig Fuß voneinander entfernt waren und beide stehen blieben.
    Von Rorans Standort schien es, als würden Carn und sein Gegner miteinander sprechen, aber sie waren zu weit entfernt, als dass er sie hätte verstehen können. Dann erstarrten beide Magier, als hätte ihnen jemand einen Dolchstoß versetzt.
    Das war der Moment, auf den Roran gewartet hatte: Ein Zeichen, dass sie sich im Geiste duellierten und zu beschäftigt waren, um auf ihre Umgebung zu achten.
    »Bogenschützen«, blaffte er »Dahin und dorthin!« Er zeigte auf beide Seiten des Platzes. »Schießt so viele Pfeile, wie ihr könnt, in diesen verräterischen Hund, aber wagt es nicht, Carn zu treffen, oder ich werde euch bei lebendigem Leib an Saphira verfüttern.«
    Die feindlichen Soldaten traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen, als die beiden Gruppen von Bogenschützen auf den Platz vorrückten, aber keiner von ihnen brach aus der Formation aus oder machte Anstalten, die Varden in einen Kampf zu verwickeln.
    Sie müssen großes Vertrauen in diese Schlange haben, dachte Roran besorgt.
    Dutzende braune, mit Gänsefedern gefiederte Pfeile flogen zischend auf den feindlichen Magier zu und für einen Augenblick hoffte Roran, dass sie ihn vielleicht wirklich töten könnten. Knapp drei Schritte von dem hakennasigen Mann entfernt zerbrach jedoch jeder einzelne Pfeil und fiel zu Boden, als wäre er gegen eine Steinmauer geprallt.
    Roran wippte auf den Fersen, zu angespannt, um stillzustehen. Er hasste es, warten zu müssen und nichts tun zu können, während sein Freund in Gefahr war. Zudem gab jede Sekunde, die verstrich, Graf Halstead mehr Zeit, sich einen Überblick über die

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